Taiwanesiche Kultur morgen auch den Marktplatz Am Erasmus-Gymnasium „verknoten“ sich die Kulturen

Grevenbroich · Manchmal sind es Zufälle, aus denen die tollsten Dinge entstehen. So war es zum Beispiel eine Einladung zum Tee unter Nachbarn – von Lili Chen, Vorsitzende der Organisation „Knoten der Kultur“, an Dirk Kingerske, Lehrer am Erasmus-Gymnasium, und seine Gattin – die eine besondere Verbindung zwischen dem „National Taiwan College of Performing Arts“ (NTCPA) und der Grevenbroicher Schule schuf.

Schüler des „National Taiwan College of Performing Art“ beim Workshop zur Peking-Oper.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

2023 waren zum ersten Mal Schüler des NTCPA im Rahmen des Projekts „Kunst ohne Grenzen“ der Organisation „Knoten der Kultur“ auf Tour in Deutschland und dabei in der Schloss-Stadt zu Gast. Im Erasmus-Gymnasium begeisterten sie Schüler mit ihrem artistischen und künsterlischen Können und gaben ihnen in Workshops Einblicke in ihr Schulleben. In dieser Woche ging das Projekt nun in die dritte Runde.

25 Gymnasiasten kamen dabei in den Genuss einer ganz besonderen Projektwoche, wie Dr. Yang Ying-Feng, Vizevorsitzender von „Knoten der Kultur“, berichtet. Statt normalem Unterricht kamen sie für Workshops mit der Delegation aus Taiwan – 24 junge Menschen vom NTCPA mit sechs Begleitern – zusammen und lernten unterschiedliche Traditionen spielerisch kennen.

Jeweils zehn Erasmus-Schüler wurden in die Kunst der Akrobatik (unter anderem Flaggentanz und „Spinning Carpets“) und der Peking-Oper eingeführt, die anderen fünf lernten traditionelle Streichinstrumente kennen. Bei der Begrüßung der neuen Sextaner am Mittwoch brachten alle das Erlernte dann zum ersten Mal auf die Bühne.

Auch die Kunst der „Spinning Carpets“ lernten die Erasmus-Schüler kennen.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Alle, egal ob auf taiwanischer oder deutscher Seite, hätten großen Spaß bei den Workshops gehabt, verrät Amber Kuang, die 2023 zum ersten Mal im Rahmen des Projekts nach Grevenbroich kam. Als Absolventin der NTCPA ist sie in diesem Jahr als Trainerin und Organisatorin mit am Start.

Interessant für sie zu sehen sei, dass die Sprachbarriere dabei gar nicht so groß gewesen sei, wie gedacht: „Was wir machen ist sehr körperlich und so wird sich tatsächlich viel durch Körpersprache verständigt.“

Dass sich die Schüler so schnell zusammengefunden haben, freut natürlich auch Organisator Dirk Kingerske: „Den ,Knoten der Kulturen‘ sieht man in der Projektwoche deutlich. Die deutschen und taiwanischen Jugendlichen sind richtig begeistert zusammenzuarbeiten. Viele von unseren Schülern wussten vorher nichts über Taiwan und reden jetzt schon davon, dass sie nach dem Abitur unbedingt das Land bereisen wollen.“

Doch auch abseits der Schule wird der „Knoten der Kultur“ deutlich, wie zum Beispiel Renate Glees, verantwortlich für die Mensa des Erasmus-Gymnasiums, zeigt. Sie hat – wie in den vergangenen Jahren – mehrere der taiwanischen Schüler bei sich aufgenommen. Da kann es dann auch schon mal sein, dass sie in den Genuss einer Performance im heimischen Garten oder Wohnzimmer kommt, strahlt sie.

Die Verbindung zu den Austausch-Kids sei sehr eng – auch lange nach Ende des Projekts „Kunst ohne Grenzen“, verrät sie: „Wir lieben die Kinder so sehr, dass wir einem vor Kurzem sogar dabei geholfen haben, ein Apartment in Brüssel einzurichten.“ Völkerverständigung par excellence!

Wer die Delegation aus Taiwan in Aktion erleben möchte, hat dazu am morgigen Samstag beim „Fest der Kulturen“ auf dem Grevenbroicher Marktplatz die Gelegenheit. Dort wird sie zusammen mit Schülern des Erasmus-Gymnasiums von 14 bis 15 Uhr das Stück „Sun Wukong (der Affenkönig)” aufführen, traditionelle taiwanische Musik zum Besten geben und ihr akrobatisches Können zeigen. Außerdem wird es Kulinarisches aus Taiwan und mehr an einem Stand zu entdecken geben.

Sorgenfalten
Klaus Lüttgens „People get ready“-Tour Sorgenfalten