Am Synagogenplatz geht es voran Mitte November kommen die Bagger

Grevenbroich · Es geht voran: Vor zwei Wochen gab es die letzten Unterschriften der Genehmigungsbehörden. Seit diesem Wochenende wird das Projekt am Synagogenplatz unter Anderem über "immobilienscout" beworben. Und noch im November kommen die Bagger, um den von vielen als Schandfleck empfundenen Flachbau abzureißen.

 So könnte eine gastronomische Nutzung (inklusive Synagogenplatz) aussehen. Stefan Pick sprach mit dem Erft-Kurier über die wichtigen Details.

So könnte eine gastronomische Nutzung (inklusive Synagogenplatz) aussehen. Stefan Pick sprach mit dem Erft-Kurier über die wichtigen Details.

Bauunternehmer Stefan Pick ist guter Dinge, dass sein Projekt am Synagogenplatz (Geschäftsräume und zehn Wohnungen; wir berichteten) nun richtig Fahrt aufnimmt. Zugleich weiß er, dass es das wohl aufwendigste seines Unternehmens werden dürfte.

Das fing schon beim hohen Grundstückspreis an, der vor allem der Lage ("Noch zentraler geht nicht mehr.") geschuldet war. Aber auch der Abriss des bestehenden Flachbaues wird nicht ganz einfach. Schon der sei auf Pfähle gestützt worden "und diese alten Pfähle müssen alle raus", informiert Pick.

Wie berichtet hatten Bodenuntersuchungen ergeben, dass der Neubau anschließend auf 61 Pfähle gesetzt werden muss. Diese "Tiefergründung" ist notwendig, weil eine dicke Torfschicht zum festen Untergrund hin überwunden werden muss. Von der Bodenplatte aus gerechnet werden diese Pfähle eine Länge von fünf bis acht Metern haben.

"Und man hat natürlich auch kaum Platz dort", seufzt Stefan Pick mit Blick auf die praktische Abwicklung des Neubaus. Immerhin sei mit Familie Gauls ausgehandelt worden, dass deren Innenhof genutzt werden könne. Das reiche aber noch nicht aus.

Deshalb gebe es jetzt Gespräche mit der städtischen Verkehrslenkung, inwieweit Südwall und Synagogenplatz tangiert werden können.

Apropos Aufwand: Richtig investieren muss Stefan Pick auch in die "Tiefgarage" für seinen Bau. "Wir haben uns für ein automatisches Parksystem entschieden." Konkret handelt es sich um "Dreifachparker" und der jeweils eigene Parkplatz kann dann per Handy "angefordert" werden: Wenn sich das Garagentor öffnet, sieht man den eigenen Stellplatz.

Und da die Fahrzeuge immer wuchtiger würden, habe man sich für ein Parksystem "mit Überlänge" entschieden (die Maße: 5,50 Meter Länge, 2,6 Tonnen Gewicht und zwei Meter Höhe).

"Wir haben für die Wohnungen schon 50 Anfragen von Interessenten", verrät Stefan Pick nicht unzufrieden. Einige hätten auch in Reservierungen gemündet. Dabei kämen die Interessenten auch aus dem Raum Düsseldorf. "Sogar ein Bayer ist dabei", lacht Pick. Der besuche die Stadt regelmäßig und schätze sie auch.

Jetzt kommt es natürlich ganz entscheidend darauf an, dass auch der geplante Ladenbereich vermarktet werden kann. Dazu haben Picks Mitarbeiter auch mal aufgezeichnet, wie eine rein gastronomische Nutzung oder eine Teilung (vorne Apotheke, hinten Gastronomie) aussehen könnte.

Im November (aber erst nach dem 9.; das sei mit der jüdischen Gemeinde abgesprochen) werden die Bagger kommen. Bis Weihnachten soll der Abriss abgeschlossen sein. Im Januar soll dann gebaut werden.

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)
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