„Rock it. Own it. Be a Wolf.“

Hochneukirch · Sie ist klein und zierlich. Doch, wenn die taffe Blondine über den Footballplatz rennt und ihre Gegner aus dem Weg rammt, ist sie geradezu ein rebellischer Wolf. Seit Sommer vergangenen Jahres spielt Anna Sieben auf der Position des Runningbacks bei den "Wolfpack Ladies" in Mönchengladbach.

„Rock it. Own it. Be a Wolf.“
Foto: Bianca Bockers

"Football ist wie Schach auf dem Rasen, Taktik pur und das macht es aus. Es macht unglaublich viel Spaß", so die 25-Jährige.

„Rock it. Own it. Be a Wolf.“
Foto: Ulrich Brenner

Ende September bestritt das Ladies-Team mit 44:20 das letzte Spiel und bleibt damit ungeschlagener Tabellenerster. "Ja auch im Football gibt es eine Bundesliga. Wir spielen momentan in der ,Damen Regionalliga NRW‘, erzählt sie weiter, "wenn die Saison so weiter geht, besteht für uns die Möglichkeit, in der zweiten Damenbundesliga zu spielen."

Football ist ein Zusammenhalt

Dabei sind blaue Flecken Gang und Gebe bei dem Sport. "Wir sind so verrückt und freuen uns teilweise über unsere blaue Flecken und vergleichen, wer die größeren hat", lacht die 25-Jährige, die für "Aldi" als Filialnachwuchs tätig ist, "eine wirklich schwere Verletzung hatte ich bisher noch nicht. Das ,Schlimmste‘ war eine vierwöchige Prellung der Schulter und ein Kapselriss des linken Mittelfingers. Das merke ich besonders, wenn es kalt ist."

Doch das nimmt Anna Sieben für den Sport gerne in Kauf. "Denn das Besondere beim Football ist der Zusammenhalt. Es spielen so viele unterschiedliche Charaktere in einem Team", überlegt sie, "egal ob groß oder klein, leicht oder schwer, im Football ist für jeden Platz und das macht diesen Sport zu etwas ganz besonderen."

Neben dem Schlachtruf "Rock it — Own it — Be a Wolf" (Rock es, besitz es, sei ein Wolf) gilt für Anna Sieben vor allem eines: "Über seine Grenzen hinaus zu gehen und alleine beim Training immer 100 Prozent zu geben. Nichts auf die leichte Schulter nehmen und mit dem Kopf durch die Wand zu wollen."

Die Nummer 7 macht auch Westernreiten

Dabei interessiert sich die Otzenratherin schon seit mindestens neun Jahren für American Football. "Angefangen hat es mit dem jährlichen Super-Event ,Superbowl‘. Man hat unterschiedliche Mannschaften gesehen und sich immer mehr über die Teams informiert", so Anna Sieben, deren Herz nun für die "Seattle Seahawks" schlägt, "bei einem Karaoke-Abend in Mönchengladbach bin ich dann mit einem Spieler der ,Wolfpack Seniors‘ ins Gespräch gekommen. Wir haben uns über Football ausgetauscht und er hat von der Damen-Mannschaft erzählt."

Dabei fackelte sie nicht lange. "Schon die Woche darauf war ich das erste Mal beim Training und seitdem bin ich dabei." Für den Sport hat sich die 25-Jährige vor allem deswegen entschieden, weil es etwas anderes ist, was alle machen. "Es ist eine Randsportart in Deutschland, der viel mehr Gehör verschafft werden sollte", ist sie überzeugt.

Und wenn die zierliche Blondine mit der Nummer 7 nicht über den Footballplatz rennt, sitzt sie auf ihrem Pferd und macht halbwegs das, was viele Mädchen machen. "Ich habe mich vom Dressurreiten zum Westernreiten umorientiert", lacht sie, "es bleibt also amerikanisch bei mir."

Denn auch hier gilt für die 25-Jährige die Abwechslung, die es so spannend macht. "Es ist die Nähe und Liebe zwischen Mensch und Tier, die so faszinierend ist", schwärmt sie.

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