Rebellion gegen den Kunstlehrer

Grevenbroich · Mehr als 15 Zeichnungen hängen derzeit an Roland Brozios Wohnzimmer-Wand, denn ab dem 10. April findet dort die Ausstellung „Stille-Schatten“ dreier Künstler statt.

 Maximilian Perez, Roland Brozio und Jiri Necas plauderten mit dem Erft-Kurier über ihre Kunst.

Maximilian Perez, Roland Brozio und Jiri Necas plauderten mit dem Erft-Kurier über ihre Kunst.

Foto: Foto: Alina Gries

Der Name ist ein selbst kreiertes Wortspiel und bezieht sich auf die schwarz-weißen Zeichnungen von Antje Fuß, Jiri Necas und Maximilian Perez. Es ist ihre erste gemeinsame Ausstellung, die Freundschaft zu Broizo hingegen existiert schon seit mehreren Jahren.

„Meine Werke werden das erste Mal in einem Wohnzimmer ausgestellt. Ich finde es toll, weil meine Bilder gemacht sind für intime Räume. Wenn jemand ein Werk kauft, hängt es schließlich auch im Wohnzimmer“, sagt Jiri Necas im Gespräch mit dem Kurier..

Der 61-Jährige hat seine Werke nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich, Slowenien, Ungarn und den Niederlanden ausgestellt. Da er ein promovierter Sprachwissenschaftler ist, hat er vor allem Spaß an der Arbeit eines „Leporello“.

Dies ist ein Kunstwerk in Form eines Buches, welches bis zu mehreren Metern aufgeklappt werden kann, um zu einem Kunstwerk zu werden: „Stummes Lesen ist auch eine Sprache – Klappt man das Leporello auf, so ist es die Summe der Gedanken“, so Necas. Die „Leporelli“ feiern am 10. April übrigens in Grevenbroich ihre Premiere.

Maximilian Perez bezeichnet seinen Zeichnungs-Stil als eine Art Rebellion gegenüber seinem damaligen Kunstlehrer, da dieser während der Schulzeit seine Arbeiten nicht würdigte. Daher ist Perez der Meinung, dass seine Vorliebe ungegenständlich zu arbeiten als eine Art Befreiung gilt. „Ich arbeite gerne mit Tusche, da ich es immer wieder faszinierend finde, dass ich von einer Idee ausgehe, der Prozess aber nicht geplant werden kann – Am Ende kommt immer etwas anderes dabei raus.“

So wie sein Kollege Necas, verwendet Perez ebenfalls keine Farben. „Durch die Verwendung von mit Wasser verdünnter Tusche, kann das Schwarz unterschiedliche Grau-Stufen annehmen und jeder Grau-Ton ist für mich auch eine Farbe“, meint Perez. Antje Fuß hingegen zeichnet all ihre Werke mit Bleistift.

„Ich habe schon an den unterschiedlichsten Orten Werke von Künstlern ausgestellt. Sei es in einem Autohaus, einem Friseur-Salon, einer Arztpraxis oder in einer Synagoge“, erzählt Kunst-Liebhaber Roland Brozio, der sich nebenbei auch noch ehrenamtlich für „Amnesty International“ engagiert. Er selbst hat eine eigene Sammlung an tschechischen Grafiken, die er im nächsten Jahr auch im Landtag in Düsseldorf ausstellen wird. Dabei wird auch der tschechische Konsul erwartet.

Die Ausstellung „Stille-Schatten“ wird am 10. April um 12 Uhr an der Bergheimer Straße 15 eröffnet.

-ag.

(Kurier-Verlag)
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