ISEK: Dreier-Bündnis für roten Radweg und Begegnungsverkehr

Das Dreier-Bündnis von CDU, UWG und FDP hat sich in Sachen ISEK, zweiter Bauabschnitt, auf ein Konzept geeinigt, das sie nun auch politisch durchsetzen wollen. Dabei lehnen sie das vom Bürgermeister präferierte „Shared-Space“-Modell ab.

 Für diese Ausbauvariante ist das „bürgerliche Lager“.

Für diese Ausbauvariante ist das „bürgerliche Lager“.

Grevenbroich. Im Ergebnis befürworten sie jetzt eine Variante mit „Zweirichtungsverkehr“ im mittleren Abschnitt der Bahnstraße sowie auf dem Abschnitt der Rheydter Straße. Entgegen einem auch möglichen Shared-Space-Modell wird jedoch die Priorisierung eines Radweges vom Bahnhof bis zum ersten Bauabschnitt befürwortet. CDU-Chef Wolfgang Kaiser stellvertretend für die drei Fraktionen: „Mit dem Ziel solch eine förderungswürdige Neugestaltung zu verwirklichen – und dabei einerseits dem Grundgedanken einer optischen Aufwertung des Straßenraumes und andererseits einer gleichzeitigen Besserstellung der Fußgänger und Radfahrer, verbunden mit deutlich mehr Sicherheit für den zunehmenden Radverkehr, sowie Beruhigung des motorisierten

Individualverkehrs (MIV) gerecht zu werden – haben sich die Fraktionen von CDU, UWG und FDP abschließend auf ein Konzept geeinigt, dass diesen Zielen einer nachhaltigen Innenstadtentwicklung entspricht. Dabei wurden weitgehend die Wünsche und Anregungen aus der Bürgerschaft sowie der Anrainer berücksichtigt.“

Bereits der erste Bauabschnitt habe gezeigt, dass dort das „Shared-Space“-Konzept in kleinerer Version auf der Fahrbahn von der Bürgerschaft nicht angenommen wurde. Die Idee, dass Autos und Fahrradfahrer gleichberechtigt die (bewusst schmal gehaltene) Fahrbahn nutzen sollen, hat immer wieder dort zu Konfliktsituationen geführt. „Fahrradfahrer fühlen sich nicht sicher und eher bedrängt. Toleranz und Akzeptanz haben sich nicht durchgesetzt“, so die Einschätzung der drei Fraktionen.

Auf der längeren Straßenführung im zweiten Bauabschnitt dürfte sich die Erfahrung noch verschärft fortsetzen, vermutet Kaiser, zumal auch noch der Fußgänger am Raum partizipieren soll.

Im „Shared-Space“-Modell komme es mindestens zu acht kritischen Begegnungszonen im Gegenverkehr bei einer Fahrbahnbreite von je 2,75 Metern.

„Die gewünschte Verkehrsberuhigung führt zu mehr Verkehrsstau und -chaos“, so das jetzige Fazit von CDU, FDP und UWG.

Die drei Fraktionen befürworten das Beibehalten der optischen Markierung von Gehweg, Radweg und Fahrbahn (Straßenführung) für den motorisierten Verkehr. Insbesondere der rotmarkierte Radweg werte den Fahrradverkehr auf. „Er vermittelt und gibt dem Fahrradfahrer mehr Sicherheit einerseits und reduziert die Konfliktsituation mit Fußgängern und Auto andererseits“, so die drei Fraktionen. Gerade auch das Versuchsprojekt in der Breite Straße „Öffnung der Fußgängerzone für Fahrradfahrer“ habe gezeigt, dass das Konfliktpotenzial zwischen Fußgängern und Radfahrern hoch sei. Insbesondere durch die auch stetige Zunahme von Pedelecs und e-Rollern!

Eine Reduzierung der Verschwenkung auf nur eine Schikane (im Bereich der Brücke) dürfte auch optisch genügend sein, um eine „Kanalwirkung zu vermeiden“, überlegt Kaiser weiter. Zudem wäre zu diskutieren, ob der Fahrbahnbelag anstelle eines Bitumenbelages ebenfalls farbig abgesetzt gepflastert wird, um auch hier ein zu schnelles Fahren zu verhindern.-ekG.

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