Medis, Mehl und ... ein kleines Bier Vierzig Tonnen Hilfsgüter in Richtung Ukraine geschickt

Frimmersdorf · Durch einen persönlichen Kontakt angestoßen – die Ehefrau eines Rotariers ist gebürtige Ukrainerin –, schilderten Mitglieder des Rotary-Clubs Dnipro City den Grevenbroicher Rotariern im Rahmen eines Zoom-Meetings die dramatische Situation vor Ort in bewegenden Worten. Die Grevenbroicher starteten das Projekt „Nothilfe Ukraine“ und sammelten bisher 102.000 Euro ein. Jetzt fuhr die erste Hilfslieferung nach Dnipro.

 Stefan Pick, Roland Wirtz und Artem Savelov beobachten den Beladungsstart des Lkw. Das Paket unter Picks Arm enthält ein kleines Präsent für Andrij Atlantov, den Ansprechpartner auf ukrainischer Seite. Der hatte sich eine Rotarier-Jacke und etwas rheinisches Bier gewünscht...

Stefan Pick, Roland Wirtz und Artem Savelov beobachten den Beladungsstart des Lkw. Das Paket unter Picks Arm enthält ein kleines Präsent für Andrij Atlantov, den Ansprechpartner auf ukrainischer Seite. Der hatte sich eine Rotarier-Jacke und etwas rheinisches Bier gewünscht...

Foto: Gerhard P. Müller

Humanitäre Hilfsmittel waren in der Ukraine nicht oder zumindest nicht mehr ausreichend zu beschaffen. Dadurch war auch die Arbeit der ukrainischen Rotarier gefährdet, die bis dato bei der Zulieferung und Verteilung von Hilfsmitteln in Krankenhäuser und Flüchtlingscamps bis in die umkämpfte Region um Charkiw mitwirkten.

Um bedarfsgerecht helfen zu können, besorgten die Grevenbroicher Rotarier Hilfsmittel auf der Basis einer Liste, die aus der „Regionalen Poliklinik Nr. 4“ in Dnipro überstellt wurde. Die Liste führte insbesondere Medikamente, Verbandmaterial, OP-Material und Hygieneartikel, aber auch Lebensmittel auf.

 Präsident Günter Wolfenberger und Eberhard Uhlig im Gespräch mit Artem Savelov, seines Zeichens Fuhrparkleiter bei „CTJ“. Die Spedition hatte den 40-Tonner vollkommen kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Präsident Günter Wolfenberger und Eberhard Uhlig im Gespräch mit Artem Savelov, seines Zeichens Fuhrparkleiter bei „CTJ“. Die Spedition hatte den 40-Tonner vollkommen kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Foto: Gerhard P. Müller

Die Beschaffung der Güter stellte den Rotary-Club Grevenbroich allerdings vor massive Herausforderungen, da aktuell insbesondere Medikamente auch in Deutschland nicht mehr in beliebiger Menge zu erhalten sind.

In der Vorwoche wurde ein erster vollbepackter 40-Tonnen-Lkw der Spedition „CTJ Janssen“ auf den Weg gebracht, beladen mit Gütern im Wert von rund 72.000 Euro, die vollständig aus Spenden finanziert sind: 20 Paletten Lebensmittel und Hygieneartikel und zehn Paletten Medikamente, Verband- und OP-Material.

 Die „Mühle Kottmann“ aus Wevelinghoven steuerte übrigens palettenweise Mehl bei. Weitere Transporte sind vom Grevenbroicher Rotary-Club geplant. Ein Spendenkonto finden Sie im nebenstehenden Kasten.

Die „Mühle Kottmann“ aus Wevelinghoven steuerte übrigens palettenweise Mehl bei. Weitere Transporte sind vom Grevenbroicher Rotary-Club geplant. Ein Spendenkonto finden Sie im nebenstehenden Kasten.

Foto: Gerhard P. Müller

In Lublin/Polen wurden die Hilfsgüter durch privat organisierte Transporter und Lkw aus Dnipro übernommen und werden nun unter der Regie der regionalen Poliklinik den Krankenhäusern und einem Flüchtlingscamp in Dnipro zugeteilt.

Bis heute sind 102.000 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen, neben Spenden von Clubmitgliedern erhielt der Club Spenden auch von Privatleuten, dem „Lions-Club“ Grevenbroich, dem „Rotary Distrikt 1870“, dem Rotary-Club Neuss und dem Rotary-Club Venray in den Niederlanden.

Zwischen Venray und Grevenbroich besteht seit 25 Jahren eine enge Club-Partnerschaft.

Neben den enormen Geldspenden wurden auch Sachspenden unmittelbar auf den Weg gebracht: So fuhr bereits vor wenigen Wochen aus den Reihen der Rotarier aus Grevenbroich eine Lastwagenladung mit Desinfektionsmitteln (3.800 Liter) in die Ukraine.

Der „Lions-Club“ sagte die Zulieferung weiterer Desinfektionsmittel in erheblicher Menge zu, die mit einem der nächsten Transporte geschickt werden sollen.

Günter Wolfenberger, Präsident des Rotary-Clubs Grevenbroich, und sein Amtsnachfolger Stefan Pick richteten nun bei der Beschickung des Lkw ihren ausdrücklichen Dank an die vielen Spender.

Daneben drückten sie dem rotarischen Projektteam Marc Hocks, David Kirchesch, Berthold Bonekamp und Roland Wirtz sowie allen Helfern und Mitwirkenden ihren großen Respekt und Anerkennung für die tolle Teamleistung aus.

(-gpm.)
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