Ziel ist es, alle Menschen in Bedburg zu ermutigen, hinzusehen, Warnsignale wahrzunehmen und aktiv zu werden, wenn etwas nicht stimmt. „Denn jedes Kind hat ein Recht auf Schutz – und jedes Kind braucht Erwachsene, die aufmerksam sind statt wegschauen“, so der Stadtsprecher kurz vor Weihnachten.
„Der Schutz von Kindern ist eine Aufgabe für uns alle. Kinder brauchen Erwachsene, die hinschauen, nachfragen und Verantwortung übernehmen. Mit dieser Kampagne wollen wir Menschen in Bedburg darin bestärken, genau das zu tun. Jeder Hinweis, jedes Gespräch kann für ein Kind den Unterschied zwischen Angst und Sicherheit bedeuten“, sagt Bürgermeister Sascha Solbach der Redaktion.
Die Kampagne informiert darüber, was sexualisierte Gewalt bedeutet, wie sie beginnt und welche Formen sie annehmen kann – von übergriffigen Blicken und Gesten bis zu körperlichen oder digitalen Übergriffen. Ebenso macht sie deutlich: Jedes Kind, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft, kann betroffen sein.
Doch im Mittelpunkt der Kampagne steht vor allem eines: Erwachsene dazu zu ermutigen, aktiv zu werden. Wer aufmerksam hinsieht, zuhört und Unterstützung sucht, kann den entscheidenden Unterschied machen. Kinder, die sich anvertrauen, zeigen großen Mut – und Erwachsene, die hinhören, können helfen, den Kreislauf des Missbrauchs zu durchbrechen.
Um möglichst viele Menschen zu erreichen und das Thema verständlich aufzubereiten, hat die Stadt Bedburg einen eigenen Kampagnenfilm produziert. Dieser zeigt, wie wichtig es ist, nicht zu schweigen, sondern Verantwortung zu übernehmen.
Der Film wird über die städtischen Kanäle sowie auf der Kampagnenseite veröffentlicht und soll Betroffene wie Bezugspersonen gleichermaßen sensibilisieren. Finanziell unterstützt wurde der Kampagnenfilm durch Mittel des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
Sexualisierte Gewalt passiert überall – jeder kann helfen
sind häufig Menschen aus dem direkten Umfeld der Kinder: Personen, die gemocht werden, denen vertraut wird, die sich engagieren. Viele Übergriffe geschehen im privaten Umfeld. Dabei setzen die Täterinnen (!) und Täter die Kinder unter Druck, indem sie ihnen sagen, dass ihnen keiner glauben wird, wenn sie das anderen Erwachsenen erzählen.
Umso wichtiger ist es, Warnsignale ernst zu nehmen – wie abrupte Verhaltensänderungen, starke Rückzüge, auffällig aggressives Verhalten, Essstörungen, Schlafprobleme oder selbstverletzendes Verhalten.
Auch wenn kein Anzeichen eindeutig ist, gilt: Bei einem unguten Gefühl sollte man immer genauer hinsehen und sich fachlich beraten lassen. Niemand muss eine solche Situation alleine bewältigen – aber jeder und jede kann der Mensch sein, der den entscheidenden Schritt macht.
Wer einen Verdacht hat oder sich unsicher ist, kann sich jederzeit – anonym und kostenlos – beraten lassen. Dafür stehen die Mitarbeiter des Bedburger Jugendamtes sowie weitere Hilfsangebote zur Verfügung:
– Bedburgs Kinderschutzfachberatung: 02272/402–540
– Hilfetelefon Sexueller Missbrauch: 0800/2 25 55 30 und www.hilfe-portal-missbrauch.de/hilfe-telefon
– Unabhängige Bundesbeauftragte gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen: https://beauftragte-missbrauch.de/
– Weitere Angebote: www.schreib-ollie.de
Die Stadt Bedburg ruft alle Bürger dazu auf, sich zu informieren, achtsam zu sein und Verantwortung zu übernehmen. „Werden Sie Held*in für das eine Kind“ – denn Ihr Hinsehen kann Leben verändern.
Weitere Informationen zur Kampagne gibt es über den QR-Code.