Die DGB-Region Düsseldorf Bergisch Land umfasst neben der Landeshauptstadt das Bergische Land mit den Städten Remscheid, Wuppertal und Solingen, den Kreis Mettmann sowie den mittleren Niederrhein mit den Städten Krefeld, Neuss und Mönchengladbach sowie den Rhein-Kreis und den Kreis Viersen. Die DGB-Region ist mit über 166.000 Gewerkschaftsmitgliedern die mitgliederstärkste DGB-Region im Bundesgebiet.
Nach ihrer Wahl erklärte Wolf: „Auch unsere Region leidet unter der mäßigen wirtschaftlichen Entwicklung bedingt durch hohe Energiekosten, den enormen Investitionsstau in die Infrastruktur und die Zollpolitik der US-Regierung. Immer mehr Industriearbeitsplätze sind in Gefahr. Hinzu kommt ein Strukturwandel in der Wirtschaft durch künstliche Intelligenz, Anforderungen des Klimawandels und der Dekarbonisierung. Diesen Wandel wollen wir als Gewerkschaften sozial, ökologisch und fair gestalten. Gemeinsam mit unseren neun ehrenamtlichen DGB Kreis- und Stadtverbänden wollen wir eine starke Stimme in den Kommunen der Region gegenüber der Politik sein und uns für einen handlungsfähigen Staat einsetzen. Die Verbesserung der Verkehrs- und Infrastruktur, den Erhalt und Ausbau der Industrie stehen für den DGB ganz oben auf der Agenda. Dazu brauchen wir handlungsfähige Kommunen durch eine Altschuldenregelung und die Verbesserung der Einnahmen durch die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, eine reformierte Steuerpolitik und eine erhöhte Tarifbindung. Die Tarifflucht, die die Arbeitgeber seit Jahren betreiben, führt dazu, das weniger Steuern und Sozialabgaben der Arbeitnehmerinnen in die Sozialkassen fließen. Würden alle Arbeitgeber in Deutschland nach Tarifen bezahlen, die die Sozialpartner ausgehandelt haben, wären die Sozialkassen solide aufgestellt. Angriffe auf den Sozialstaat wie in der aktuellen Rentendiskussion und dem Versuch, das Arbeitszeitgesetz zu schleifen, erteilen wir eine klare Absage. Das ist Augenwischerei und löst keine anstehenden Probleme. Vorrangig müssen in unserem Land starke Schultern mehr tragen und große Vermögen von Multimillionären und Milliardären und hohe Konzerngewinne in die Steuerkassen fließen und nicht am Fiskus vorbeigeschleust werden können. Eine mutige, konsequente Reform des Steuersystems, in dem große Einkommen, große Vermögen und Gewinne angemessen besteuert werden, würde zu den Lösungen der Zukunftsfragen einen Beitrag leisten. Das würde dem Gemeinwohl und der maroden Infrastruktur auf die Beine helfen und die Gerechtigkeitslücke ein wenig schließen. Angriffe auf unsere Sozialsysteme schmeckt wie alter Wein in neuen Schläuchen und helfen nicht weiter“.
Sigrid Wolf ist Soziologin und Politikwissenschaftlerin, 63 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Ihr Lebensmittelpunkt liegt im Rhein-Kreis.