Kreuzigungsgruppe in Alt-Kaster saniert Die Hautfarbe Christi leidet heftig unterm Klimawandel

Kaster · Die Kreuzigungsgruppe ist ein Juwel mitten in der Altstadt von Kaster, direkt an der Hauptstraße gegenüber der „St. Georgs“-Kirche. Seit Jahrzehnten ist sie in der besonderen Obhut des Altstadt-Vereins, der Restauratorin Brigitte Hartmann mit der regelmäßigen Pflege der kunsthistorisch wertvollen Holzarbeiten betraut hat.

 Sanierung der Kreuzigungsgruppe in der Altstadt Kaster zum Auferstehungsfest in 2022 geglückt.

Sanierung der Kreuzigungsgruppe in der Altstadt Kaster zum Auferstehungsfest in 2022 geglückt.

Foto: AKAK

Trotz Schutzdach sind die Holzfiguren, Maria und Johannes, insbesondere aber auch der Corpus Jesus am Kreuz der Witterung ausgesetzt, so dass es in einem Zwei-Jahres-Rhythmus einer Schutzüberarbeitung bedarf.

In diesem Frühjahr war es besonders der Corpus Jesus Christus am Kreuze, wo insbesondere die Inkarnattöne des Corpus sowie die ältesten Farbschichten von den starken Klimaschwankungen stark betroffen waren.

Der Corpus wurde abgehängt und in der Restaurierungswerkstatt wieder auf sein Dasein in Kaster vorbereitet.

Nach Ansicht der Fachleute (Landeskonservator und Restauratorin) ist die Kreuzigungsgruppe nicht aus einem Guss entstanden.

Das massive Kreuz ist das älteste Stück, wohl aus der Renaissance. Der jetzt restaurierte Christuskorpus stammt nach Ansicht des Landeskonservators aus einer Klosterkirche und gelangte im Zuge der Säkularisation (der Verweltlichung von kirchlichem Vermögen) um 1803 bis 1805 in private Hände.
Maria und Johannes, unterhalb des Kreuzes, sind nach der Literatur ländliche Arbeiten aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Als Missionskreuz aufgestellt lautet die Inschrift auf der Marmortafel: „Neugeweiht von den ehrw. P.P. Lazaristen aus Cöln in der zu Caster im Jahre 1852 vom 06. Bis zum 20. Juni gehaltenen Mission. Renov (are) und Curav (it) Domina de Meer(renoviert und gepflegt von Frau von Meer, Herrin der hinter der Kreuzigungsgruppe liegenden Hofanlage)“.

Der weitere Text auf der Marmortafel verheißt, dass das Aufstellen und Pflegen dieser Kreuzigungsgruppe vor 170 Jahren inmitten der Altstadt Kaster nicht so ganz selbstlos war: „Wer vor diesem Kreuze fünf Vaterunser, fünf Ave-Maria und fünf ,Ehre sei dem Vater‘ andächtig betet, gewinnt einen Ablass von fünf Jahren“.

(-ekG.)
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