1. Rommerskirchen

Felix Hemmer soll Strukturwandel am Gillbach koordinieren

Felix Hemmer soll Strukturwandel am Gillbach koordinieren : „Das ist wie Super Mario: Du sammelst Sterne und dann kommt der Endgegner“

Er kehrte aus Berlin, wo er das Abgeordnetenbüro von Bijan Djir-Sarai (FDP) leitete, zurück in seine Heimat, um im Rommerskirchener Rathaus in Sachen Strukturwandel die Fäden in der Hand zu halten: Felix J. Hemmer spart dabei in Sachen Energiewende nicht mit der Kritik an Bund und Land. „Das Zehn-Punkte-Programm von Minister Pinkwart schafft keinen einzigen Arbeitsplatz.“ Und: „Von den ganzen großen Mitteln kommt wenig bei den Gemeinden vor Ort an.“

Der neue Mann im Rommerskirchener Rathaus weiß in seiner Kritik an Bund und Land Bürgermeister an seiner Seite, der ebenfalls nicht müde wird, das gesamte Verfahren zu kritisieren. Vor allem die „Sterne“ der ZRR sind ihm ein Dorn im Auge: „Das ist wie Super Mario: Es heißt, ihr dürfte jetzt laufen und Sterne sammeln. Zwischendurch werfen die uns Tonnen oder Bomben in den Weg. Und dann kommt der Endgegner. Das heißt, erst dann können wir den wirklichen Förderantrag beim Bundesamt für Wirtschaft stellen.“

Mertens Fazit: „Das braucht alles irre viel Zeit. Die Zeit haben wir aber nicht.“ Immerhin beginne im Rhein-Kreis der Strukturwandel nicht im viel zitierten Jahr 2030. Vielmehr hat es den ersten Schritt beim jüngsten Jahreswechsel gegeben. Und der Rest (ohne BOA) erfolge beim nächsten Jahreswechsel. Mit anderen Worten: Zeit für ein „Entenrennen“ mit den Ideen anderer Kommunen und Einrichtungen, „die zum Teil absolut absurd sind“ (so Hemmer wörtlich), habe man hier vor Ort nicht.

Auf der anderen Seite bemängelt er den fehlenden Support von Bund und Land: „In deren Behörden fehlen die Planungskapazitäten, dass wichtige Projekte schneller vorangetrieben werden könnten.“ Felix Hemmer nennt als Beispiel die Umgehungsstraße B 477 n, deren Planung Voraussetzung dafür ist, dass die Gemeide ihr „Gewerbepark 7“ realisieren kann (Bericht folgt).

 Hendrik Wüst war gerade zum Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen gewählt worden, da erhielt er ein Glückwunschschreiben von Bürgermeister Martin Mertens, verbunden „mit dem freundlichen, aber bestimmten Appell, dass es in Sachen B 477 n jetzt schneller vorwärts gehen müsste...“.
Hendrik Wüst war gerade zum Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen gewählt worden, da erhielt er ein Glückwunschschreiben von Bürgermeister Martin Mertens, verbunden „mit dem freundlichen, aber bestimmten Appell, dass es in Sachen B 477 n jetzt schneller vorwärts gehen müsste...“. Foto: Troles

„Auch das Thema S-Bahn ist nach hinten verschoben worden“, echauffiert sich ebenfalls Mertens. „Alles Themen, die für den Strukturwandel und für die weitere Entwicklung von entscheidender Bedeutung wären“, so der Bürgermeister wörtlich.

Trotzdem habe die Gemeinde ein heißes Eisen im Feuer: den „Kraftpark Nordrevier“. Zwar gebe es mittlerweile Fragezeichen hinter dem Konzept einer Batterie-Fabrik (Der hinter dem Projekt stehende Wissenschaftler habe die anvisierte Milliarden-Förderung der Europäischen Gemeinschaft nicht bekommen).

Dennoch komme man dort voran: „Es gibt mehrere Interessenten für diese Fläche und einige Betriebe, die sich hervorheben. Bis Ende des Jahres werden wir hier über Namen reden“, so Dr. Mertens. Es könne dabei in Richtung Fahrzeugzuliefer-Industrie gehen („Moderne Mobilität braucht Leichtbaustoffe“, was wiederum zur Aluminium-Industrie passen würde.).

Die beiden spekulieren auf neue Arbeitsplätze „im oberen dreistelligen bis vierstelligen Bereich“. Wobei Mertens von „hochwertigen“ Jobs spricht: „Wer viel verdient, lässt auch viel in der Region. Nur Niedriglohn-Beschäftigte hätten böse Folgen für die Geschäftswelt“, so seine Überlegung.

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Obwohl Hemmer deutlich macht: „Die besten Angebote für das Gelände kommen von den Logistikern. Da könnten wir jeden Tag unseren Gemeindehaushalt vergolden.“ Nur sei das nicht das Ziel.

Dennoch verspricht Martin Mertens: „Dass wir innerhalb von zwei Jahren da was stehen haben, davon bin ich überzeugt.“ Da sei auch das RWE mit im Boot.

(Gerhard P. Müller)