Werner Hielscher: 70 Jahre im Grevenbroicher Posaunenchor dabei Vom Kirchturm schallen die Posaunen in die Heilige Nacht …

Grevenbroich · Der Posaunenchor Grevenbroich wurde 1955 mit einigen Jugendlichen der Gemeinde vom damaligen Jugenddiakon Harry Schüler gegründet. Als dieser 1960 die Gemeinde verließ, machten die Bläser in eigener Regie weiter, zwischendurch phasenweise und seit 1985 dauerhaft vom Kantor der Kirchengemeinde, Karl-Georg Brumm, geleitet.

Engagierte Bläser zusammen mit ihrem Chef, Kantor Karl-Georg Brumm.

Foto: Brumm

Gemäß der Tradition von Posaunenchören als Teil innerer Missionsarbeit (begründet um 1840 in Westfalen) wurden anfangs hauptsächlich Choräle und geistliche Chormusik gespielt. Später kamen weltliche Musik, Volkslieder, Schlager, Dixieland, Swing und Jazz hinzu.

In Grevenbroich gehörte auch immer die Ausbildung junger Nachwuchsbläser dazu, die oft aus der Kinder- und Jugendkantorei kamen und noch heute kommen. Unter den zahlreichen Fahrten des Posaunenchores ragte im Jahre 1990 die Konzertreise nach Saint Chamond mit mehreren Auftritten hervor. Das 50-jährige Bestehen 2005 wurde in einem größeren Rahmen gefeiert; dazu wurden viele Ehemalige und Bläser befreundeter Posaunenchöre eingeladen.

Nach einer Durststrecke während der Corona-Pandemie, als Bläser den Chor verließen und sich neue Hobbys suchten, ist der Chor wieder auf Wachstumskurs und hat derzeit drei ständige Bläser (darunter ein Gymnasiast) und vier Bläserschüler (drei im Grundschulalter und ein Erwachsener). Bemerkenswert ist, dass jetzt im Jahr des 70-jährigen Bestehens noch ein Gründungsmitglied aktiv mitwirkt (Werner Hielscher, im Foto in der mittleren Reihe rechts), der überdies den Posaunenchor während der Chorleiter-Vakanzen früherer Jahre vertretungsweise geleitet hat.

Der Posaunenchor ist seit vielen Jahren gut beschäftigt und musiziert nicht nur in den Gottesdiensten und an Heiligabend um 18 Uhr auf dem Turmbalkon der Christuskirche, sondern im Sommer in vier Seniorenheimen und im Winter auf zahlreichen Weihnachtsmärkten. Seine Mitglieder sind ambitionierte Laien, die das Spiel auf ihrem Instrument auch zuhause üben und Freude am Zusammenklang und an der Gemeinschaft in der Gruppe haben.

Das traditionelle Turmblasen wurde seit dem Bau der Christuskirche 1960 ununterbrochen durchgeführt und musste lediglich 2020 aus Sorge vor Ansteckung der Zuschauer ausfallen. Für 2026 sind bereits zahlreiche Auftritte geplant, darunter Mitsingkonzerte in der Christuskirche und am 12. Juli bei der Landes-Garten-Schau im Neuss.Der Posaunenchor probt einmal wöchentlich donnerstags ab 17.30 Uhr oder später, die Anfängergruppe mittwochs ab 17 Uhr, beide in der Christuskirche. In beiden Gruppen sind Musiker und solche, die es werden wollen, herzlich willkommen.

(-gpm.)