Hier werden Spenden angenommen Malteser rüsten sich für hohe Nachfrage

Jüchen · Mit Sorgen blickt Thomas Zanders auf die kommenden Monate: Steigende Preise in allen Lebensbereichen. Der Krieg in der Ukraine. Die Not bei den Menschen ist hoch und die Kleiderkammer tut ihr Bestes, um den Menschen zu helfen. Unterstützen kann dabei jeder von uns.

 Sascha Klein, Sabine Rüdiger und Vesna Ill bereiten alles vor, damit die Kleiderkammer möglichst vielen Menschen in der Not helfen kann.

Sascha Klein, Sabine Rüdiger und Vesna Ill bereiten alles vor, damit die Kleiderkammer möglichst vielen Menschen in der Not helfen kann.

Foto: Kurier-Verlag GmbH/Julia Schäfer

Wir merken, wie wichtig die Hilfe ist“, resümieren Thomas Zanders und Sascha Klein von den Maltesern. Dabei sehen sie zum einen, dass sie Flüchtlingen unter die Arme greifen bei ihrem Start in Jüchen. „Uns ist enorm wichtig, dass uns ganz egal ist, woher die Flüchtlinge kommen. Es gibt keinen Unterschied, ob sie aus Syrien, der Ukraine oder Afghanistan zu uns gekommen sind. Sie alle haben gute Gründe, dass sie aus ihrem Land fliehen mussten und es ist schwer genug, Vertrautes zurückzulassen, um in der Fremde neu anzufangen“, erklären die beiden Malteser.
Und dann sind da noch die Menschen, die hier schon leben und für die jeder Tag zum Überlebenskampf wird. Denn die steigenden Preise sorgen für Existenzängste. In vielen Familien muss jeder Euro zweimal umgedreht werden. „Deshalb ist uns wichtig, noch einmal darauf hinzuweisen, dass jeder zu uns kommen kann, der Not hat. Wem es schlecht geht, egal aus welchen Gründen, dem helfen wir. Wir haben unsere Kleiderkammer extra neu sortiert und aufgerüstet“, so Zanders, der über die Jahre ein gutes Gespür entwickelt hat: „Natürlich merken wir, ob es sich um Menschen handelt, die wirklich Hilfe benötigen oder ob es Trödler sind, die günstig bei uns an Ware kommen möchten. Die werden nämlich sofort weggeschickt, schließlich ist unser Sinn, so vielen Menschen wie möglich zu helfen. Da möchten wir die Sachen nicht eine Woche später auf dem Trödelmarkt sehen, wo sie gewinnbringend verkauft werden!“ Zehn Ehrenamtler helfen in der Kleiderkammer. Zu ihnen gehört auch Vesna Ill, die in ihrer Rentenzeit etwas Sinnvolles und Gutes machen möchte und deshalb mit ihrem Engagement in der Kleiderkammer begonnen hat. Ehrenamtlerin Sabine Rüdiger ist einfach gerne mit Menschen zusammen: „Der soziale Aspekt spielt für mich eine ganz große Rolle. Es ist die perfekte Abwechslung zum Alltag, dass ich hier etwas Gutes tun kann.“

Übrigens kann jeder von uns helfen: Zum einen werden noch weitere Ehrenamtler gesucht, zum anderen sind die Spenden von Anziehsachen das Grundgerüst, auf dem die Kleiderkammer aufbaut. Die Spenden können zu den Öffnungszeiten an der Kölner Straße 73 (Einfahrt 2, linke Seite Stahltreppe) abgegeben werden. Dort befindet sich die Kleiderkammer – allerdings sind die Malteser noch immer auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten ab 500 Quadratmetern. „Eigentlich ist hier alles super und wir werden sehr gut unterstützt. Aber es wäre besser, wenn wir barrierefrei wären. Denn die Treppe stellt für manche Menschen schon ein Hindernis dar“, bedauert Klein.

Die neuen Öffnungszeiten sind montags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr sowie an jedem ersten Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr. Damit decken die Malteser den steigenden Bedarf. Thomas Zanders erklärt: „Viele Menschen haben den Wunsch geäußert, dass sie auch am Wochenende zu uns kommen möchten. Dem werden wir nun gerecht.“ Julia Schäfer

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