Mit Herz und viel Hand zur gelungenen Privatwurst

Hemmerden · Alles fing mit intensivem Händewaschen und Desinfektionsmittel an. "Wie im Krankenhaus", lachte Metzger-Meister Frank Groten, als er sich in Zusammenarbeit mit dem Erft-Kurier und natürlich gemeinsam mit Gewinner Claus Stappen daran machte, die "Hemmerdener Privatwurst" zu produzieren.

Wurst
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Einen Probelauf hatte er bereits an Karneval gemacht. "Im Fein-Tuning habe ich dann doch noch was mehr Pfeffer drangegeben", so der Fachmann. 20 Kilogramm Wurstmasse galt es zu verarbeiten: Die Hälfte war dabei so genanntes "Grundbrät" (Speck, Schweinefleisch, Eis), ein Viertel dann Grobeinlage. Hinzukamen Blutwurst (angefroren), Kartoffeln (vorgegart und genauso gewürzt wie das Grundbrät) sowie Äpfel-Granulat — eben das, was man für das typisch rheinische "Himmel un Ääd" braucht. Das Rezept hatte der Kapellener Claus Stappen im Erft-Kurier-Wettbewerb um die Hemmerdener Privatwurst eingereicht. Und jetzt durfte er "mitmengen", um dabei zu erfahren, dass Wurst machen noch echte Handarbeit bedeutet.

Da wird gemengt, geschaufelt, umgefüllt und am Ende in den Darm gepresst. Alles Dinge, bei denen der heimische Metzger noch wirklich Hand anlegen muss. Er kennt also sein Produkt genau, das am Ende Metzgerei und Wurstküche verlässt. Gleiches gilt bei den Grotens übrigens auch für die andere Seite: Hier werden zum Beispiele Schweine verarbeitet, die ausschließlich beim "Bauern des Vertrauens" gekauft werden. "Die Tiere kenne ich quasi beim Vornamen", so der Metzger-Meister.

Übrigens werden dann — mit Ausnahme der Knochen — alle Bestandteile auch verwertet und verarbeitet. Vom Schweinskopf (für Sülzen) bis zu den Füßchen, die im Laden inzwischen wieder sehr gefragt sind. "Nur die Öhrchen und das Schwänzchen will heute keiner mehr essen", so Groten. Hin und wieder benutzt er sie dann privat für deftige Eintöpfe.

Und wie war die "Hemmerdener Privatwurst" am Ende? Sehr delikat, da waren sie sich Testesser einig. Gerade auch der Blutwurst-Geschmack kam sowohl frisch gebrüht als auch später gebraten sehr gut heraus. Jetzt will Groten auch seine Kunden kosten lassen. Denn die haben nach den Berichten nach dem Stand der Dinge gefragt.

-gpm.

(Kurier-Verlag)
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