Schützenfest Jüchen 2023 Heinz und Sandra Nützel feiern als Schützenkönigspaar ihr Fest

Jüchen · Und zack ist schon wieder ein Jahr herum. Wie im Flug ist die Zeit für das Jüchener Schützenkönigspaar S.M. Heinz und I.M. Königin Sandra Nützel vergangen. Hält man inne und lässt die Zeit an sich vorbeiziehen, kommen die unterschiedlichsten Schützen-Erinnerungen zutage. Doch wie haben die obersten Repräsentanten, wie haben Sandra und Heinz Nützel die Zeit seit ihrer Krönung am 31. Mai 2022 erlebt?

Das Königspaar zu Jüchen: S.M. Heinz und I.M. Königin Sandra Nützel.

Das Königspaar zu Jüchen: S.M. Heinz und I.M. Königin Sandra Nützel.

Foto: Rita Lonyai

Spontan platzt es aus den beiden heraus: „Die Zeit ist im Flug vergangen! Wir haben so viele tolle Eindrücke erleben dürfen, so viele Feste feiern und so unglaubliche viele Menschen kennenlernen dürfen.“

Was beiden besonders im Gedächtnis geblieben ist: das Aufspiel der „Rhine Area Pipes and Drums“ auf dem Königsehrenabend am letzten Oktober-Wochenende. Seit ihrer Gründung im Jahr 1977 als Dudelsackband sind die „Rhine Area Pipes and Drums“ durch zahlreiche Auftritte bei nationalen und internationalen Musik- und Militärmusikshows und durch bisher 46 Fernsehsendungen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. „,Amazing Grace‘, gespielt von vielen Dudelsack-Pfeifern und dann auch noch der illuminierte Aufzug aller Fahnen und Standarten des Bürgerschützen- und Heimatvereins im Festzelt, so etwas haben wir beide, aber auch die Jüchener Schützen noch nicht erlebt,“ ergänzt Seine Majestät Heinz. „Da hatten wir beiden schon ein paar Tränchen in den Augen!“ Königin Sandra betont noch einmal freudig, dass dies ja eine besondere Überraschung ihres Zuges, des Sapperzuges gewesen sei.

Auf „ihren“ Sappeurzug sind die beiden besonders stolz, denn auf diese Zuggemeinschaft können sie sich immer verlassen. Zu den vielen Veranstaltungen haben die Sappeure mit ihren Damen das Jüchener Königspaar begleitet. Aber nicht nur zum Feiern sind die Sappeure da: „Nein, ob es etwa die Caféteria auf dem Familienfest oder der Glühweinausschank beim St. Martinszug an der Grundschule war, um nur zwei Beispiele zu nennen, immer haben uns die Sappeure unter-stützt,“ führt Heinz Nützel aus. „Ich wusste ja, dass ich einen tollen Zug als Zugführer in den letzten Jahren führen durfte, dass ich mich aber auch als König nun so dermaßen auf meine Jungs verlassen kann, das macht mich dankbar und besonders stolz!“.

Dieser besondere Einsatz setzt sich nun fort und gemeinsam mit dem Ministerium wird seit Januar fleißig am Palais gebaut, dass an der Kölner Straße errichtet werden wird. „Wir haben uns etwas Besonderes überlegt,“ betonen beide, aber sowohl Sandra als auch Heinz, verraten noch nichts Konkretes. „Lasst Euch mal überraschen, es wird für die richtige Schützenfeststimmung aller sorgen!“.

Auch auf das Ministerium, den Adjutanten Uwe Lüdemann, die Minister Gerhard Schreiber, Markus Finken und Dirk Poscher können die beiden immer zählen. Uwe Lüdemann, unterstützt mit seiner Nervenstärke besonders Ihre Majestät Sandra; seine besondere Taktik besteht manchmal einfach darin, noch nervöser als seine Königin zu sein und so geschickt Sandras Aufregung etwas abzumildern.

 Das Ministerium 2023 (von links): Dirk Poscher, Gerhard Schreiber, Adjutant der Königin Uwe Lüdemann und Markus Finken. Foto: Rita Lonyai

Das Ministerium 2023 (von links): Dirk Poscher, Gerhard Schreiber, Adjutant der Königin Uwe Lüdemann und Markus Finken. Foto: Rita Lonyai

Foto: Rita Lonyai

Gerhard Schreiber: sicherlich der erfahrenste Minister, den man sich überhaupt wünschen kann. Ehe-maliger General des BSHV-Regimentes und selbst mit seiner Frau Almut Schützenkönigspaar 2011, kennt alle Protokollformalitäten des Schützenwesens und Abläufe im Verein. Sein Rat zählt. Markus Finken, der Minister, der es besonders versteht, bei Festen und Feierlichkeiten seinen Mann zu stehen und Präsenz zu zeigen. Auch er unterstützt die beiden tatkräftig bei allen Gelegenheiten.

Dirk Poscher ist der emotionalste im gesamten Ministerium, der der es versteht, die Emotionen aller Beteiligten aufzunehmen und zu spiegeln. Als Elektriker versteht er es natürlich auch, die richtigen Strippen zu ziehen. In Summe kann man den beiden Majestäten zustimmen: „Nur mit allen gemeinsam kann man ein solches Königsspiel überhaupt schaffen und nur gemeinsam macht das Ganze Spaß!“

Dazu gehört natürlich auch die gesamte Familie. Die Begeisterung für das Schützenwesen haben Heinz und Sandra auch an ihren Sohn Emil weitergegeben, der als Jungschütze nicht nur Zugführer wie sein Vater ist, sondern in diesem Jahr auch Jungschützenkönig. Emil wird trotz Prinzenstatus natürlich mit seinen Jungschützen im Festzug mitmarschieren.

Prinz Emil Nützel ist gleichzeitig auch Zugkönig und Zugführer der Jungschützen des BSHV.

Prinz Emil Nützel ist gleichzeitig auch Zugkönig und Zugführer der Jungschützen des BSHV.

Foto: Rita Lonyai

Ihre Majestät Sandra kann auf gute Königspaarerfahrungen aus der eigenen Familie zurückgreifen, schließlich waren ihre Mutter Elke und ihr Vater Juppi Zoeller selbst bereits genauso Königspaar in Jüchen (1999) wie die Großeltern Käthe und Albert Bresser (1981). „Meine Eltern stehen uns beiden die ganze Zeit schon helfend zur Seite und geben den ein oder anderen Tipp, damit unser Fest hier auf dem alten Bresserhof auch gelingt“, so Sandra und Heinz ergänzt „und wer Juppi kennt, der weiß, dass der als Batteriechef was vom Schützenwesen versteht“.

Was es noch so gab? „Einmal im Jahr fahren unsere Männer, die Sappeure, stets ins Sauerland, noch nie durften wir Frauen mitfahren. Jetzt, in unserem Königsjahr, war das anders. Wir verbrachten gemeinsam, Männer und Frauen des Zuges, ein Wochenende im Sauerland. Und das war so toll, dass wir auch in diesem Jahr wieder gemeinsam dorthin reisen. Wir Frauen werden unseren Männern auch dieses Mal ein paar Sambuca und Bierchen, selbst zum Frühschoppen, gönnen,“ so Sandra mit einem Augenzwinkern.

Seine Majestät Heinz stimmt Sandra zu – und wird ein bisschen nachdenklich. Was ihn in diesem Jahr besonders bewegt hat? „Die vielen Beerdigungen, an denen ich als König teilgenommen habe. Wir haben so viele Kameraden verloren, junge und alte Freunde, das war schon richtig schlimm. Es war mir aber ein besonderes Anliegen, diese Kameraden auf ihrem letzten Weg zu begleiten,“ so der Schützenkönig.

Und welche Wünsche gibt es von Heinz und Sandra Nützel zu ihrem Schützenfest Ende Mai? „Natürlich schönes Wetter. Aber vor allem wünschen wir uns, dass der Zug zieht, einfach nur zieht. Wir freuen uns darauf, durch Jüchen mit allen Schützen ziehen zu dürfen und auf die vielen Menschen am Straßenrand, auf die Begeisterung der Bürgerinnen und Bürger,“ so die beiden. Ihre Majestät Sandra ergänzt noch sofort: „…und, dass viele Menschen ins Zelt kommen und mit uns allen feiern, ich würde mich so freuen, wenn viele am Klompenball einfach mitmachen würden und mit uns allen ausgelassen im Festzelt feiern.“ Ihr gemeinsames Motto lautet schließlich „Jeden Tag genießen!“, genau das wollen sie selber -–und genau das wünschen sich beide auch für alle anderen. Jeden Tag genießen – das geht am besten mit allen gemeinsam, mit den Freunden, der Familie, den Bekannten: einfach mit der gesamten Bevölkerung von Jüchen. Damit so etwas aber wahr werden kann, wollen die Beiden aber auch einmal Danke sagen. „Danke!“ dem gesamten Vorstand, dem Ministerium, dem Zug und den Schützen.

Gibt es etwas, wovor König und Königin Angst hatten oder haben? „Ja, den Schlafmangel. Morgens fit sein zu müssen, obwohl man etwa wie zum Königsehrenabend bis spät in die Nacht gefeiert hat…“ Aber auch das sei gut gegangen, sicher auch wegen der Ausschüttung königlichen Adrenalins. Und einen Tipp an ihre Nachfolger Jens und Jaqueline Reipen haben Majestätens auch noch: „Ruhe und Gelassenheit sowie ein gutes Zeitmanagement, das braucht man als Königspaar.“

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