Pfadfinder sammeln für ein Sommerlager der Begegnung

Ihr „Freiwilliges Soziales Jahr“ (FSJ) hat bei Pfadfinderin Maike Schulte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Ich wollte nach dem Abi immer etwas von der Welt sehen“, verrät die ehemalige Schülerin des Erasmus-Gymnasiums. Doch sie wollte nicht einfach von Land zu Land reisen, sondern an einem Ort bleiben, die Leute richtig kennenlernen und vielleicht etwas bewirken. Und das hat Maike geschafft!

 Maike Schulte freut sich, ihre Pfadfinder-Freunde aus Peru bald in Deutschland begrüßen zu können.

Maike Schulte freut sich, ihre Pfadfinder-Freunde aus Peru bald in Deutschland begrüßen zu können.

Südstadt. Die Pfadfinderin vom Stamm „Sankt Josef“ verbrachte ihr FSJ in der peruanischen Provinz Cajamarca, die auf 2.750 Metern Höhe in den Anden liegt. „Vor meinem Aufenthalt konnte ich kaum Spanisch. Das war viel ,learning by doing’.“

Dass sie sich der örtlichen Pfadfindergruppe, den „scouts 111 baños del Inka cajamarca“, anschloss, hat sicherlich geholfen.

Zurück zu Hause reifte in Maike bald die Idee, ihre Pfadfinder-Freunde aus Peru für ein Sommerlager nach Deutschland einzuladen. „Die Idee fiel in meiner Leiterrunde auf fruchtbaren Boden. So bekommen auch die übrigen Pfadfinder des Stammes die Möglichkeit, die fremde Kultur ein Stück weit zu erleben“, freut sich die 19-Jährige. Das zweiwöchige Sommerlager wird für fast alle der 16 Teilnehmer aus Peru die erste Reise außerhalb ihres Landkreises und damit auch außerhalb von Südamerika sein. Auch die Mitglieder des Stammes „Sankt Josef“ sind schon sehr gespannt auf ihre Gäste. Wie Maike verrät, informieren sich die Mitglieder schon fleißig über Peru und seine Kultur.

Die Flüge sind bereits gebucht und die ersten Pläne für das Sommerlager unter dem Motto „Umwelt“ stehen: „Wir möchten unter anderem eine Woche in Krefeld bleiben. Außerdem steht ein Besuch in Köln an sowie diverse Workshops.“ Über die Sprachbarriere – Maike ist die einzige aus dem deutschen Stamm, die Spanisch spricht – macht sie sich keine Gedanken, denn Pfadfinder lernen, Grenzen zu überwinden. Für die Teilnehmer des Lagers gilt: learning by doing. Dafür haben sich die Veranstalter des Sommerlagers etwas Besonderes einfallen lassen, wie Maike verrät: „Wir machen ein Buch für die Kinder und Jugendlichen, mit den wichtigsten Vokabeln. Aber darin sind auch Fragen, mit denen sie gezielt auf die Leute zugehen müssen. Das hilft, die Sprache spielerisch zu vermitteln.“

Ein Hürde gibt es jedoch noch: die Finanzierung. Das durchschnittliche Einkommen einer Familie in Peru beträgt knapp 400 Euro im Monat. Einen zweiwöchigen Aufenthalt in Deutschland könne man sich damit nicht leisten, so Maike. Daher starteten die Pfadfinder in Cajamarca vor Weihnachten verschiedene Aktionen, wie den Verkauf von selbst gebasteltem Schmuck und selbst hergestellten Süßigkeiten, um die Belastung für ihre Familien zu reduzieren.

Obendrein hat der Stamm „Sankt Josef“ Fördermittel beantragt. Doch damit für beide Seiten ein tragbarer Teilnehmerbeitrag zusammen kommt, sind die Pfadfinder auf Spenden angewiesen. Dafür haben sei ein Spendenkonto eingerichtet: Jugendwerk der DPSG, Stamm St. Josef, Grevenbroich-Süd e.V., IBAN DE87 3706 0193 0021 8120 13 (PaxBank eG, Köln), Verwendung: Begegnung 2019.

Daniela Furth

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