Brand in einer Kapellener Textilfabrik Wassernebel lösten in Neurath Alarm aus

Vier Alarme, teils nahezu zeitgleich – ein schwerer Verkehrsunfall, Brandalarme aus einem Gewerbebetrieb und einem Seniorenwohnheim sowie der Verdacht auf ausströmendes Gas in einem Wohnhaus –, hielten am Samstag fast alle Löscheinheiten der Feuerwehr Grevenbroich auf Trab.

 Verkehrsunfall an der L 361.

Verkehrsunfall an der L 361.

Foto: Feuerwehr

Gegen 11.11 Uhr hatten automatische Brandmelder in einer Gärtnerei in Neurath Alarm geschlagen. Daraufhin entsandte die Leitstelle Rhein-Kreis Kräfte der hauptamtlichen Wache aus Grevenbroich sowie die Löscheinheiten Frimmersdorf/Neurath und Gustorf zur vermuteten Brandstelle. Vor Ort konnten die Helfer allerdings rasch feststellen, dass es nicht Feuer war, das den Brandalarm ausgelöst hatte, sondern im Gegenteil Wasser. Bei Reinigungsarbeiten war so viel Wassernebel an die Sensoren gelangt, dass diese Alarm schlugen. Ohne tätig zu werden, konnten die rund 25 Einsatzkräfte wenig später wieder einrücken.

Deutlich mehr Arbeit bereitete ab etwa 14 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Kreuzung der L 361 mit der K 10. Dort waren zwei Kleinwagen kollidiert. Während ein Fahrer nur leicht verletzt war, stellte der Rettungsdienst beim anderen schwerere Verletzungen fest.

In Absprache mit dem Notarzt leitete die Feuerwehr daher eine so genannte „patientenschonende Rettung“ ein (siehe Foto). Dabei wurden Dach und Türe des Unfallwagens entfernt, um das Unfallopfer ohne größere Drehung der Körperachsen aus dem Wrack heben zu können. Nach rund einer Dreiviertelstunde war die Person befreit und an den Rettungsdienst übergeben.

 Brand in Kapellener Textilfabrik.

Brand in Kapellener Textilfabrik.

Foto: Feuerwehr

Noch während diese Rettung lief, löste die Leitstelle um 14.19 Uhr erneut Alarm für die Grevenbroicher Wehr aus. In einem Seniorenwohnheim an der Mathias-Esser-Straße in Elsen hatte ein Rauchmelder in einem Bewohnerzimmer Alarm geschlagen. Die zunächst zur Unfallkreuzung alarmierten Ehrenamtler der Löscheinheiten Stadtmitte und Wevelinghoven wurden daraufhin nach Elsen umdisponiert, ebenso wie die Teams der Löscheinheiten Gustorf, Kapellen und Hemmerden.

Auch im Fall des Brandalarms im Wohnheim stellte sich allerdings nach kurzer Zeit heraus, dass es sich um eine technische Störung handelte und keine Personen in Gefahr waren. Daraufhin konnten die Einsatzkräfte wieder ihre Standorte anfahren.

Kurz vor 20 Uhr abends folgte dann noch ein potenziell brisanter Alarm nach Kapellen. Die Leitstelle meldete den Verdacht auf ausströmendes Gas in einem Wohnhaus an der Straße „Am

Burghof“. Die kurz darauf eintreffenden Kräfte der Löscheinheit Kapellen sowie der hauptamtlichen Wache kontrollierten das Gebäude unter Atemschutz und mithilfe von speziellen Prüfgeräten.

Zum Glück stellte sich dabei heraus, dass es keine außergewöhnliche Gaskonzentration in dem Gebäude gab. Zwei Bewohner des Hauses wurden vom Rettungsdienst versorgt. Während des Einsatzes kam es zur zeitweiligen Sperrung der Straße „Am Burghof“ und des Kapellener Kirmesplatzes. Knapp eine Stunde nach dem Alarm war auch dieser Einsatz beendet.

Ein kleiner Funke in einer Produktionsanlage war bereits am Freitag Auslöser eines mehr als zweistündigen Einsatzes der Grevenbroicher Feuerwehr am Freitagabend. In einem Betrieb zur Verarbeitung von Textilrohstoffen an der Industriestraße im Ortsteil Kapellen war es gegen 20.30 Uhr zu einem Schwelbrand gekommen.

Ausgehend von einer in einer Anlage zur Reinigung von Baumwolle hat sich dieser auf einen Reststoffcontainer ausgebreitet. Die im Unternehmen installierte Brandmeldeanlage hatte daraufhin den Alarm für die Feuerwehr ausgelöst.

Noch während die Einsatzkräfte auf der Anfahrt waren, schoben Beschäftigte des Unternehmens den Container mit dem Brandgut geistesgegenwärtig aus der Halle ins Freie und bekämpften die Flammen erfolgreich mit Feuerlöschern. Die kurz darauf eintreffenden Feuerwehr- und Rettungskräfte fanden den Produktionsbereich verraucht vor, sowie mehrere Mitarbeiter, die beim Schieben des Containers Kontakt zu Brandrauch bekommen hatten.

Die Beschäftigten wurden durch den Rettungsdienst auf mögliche Verletzungen sowie Beeinträchtigungen durch den Rauch untersucht, sie blieben aber unverletzt. Zeitgleich kontrollierten Kräfte der hauptamtlichen Wache der Feuerwehr Grevenbroich mithilfe einer Wärmebildkamera die Produktionsanlagen auf eventuell verbliebene Brandnester. Parallel dazu wurde die Anlage leer gefahren, um mögliche Glutrester zu finden und ablöschen zu können.

Kräfte der Löscheinheit Kapellen stellten den Brandschutz am Einsatzort sicher und unterstützten die hauptamtlichen Helfer; Ehrenamtler der Einheit Stadtmitte sicherten unterdessen den Grundschutz im Stadtgebiet.

Gut zwei Stunden nach dem Alarm war sichergestellt, dass es zu keinerlei versteckten Folgebränden gekommen war und der Einsatz konnte gegen 22.45 beendet werden.

Aussagen zur genauen Brandursache sowie zu möglichen Schäden kann die Feuerwehr nicht machen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort