„In der Dell“ in Hemmerden Update: Aus den Ortsvereinen

Hemmerden · Die „Dell“ am Rande von Hemmerden ist nahezu idyllisch: In der Kuhle finden Kinder und Jugendliche, Spaziergänger und Hundebesitzer Ruhe und Erholung. Und sollte Schnee fallen, wird dort auch gerne gerodelt. Doch jetzt kochen die Gemüter hoch: Flüchtlings-Container und Solarfelder sollen ein neues Kapitel aufschlagen.

Einige der entsetzten Bürger, die im Wohngebiet an der „Dell“ leben, vor der Pferdekoppel, die in Kürze für die Flüchtlings-Container erschlossen werden soll. Schräg gegenüber soll zudem ein Solarfeld angelegt werden.

Einige der entsetzten Bürger, die im Wohngebiet an der „Dell“ leben, vor der Pferdekoppel, die in Kürze für die Flüchtlings-Container erschlossen werden soll. Schräg gegenüber soll zudem ein Solarfeld angelegt werden.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

„Die Pferdeweide soll mit Containern vollgestellt werden“, ereifern sich die Anwohner der „Dell“ bei ihrem Treffen mit dem Erft-Kurier.

Andrea Bauer rechnet vor: Rund 90 Personen würden in dem Gebiet zwischen „Varius“-Werkstätten und „Dell“ wohnen; 20 Prozent davon seien Kinder. In den Containern sollten aber 120 Flüchtlinge untergebracht werden.

„Eine wirklich große Anzahl, die uns hier am Ortsrand erwartet.“ Wie könne bei einer solchen Relation die Integration gelingen, fragt einer der Mitstreiter.

Einen ganz anderen Aspekt bringt Maik Wingerath ein: Es sei „unmöglich, dass man per Video auf ,facebook‘ von den Plänen erfährt. Man hätte mit uns vorher in den Dialog gehen sollen. Man hätte uns fragen sollen, was könnt Ihr als Ort leisten. Stattdessen hat man auf ,facebook‘ die Kommentarfunktion gesperrt.“

„So kann man nicht mit seinen Bürger umgehen“, ist sich Andrea Bauer sicher.

Und sie verweist auf Nachbarn (gerade ältere), die von den Planungen bis zu ihrer direkten Ansprache noch nichts mitbekommen hatten.

Der Hinweis aus Rat und Verwaltung, dass sich der Standort „In der Dell“ nach einem Treffen mit einigen Vereinsvertretern (unter anderem mit dem Dorfgestaltungsverein) ergeben hätte, lassen die Bürger nicht gelten. Vielmehr haben sie den Verdacht, dass dort Eigennutz im Spiel gewesen sei.

Dabei sei das Wohngebiet direkt vor der „Dell“ schon ausreichend „beeinträchtigt“, kommentiert ein anderer Bürger und zählt auf: Die missglückte Lärmschutzwand an der Autobahn. Vierwinden und die Erweiterung der Raststätten-Parkplätze für Lkw. Gewerbebetriebe. Das von der BEH geplante Solarfeld zwischen der letzten Häuserreihe und dem Regenrückhaltebecken („Der günstige Strompreis gilt nicht für uns.“). Und nun auch noch die Flüchtlings-Container auf der Pferdekoppel.

Wie aus dem Rathaus zu erfahren war, soll die Flüchtlingsunterkunft dort im kommenden Frühjahr fertiggestellt sein.

(Gerhard P. Müller)
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