Pascal-Gymnasium öffnet „Fenster zur Welt“ Hautnah miterleben, wie anders Leben sein kann ..!

Grevenbroich · Den Brückentag in der Vorwoche nutzten die Schüler des Pascal-Gymnasiums, um Geld zu sammeln: Sie wanderten, radelten, schrubbten und wirbelten nur so für den guten Zweck. Und die „German Church School“ in Addis Abeba wird dabei seit rund zwei Jahrzehnten unterstützt.

Die sieben Brieffreund-Schüler (von links) mit Carmen Behrens (Koordinatorin), Laura da Silva (Klassenlehrerin), Schulleiter Teklu Tafese und Pfarrer Jürgen Klein. Die handgeschriebenen Briefe werden eingescannt und per Mail nach Addis Abeba geschickt. Die Antwort wird mit viel Freude und Spannung erwartet.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Verbunden ist dieses Engagement mit dem Namen Ursel Stahlmann. Die ehemalige Mathematiklehrerin am Pascal-Gymnasium hatte damals den Grundstein gelegt, war oft in Äthiopien, hat dort nach der Pensionierung mitunter ein halbes Jahr verbracht und in örtlichen Schulen unterrichtet. So mancher „Sponsered Walk“ und die traditionelle Pfandflaschen-Aktion haben für viele Spendengelder gesorgt, mit denen die „German Church School“ unterstützt wurde.

Auch nach Stahlmanns Tod wurden die Kontakte weitergepflegt. Inzwischen wurden die Kontakte allerdings auf eine neue Stufe „2.0“ gehoben, wie es Schulleiter Gerhard Bodewein jetzt formulierte.

Denn mittlerweile geht es nicht nur darum, Gelder nach Äthiopien zu schicken, vielmehr sollen die Schüler auch ganz konkret einen Einblick in das so total andere Leben der Altergenossen auf dem afrikanischen Kontinent bekommen.

Deshalb gibt es zum Beispiel sieben Schüler, die stellvertretend für und gemeinsam mit ihrer gesamten sechsten Klasse, Brieffreundschaften nach Addis Abeba pflegen. In den Briefen geht es um das unterschiedliche Familienleben, um die Situation in den Schulen und das, was man in der Freizeit macht.

So stellte eine der Schülerinnen im jüngsten Schreiben an ihre Brieffreundin die deutschen Fest- und Feiertage vor, während sie in der Antwort ein Familienrezept des „Doro Wat“ erhielt. „Eine sehr leckere Hühnerspeise mit einer scharfen, roten Soße“, erläuterte Pfarrer Jürgen Klein von der evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in Äthiopien.

Der war am Spenden-Projekttag zusammen mit Schulleiter Teklu Tafese nach Grevenbroich gekommen. Aus Anlass des „Kirchentages“ in Hannover waren die beiden in Deutschland und machten den Abstecher zum „Pascal“, um auf die Lebens-, Arbeits- und Schulbedingungen in ihrer Heimat aufmerksam zu machen.

Tafese legte dabei sehr großen Wert darauf, deutlich zu machen, dass an der „German Church School“ gezielt die „Ärmsten der Armen“ aufgenommen werden (30 je Jahrgang), wobei auch Inklusionsplätze (bis hin zu blinden Kindern) geboten werden.

Die Kinder bekommen Schuluniformen, Unterricht, Verköstigung, medizinische Versorgung – und vor allem eine echte Chance auf eine selbst bestimmte Zukunft.

(von Gerhard P. Müller)