Dreimal Schröder am Kloster Ein wenig Stahl – und aus dem Virus wird eine Denk-Blume

Langwaden · „Wir wollen den Besuchern was zum Schauen und Nachdenken anbieten“, lächelt Prior Bruno vom Kloster in Langwaden. Deshalb wird dort am 3. Juli eine neue, zusätzliche Skulptur eingeweiht, die den „Corona-Gedenkort“ abrunden soll.

 Jörg Schröder auf dem Sockel für die „Corona-Blume“.

Jörg Schröder auf dem Sockel für die „Corona-Blume“.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

„Wir sind doch ganz gut durch Corona gekommen“, fügt der Prior an. Und da wäre es gut, wenn man in Dankbarkeit und Demut eine Erinnerung setzen würde. „... wie damals in den Zeiten nach der Pest“, so Pater Bruno.

„Der Corona-Gedenkort soll an die Verletzlichkeit und Endlichkeit unseres Lebens erinnern“, ergänzt Alois J. Seimetz als Geschäftsführer des Langwadener Klosters.

Der Erinnerungsort besteht aus drei Stationen, die über einen längeren Zeitraum in Zusammenarbeit zwischen dem Kloster und Künstler Jörg Schröder entstanden sind. Angefangen hat alles vor vielen Jahren mit dem „Langwadener Engel“, der eine gewisse Sprichwörtlichkeit erreicht hat.

 Alois J. Seimetz in der „Denk-Box“.

Alois J. Seimetz in der „Denk-Box“.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Im Sommer des vergangenen Jahres kam die „Perspektiv-Box“ hinzu (wir berichteten). Seimetz: „Neben der Überwindung der Corona-Krise durch Impfstoffe muss die Pandemie auch seelisch und geistlich bearbeitet werden.“ Schröder hat deshalb die Box geschaffen, um Menschen zu helfen, die Erlebnisse zu verarbeiten, „eine neue Innen- oder Außenperspektive zu entdecken“.

Bei dieser Box hatte es übrigens eine Kooperation mit dem Erasmus-Gymnasium gegeben, wodurch sie gerade im Internet punktete.

 Prior Bruno mit dem „Langwadener Engel“, dem ersten Schröder-Kunstwerk auf der Klosterwiese.

Prior Bruno mit dem „Langwadener Engel“, dem ersten Schröder-Kunstwerk auf der Klosterwiese.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Die „Corona-Blume mit den Sieben“ soll nun den Gedenkort ergänzen. Im Mittelpunkt natürlich die Blume, deren Blüte aus dem Virus entsteht. „Auch wenn zunächst alles tot ins Erdreich zu fallen scheint, setzt sich das Leben durch“, formuliert es Seimetz.

Die Transformation des Virus zur Blüte wird verstärkt durch eine Schlange, die sich um den Stängel windet. Dabei muss auch die Schlange doppeldeutig gesehen werden: In der Kirche symbolisiert sie das Böse; in der Natur kann sie für den Menschen zur Bedrohung werden. Gleichzeitig gehört sie zum Erkennungszeichen der Ärzte (Äskulapstab), verspricht also Hilfe und Heilung. Ergänzt wird die Corona-Blume durch sieben Menschenfiguren. Jörg Schröder: „Während Corona haben wir jeden Tag anders erlebt.“ Ab dem 3. Juli, 15 Uhr, sollen diese drei Skulpturen zum Nachdenken einladen. Prior Bruno: „Platte Wiese hat ja jeder.“

(Gerhard P. Müller)
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