Neben der neuen Feuerwache Rest-Gelände mit klarem Gewinn verkauft, aber...!

Grevenbroich · Manch einer hatte für den nicht öffentlichen Teil der Juni-Ratssitzung einen Aufschrei der Politiker erwartet. Doch der blieb aus. Immerhin ging es um den Verkauf des Gewerbegrundstücks neben der neuen Feuer- und Rettungswache. Insider monieren: zu wenig Gewerbesteuer. Kaum lukrative Jobs. Zumindest aber macht die Stadt beim Verkauf des Grundstücks einiges an Gewinn...

 So planen die „Merope Investment“ und Architektin Karina Keller das „Lindenquartier“, das die „Revitalisierung des Postareals“ bringen soll.

So planen die „Merope Investment“ und Architektin Karina Keller das „Lindenquartier“, das die „Revitalisierung des Postareals“ bringen soll.

Foto: KV/Repro

Der Reihe nach: Der Post platzt ihr Verteilzentrum an der Lindenstraße aus allen Nähten. Deshalb wurde schon eine Dependance ins Wevelinghovener Gewerbegebiet ausgesiedelt. Darüber hinaus plant der Eigentümer der (ehemaligen) Post-Immobilie eine Neugestaltung zum „Lindenquartier“ — mit einem Schwergewicht auf moderne Wohnbebauung.

Also sucht die Post für ihr DHL-Verteilzentrum einen neuen Standort. Mit genügend Platz für den florierenden und stetig steigenden Umschlag von Brief, Päckchen und Paketen. Für ganz Grevenbroich und auch für Rommerskirchen. Fündig wurde sie schnell im Bebauungsplan  G 215 „Neue Feuerwehrhauptwache“.

Dort musste, um die Anbindung der neue Wache im Bereich der Lilienthalstraße sicherzustellen, zusätzliches Gelände in den B-Plan eingebracht werden. „Diese Flächen sind quasi Abfallprodukt unserer Feuerwachenplanung“, freut sich Ralf Möller aus dem Rathaus.

 Ralf Müller leitet die Wirtschaftsförderung der Stadt.

Ralf Müller leitet die Wirtschaftsförderung der Stadt.

Foto: KV/-gpm.

Das Gelände, wo jetzt die Feuerwache steht, gehörte der Stadt schon vor den Planungen. Das anschließende Gelände musste dazugekauft werden.

Jetzt wird es an DHL weiterverkauft. Gerade werden die Kaufverträge geschrieben; unterzeichnet werden sollen sie noch in diesem Monat. „Wir zahlen nicht zu“, griemelt Müller. Klartext: hier macht die Stadt Gewinn.

Ob die gesamte Ansiedlung auf dieser edel gelegenen Fläche auch als „Gewinn“ angesehen werden kann, ist im Rathaus und in der Politik umstritten. Unter anderem wegen der Gewerbesteuer-Einnahmen. In der Ratssitzung sollen „5.000 Euro im ersten Jahr und 15.000 Euro in den folgenden Jahren“ genannt worden sein. „Da zahlen viele mittelständische Betriebe mehr“, war als prompter Kommentar zu hören.

Natürlich sollen hier auch neue Arbeitsplätze (mit Festverträgen) entstehen. Dabei handele es sich allerdings überwiegend um solche, die in Sachen Ausbildung und Lohn am unteren Ende anzusiedeln sein werden, heißt es.

Ganz nebenbei muss die Kreuzung der K10 mit L361, die eh stark gefordert ist („An Mewissen“, „Lidl“ und „Intersnack“), weiteren Verkehr aufnehmen. Ralf Müller beruhigt hier aber: „Die Auslieferung erfolgt überwiegend mit e-Bikes.“ Und für die Anlieferung sei mit ein paar 7,5-Tonner zu rechnen.

Beides — zusätzliche Wohnbebauung an der Lindenstraße und ein zukünftsfähiges DHL-Verteilzentrum — sei im Interesse der Stadt, so Ralf Müller abschließend.

(Gerhard Müller)
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