1. Grevenbroich

: „Die Kunst zu meinem Beruf zu machen, wäre traumhaft“

: „Die Kunst zu meinem Beruf zu machen, wäre traumhaft“

Der „Rotary-Club Grevenbroich“ hat sich an einem Jugendaustauschprogramm beteiligt, bei dem ein Austausch von Schülern weltweit stattfindet. Im Rahmen dieses Programms hat es den 17-jährigen Mexikaner Santiago Ricárdez nach Grevenbroich verschlagen. Seit dem vergangenen August lebte er in zwei Gastfamilien in der Stadtmitte und in Neukirchen.

Grevenbroich. „Das Austauschprogramm wird von Club zu Club organisiert, ist aber nicht nur für Rotary-Mitglieder ausgelegt. Dabei ist aber auch wichtig zu erwähnen, dass man sich das Land, in das man kommt, wenn man ausgewählt wird, nicht aussuchen darf“, sagt Christian Hartmann, Jugenddienstbeauftragter bei den Grevenbroicher Rotariern dem Erft-Kurier.

Ricárdez hatte jedoch das nötige Glück, denn Deutschland stand bei seinen drei Wunschzielen an erster Stelle. „Eigentlich wollte ich nach Berlin, aber Grevenbroich gefällt mir mittlerweile sehr gut. Der viele Wald und die Erft haben einen gewissen Charme“, so der Austauschschüler. Besonders deutsche Tugenden wie die Pünktlichkeit gefallen dem 17-Jährigen. Hier könne sich sein Heimatland eine Schnitte davon abschneiden.

Als er im vergangenen Jahr in Deutschland ankam, kannte er die deutsche Sprache noch nicht. Das einzige Wort, das er sagen konnte, war „Hallo“. Um so bemerkenswerter, wie schnell er am Ende die Sprache lernte.

Nun, kurz vor seiner Rückkehr in die Heimat, sind keine Verständigungsproblem zu bemerken. „Die deutsche Sprache ist schon schwerer, als ich gedacht hatte, aber ich habe viel Sprachunterricht genommen, der mir von Rotary finanziert wurde“, so Ricárdez.

Während seines Austauschs besuchte er die zehnte Klasse des Pascal-Gymnasiums, bis ihm Corona einen Strich durch die Rechnung machte. So musste auch unter anderem eine dreiwöchige Europa-Reise mit anderen Teilnehmern des Austauschprogramms abgesagt werden.

Die plötzliche Freizeit nutzte der junge Mexikaner, um einer Leidenschaft aus Kindheitstagen nachzugehen. Er begann zu malen und fertigte insgesamt 25 Kunstwerke an. Seine Inspiration ziehe er dabei aus allem Möglichen. Als künstlerische Vorbilder nennt er dabei Größen Gustav Klimt und Joaquin Sorolla.

„Ich möchte nur noch malen und malen. Ich werde viel ausprobieren, um meine Richtung zu finden. Wenn ich die Kunst zu meinem Beruf machen könnte, wäre das traumhaft“, gibt Ricárdez mit einem Strahlen zu verstehen. Da er nicht alle seine Gemälde mit in die Heimat nehmen kann, trat er mit der Idee einer Auktion an den „Rotary Club Grevenbroich“ heran.

In einer ersten Auktionsrunde wurden die Gemälde unter den Club-Mitgliedern versteigert. Jetzt wird überlegt, ob es eine zweite externe Runde geben soll. Der Gewinn soll dann einer hilfstätigen Organisation oder einem Sozialprojekt zu Gute kommen.

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Zurückblickend bezeichnet Ricárdez eine zweiwöchige Deutschlandreise in den Herbstferien als schönste Erinnerung. „Insgesamt bin ich unabhängiger und erwachsener geworden. Die Zeit mit meinen Gastfamilien war wunderschön und ich bin Rotary sehr dankbar, dass ich durch ihr Programm eine neue Kultur kennenlernen durfte und Freunde auf der ganzen Welt dazugewinnen konnte“, bilanziert Ricárdez.Marc Arnold