Parkplatz-Not in Jüchen Kunden fahren einfach weiter
Jüchen · Als der „Runde Tisch des Gewerbes“ in der vergangenen Woche tagte, gab es neben den Planungen der „Sommersause — Jüchen Stadtfest“ ein ganz wichtiges Thema: die Parkplatzsituation in der Jüchener Innenstadt. „Eine Katastrophe“, fasst Peter Sonnet zusammen, denn nicht vorhandene Parkplätze sorgen dafür, dass Kunden einfach weiterfahren. „Wir müssen dringend etwas tun“, sind sich die Jüchener Geschäftsleute einig.
„Wir schauen immer viel in die Zukunft, aber wir müssen auch über das sprechen, was in der Gegenwart gerade nicht optimal läuft. Die Situation spitzt sich einfach zu, es muss dringend etwas passieren. Unsere Stadt ist rege und im Umbruch. Es tut sich viel und das ist auch gut so“, weiß Peter Sonnet, Initiator des „Runden Tisches“. Was nicht gut ist, ist, dass es den Geschäftsinhabern unnötig schwer gemacht wird: Denn Parkplätze sind Mangelware in Jüchen und das kann durchaus zum Problem werden: „Wir Gewerbetreibenden sind aktiv, möchten zeigen, dass es sich lohnt, in Jüchen einzukaufen. Wir haben ein breites Spektrum, können auch Nischen bedienen. Nur blöd, wenn es nicht attraktiv ist, in Jüchen den Diensthandel zu nutzen, Geschäfte zu besuchen.“ Denn zum Service, den viele Kunden erwarten, gehört eben auch, relativ nah einen Parkplatz zu finden — und nicht bei Wind und Wetter noch zehn Minuten laufen zu müssen, nachdem man schon drei Runden um den Block gefahren ist... Und das bieten andere Städte: Wer nach Grevenbroich, Neuss oder Mönchengladbach fährt, findet meist zentral einen Parkplatz. Dafür sind viele Kunden auch bereit zu zahlen. Eine Lösung, die auch in Jüchen helfen könnte? Begrenzte Parkdauer und dafür einen kleinen Obolus zahlen? „Denkbar. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Verwaltung etwas gegen zusätzliche Einnahmen hätte“, lacht Sonnet.
Dass die Situation so schlecht ist, hat mehrere Gründe: Am Markt wurden Parkplätze reduziert, es ziehen immer mehr Anwohner in die Stadt, die ja auch Parkplätze benötigen. Und das ist ja nicht wie früher nur einer pro Familie, sondern meist zwei oder sogar drei. Auch die wachsende Verwaltung sei merkbar: Parkplätze rund ums Rathaus sind begehrt und Mangelware. Natürlich wird dazu aufgerufen, immer öfter das Fahrrad zu nutzen. „Aber da können wir ja mal drüber sprechen, wo überall Fahrradständer fehlen“, weist Sonnet auf das nächste Problem hin.
„Wir möchten uns nicht mehr damit abfinden, sondern mit der Verwaltung zusammen arbeiten. Wir werden Vorschläge einreichen, denn es bringt nichts, sich nur zu beschweren. Wir möchten handeln!“, spricht Sonnet im Namen der Teilnehmer des „Runden Tisches“ aus. Der Top-Kurier bleibt dran am Thema!
Julia Schäfer