Mit den „Starthelfern“ Ukrainisches Neujahr in der GoT gefeiert

Südstadt · Die Tische bogen sich unter den vielen selbst gemachten landestypischen Speisen. Anlass war das traditionelle Neujahrsfest, das in der Ukraine noch wichtiger ist als Weihnachten. Etwa 70 Flüchtlinge aus der Ukraine waren in der GoT in der Südstadt zusammengekommen, um dieses bedeutende Fest gemeinsam zu feiern.

 Das ist die Stamm-Mannschaft der Grevenbroicher Starthelfer, die sich für Flüchtlinge engagieren.

Das ist die Stamm-Mannschaft der Grevenbroicher Starthelfer, die sich für Flüchtlinge engagieren.

Foto: KV./Reschke

Nach dem ausgiebigen Essen folgten ein Gesangsvortrag in ukrainischer Sprache und für die deutschen Teilnehmer ein Vortrag über die Bedeutung und Entstehung dieses Festes. Die Atmosphäre war sehr gelöst und den Menschen war anzumerken, wie wohl sie sich im Kreise ihrer Landsleute fühlten.

Ermöglicht hatte diese Zusammenkunft der Verein „Starthelfer Grevenbroich“. Mit Hilfe der Stadtverwaltung hatte sich der Verein im vergangenen Jahr gegründet. Hauptsächlich kümmern sich die Helfer um ukrainische Flüchtlinge, aber auch Hilfesuchende aus anderen Ländern können sich an die Ehrenamtler wenden.

Die Flüchtlinge genossen die heimatliche Atmosphäre.

Die Flüchtlinge genossen die heimatliche Atmosphäre.

Foto: KV./Reschke

Alles, was zum Einleben in unsere Gemeinschaft gehört, zählt zu ihren Aufgaben; Hilfe bei Behördengängen, bei der Suche nach Wohnung und Arbeit. Vor allem die Vernetzung der Ukrainer untereinander ist ein Ziel der Starthelfer.

Deshalb findet in der GoT alle zwei bis drei Wochen ein Kaffeenachmittag für die Flüchtlinge statt. Der Start sei sehr schleppend gewesen, erinnert sich ein Helfer, aber inzwischen würde der Nachmittag gut besucht.

Ukrainische Köstlichkeiten kamen auf den Tisch.

Ukrainische Köstlichkeiten kamen auf den Tisch.

Foto: KV./Reschke

Auch Deutschunterricht organisieren die Starthelfer, vor allem Vorbereitung auf die Sprachprüfung der Migrationskurse. Ulrike Oberbach, eine der Starthelferinnen, erzählt, dass die meisten Ukrainer sehr gut ausgebildet seien und sich bemühten, in kürzester Zeit deutsch zu lernen und Arbeit zu finden.

Überhaupt, so das Credo der Helfergruppe, hätten sie es sehr einfach mit den Flüchtlingen aus der Ukraine, da die kulturelle Nähe zu Europa groß sei.

Ein enormer Ansporn für ihre Arbeit seien auch die positiven Beispiele, wie Veronika. Sie kam im März 2023 mit ihrer Tochter (20) aus Odessa nach Grevenbroich. In ihrer Heimat war sie Deutschlehrerin an einer weiterführenden Schule. Mittlerweile unterrichtet sie am Berufs-Bildungs-Zentrum eine Gastklasse mit Kindern mit Migrationshintergrund in der deutschen Sprache. Ehrenamtlich hilft sie ihren Landsleuten und dem Verein als Dolmetscherin. So könne sie auch etwas von der Hilfe, die sie bekommen habe, zurückgeben.

Ebenso hilft Zaur, der schon 2016 aus Aserbeidschan nach Grevenbroich kam und mehrere Sprachen spricht, bei der Integration von Osteuropäern.

Starthelferin Kim Herrmann erzählt etwas über die Pläne für dieses Jahr: „Wir sind dabei, Fahrräder für die Flüchtlinge zu besorgen. Wir mussten aber feststellen, dass viele nicht verkehrssicher Fahrrad fahren können. Deshalb bieten wir ein Fahrradtraining an. Vielleicht können wir dann in der Freizeit auch mal gemeinsame Fahrradtouren in unsere Umgebung unternehmen“

(Dagmar Reschke)
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