„Der Witz mit der Baumallee“ Bäume ja, aber nicht bei uns ...

Kaster · „Was sind wir Natur-und Umweltschützer doch für unangenehme Zeitgenossen“, griemelt Bedburgs Naturschutzberater Rolf Thiemann. Und kritisch schiebt er nach: „Unglaublich, was bei uns in Bedburg in Sachen Tier-, Natur- und Umweltschutz so abläuft.“

Aus geplanten 50 wurden fünf Bäume. Die dann doch wieder weichen mussten.

Foto: Thiemann

Das neuste Beispiel ist jetzt der Antrag einer Bürgerin von 2020. Sie hatte vorgeschlagen eine Baumallee entlang der „St. Rochus“-Straße in Kaster zu pflanzen. Sie wurde animiert von Aktionen vom Rhein-Erft-Kreis und Städten in Nordrhein-Westfalen.

So wurde groß in Funk und Presse, vom Landrat Rock und der „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“ (SDW-NRW) über „Bäume pflanzen“ und „Grün erhalten“ berichtet.

Foto: Thiemann

Thiemann wörtlich. „Wie aber sieht die Wirklichkeit aus? Alles nur Bla-Bla-Bla, oder?“

Die „St. Rochus“-Straße.

Foto: Thiemann

Fakt: Fünf Bäume wurden nach fünf Jahren gepflanzt. Der Bauhof hatte für die Allee allerdings 50 Bäume eingekauft. Das Projekt wurde aber nach dem Pflanzen von fünf Bäumen eingestellt.

Ein Landwirt, der über Jahre städtisches Grün mit beackerte und sogar einen Weg dort hat, beschwerte sich, dass die Bäume zu groß werden würden. „Die Allee (im öffentlichen Interesse) wurde vom Bedburger Bürgermeister gestoppt“, beschwert sich der anerkannte Naturschutzberater.

Und er fügt an. „Nach langem hin und her wurden jetzt die fünf Bäume ausgebaggert, um sie einige Meter weiter, wieder einzupflanzen. Das ist doch hoch professionell unfachmännisch! Aber das Ziel, Grün-und Baumbestand im Ort zu haben, gefällt nicht allen. Warum haben sich die Verantwortlichen zu so was hinreißen lassen?!

Da werde sich gebrüstet, dass man im „Bündnis Kommunaler Artenvielfalt“ (Kommbio) ist und ist nicht in der Lage einige Baume im Stadtgebiet zu pflanzen? Die Mitgliedschaft sollte mal in Frage gestellt werden (da sind ja noch mehrere Sachen zu bemängeln).

„Wir Bedburger Bürger sind fassungslos, wie das hier abläuft. Alleine der Landwirt, der 30 Jahre städtisches Grün mitbeackerte und Gewinne dadurch erzielte, wird nicht nachträglich zur Kasse gebeten! Hätte der Landwirt nicht schon von sich aus zwei Meter Acker fürs Grün abtreten können, als Ersatz fürs jahrelange illegale Bewirtschaften? Aber nein, er macht nichts für Stadt, Bürger und Natur“, resümiert Rolf Thiemann.

Er fordert, das alle landwirtschaftlichen Flächen auf korrekte Grenzeinhaltung überprüft werden. „Das ist mal wieder ein Beispiel dafür, dass Bäume und Grün bei uns in Bedburg nur nach gut dünken erlaubt und durchgesetzt werden. Solche Machenschaften spornen uns an, dass wir noch genauer und intensiver auf Tier- und Naturschutz bei uns in Bedburg schauen werden!“

(-ekG.)