Mit dem BUND durch die bunte Blüten-Vielfalt Kornblumenblau sollten die Wege sein

Eine bunte Wildblumenwiese sollte rote, blaue, gelbe und weiße Blumen enthalten. Rote und blaue, wie Klatschmohn und Kornblume, fallen dabei schon von Weitem ins Auge. Wenn Mohn vorkommt, ist er meist zahlreich vertreten. Die blauen Blüten der Kornblume sind dagegen seltener zu sehen.

 Kornblumen mögen es gar nicht, wenn zu häufig die Sense angesetzt wird.

Kornblumen mögen es gar nicht, wenn zu häufig die Sense angesetzt wird.

Jüchen. Auch landwirtschaftliche Flächen waren früher durchsetzt mit bunten Blumen, weiß Luzie Fehrenbacher vom örtlichen BUND. Die enge Verbundenheit mit dem Getreideanbau wird schon in einigen Namen deutlich, so bei der blauen Korn-Blume und der roten Korn-Rade.

Einige Wildblumen sind seit Beginn des Getreideanbaus mit eingewandert und haben sich als Kulturfolger an die landwirtschaftlichen Bedingungen angepasst. Die Ackerwildkräuter müssen die eigene Fruchtbildung mit dem Erntezeitpunkt abgeschlossen haben, damit der Samen auch wieder keimen kann.

Besonders einjährige Wildblumen wie der Klatschmohn und Kornblume nutzen die frisch umgebrochenen Äcker, denn als Lichtkeimer könnten sie zwischen dicht stehenden ausdauernden Wildblumen nicht keimen.

Seitdem Kunstdünger und Unkrautvernichter eingesetzt werden, sind aber auch die roten, blauen, weißen und gelben Ackerwildkräuter aus den Getreidefeldern verschwunden.

Erst in den vergangenen Jahren findet ein Umdenken statt. Da Wegränder nicht umgebrochen und nicht gespritzt werden dürfen, hätte sich zumindest hier wieder ein bunteres Blumenbild entwickeln können.

Doch ohne Hilfe geht es nach den vielen Jahrzehnten nicht mehr. So hat der BUND Jüchen schon vor zehn Jahren damit angefangen, an einzelnen Wegrainen einheimische Wildblumenmischungen auszusäen. 2010 war so auch hinter dem Schulzentrum Richtung Herberath ein breiter, wunderschön blühender Wegrain entstanden. Hier blühten roter Klatschmohn, blaue Kornblume, weiße Margerite, gelber Hornklee neben vielen anderen Wildblumen. Bedauerlicherweise wurde dieser Wegrain aber immer wieder gemäht, sodass die Wildblumen keine Chance gegen die schnitt verträglichen Gräser hatten.

Mit der Umgestaltung der eintönigen Wegränder in Blühstreifen muss offensichtlich erst noch das allgemeine Verständnis dafür wachsen. Mittlerweile kann man aber in Gärten, in einigen Wiesen oder an Wegrändern Kornblumen entdecken, da sie in vielen Blumenmischungen enthalten sind und sogar als einzelne Gartenpflanze verkauft werden.

Das Blau der Kornblume ist sprichwörtlich. Mit dem charakteristischen Kornblumenblau ist sie eigentlich ohne Probleme gut zu erkennen. Sogar die Pflanzenfarbstoffe Anthocyane (= blaue Blume) sind nach der Kornblume benannt. Wie die Margerite gehört die Kornblume zu den Korbblütlern. In der einzelnen Blüte am Stängelende sind zahlreiche Einzelblüten dort wie in einem Korb zusammengefasst.

Die langen äußeren Röhrenblüten sind nur Schau und sollen die Insekten erfolgreicher anlocken. Auf sie wartet in der Korbmitte gehaltvoller Nektar. Die Kornblume bildet zwei unterschiedliche Blattformen aus, oben sind sie schmal und lanzettlich, unten größer und etwas gefiedert.

Ohne hohe Wirkstoffkonzentrationen wird die Kornblume in der Heilkunde meist bei Entzündungen eingesetzt. Die essbaren Blüten schmücken Salat, Teemischungen oder auch das Haar von Ceres, der römischen Göttin der Ernte.

Der BUND-Jüchen wünscht viel Spaß beim Natur-Entdecken, und beim Suchen der blauen Blume!

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