Gesamtschule Jüchen lud zur Podiumsdiskussion Hier wurde Rede und Antwort gestanden

Welche Chancen bietet die Stadt Jüchen für die Zukunft? Dieser und weiteren Fragen stellten sich Bürgermeister Harald Zillikens, Daniel Rinkert MdB und Ralf Conzen vom RWE bei einem Besuch der Gesamtschule Jüchen.

 Von links: Bundestagsabgeordneter Daniel Rinkert (SPD), Bürgermeister Harald Zillikens (CDU) und Ralf Conzen vom RWE mit den Moderatorinnen der Veranstaltung.

Von links: Bundestagsabgeordneter Daniel Rinkert (SPD), Bürgermeister Harald Zillikens (CDU) und Ralf Conzen vom RWE mit den Moderatorinnen der Veranstaltung.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Bevor die drei Gäste den Schülern Rede und Antwort standen, wurde ihnen ein Einblick in das Berufsorientierungskonzept mit dem neuen „Open-BoB-Raum“ gegeben. Im fast voll besetzten Forum der Gesamtschule folgte dann ein Auszug aus dem Stück „Vision Mensch“ der Darstellen- und Gestaltenkurse, der bereits Themen der anschließenden Podiumsdiskussion anschnitt. Oberthema dieser lautete: „Strukturwandel – Welche Zukunft bietet mir Jüchen?“ Damit hatten sich die Schüler im Vorfeld bereits stark im Unterricht beschäftigt, wie man an den Fragen zu den Themenblöcken „Berufswelten im Wandel“, „Raumentwicklung und Nachhaltigkeit“ und „Partizipation und Mitbestimmung“ schnell merkte.

Welche Berufsfelder zukunftsfähig sind, interessierte die Schüler beispielsweise. „Alle und keine“, antwortete der Bürgermeister, „das ist eine extrem schwierige Frage, weil alle Berufsfelder permanent im Wandel sind. Kein Beruf wird in zehn Jahren noch so sein, wie er heute aussieht, darauf müssen wir uns alle einstellen.“ Für Ausbildungen hieße das konkret, so Ralf Conzen, dass die Rahmenpläne immer aktualisiert werden müssten.

Von besonderer Bedeutung werden künftig weiter handwerkliche Berufe sein, sind sich Zillikens und Bundestagsabgeordneter Rinkert aber einig – auch bei fortschreitender Digitalisierung und Automatisierung. „Wir wollen klimaneutral leben und wirtschaften, aber dafür brauche ich erst einmal Menschen, die das umsetzen können. Das Handwerk wird eine ganz wesentliche Rolle spielen“, so Rinkert. Das Thema Klima und Nachhaltigkeit interessierte die Schüler sehr im zweiten Themenblock. Welche Rolle spielen „Erneuerbare Energien“ bei der Rekultivierung des Tagebaus? Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit bei der Stadtentwicklung?

Und ist verbindliches ressourcenschonendes Bauen sowie die Nutzung von Geothermie, wie sie im neuen Baugebiet in Otzenrath-Süd, das Stadt und RWE gemeinsam entwickeln, nicht vielleicht abschreckend aufgrund der höheren Kosten? Allen Fragen stellten sich Zillikens, Rinkert und Conzen und gaben auch einen Ausblick, wie sich Jüchen in den nächsten Jahrzehnten verändert wird. Und die Zukunft sieht Rinkert äußerst positiv: „Ihr werdet eine wundervolle Landschaft erleben mit Tagebauen, die zu den größten Seenlandschaften Europas gehören werden. Gerade für die Stadt Jüchen ist das eine wichtige Maßnahme und Perspektive, am See zu sein und den See zu nutzen für tolle Freizeitangebote, Natur und Naherholung. Es wird eine der attraktivsten Regionen in Nordrhein-Westfalen werden, wenn uns das gelingt, was wir vorhaben.“

Zu guter Letzt kam das Thema Mitbestimmung zur Sprache. Ob direkte Demokratie eine Option wäre, wollte ein Schüler wissen. Hierzu hat Daniel Rinkert eine klare Meinung: „Ich hatte ein Gespräch in Berlin mit einer Vertreterin der Letzten Generation, die auch Bürgerräte einführen wollen. Ich sage ganz klar: Ich bin kein Freund von direkter Demokratie, sondern ein großer Fan der Demokratieform, die wir hier haben.“ Mehr denn je, besonders durch die Sozialen Medien, würden Themen nur noch schwarz und weiß gesehen. So würden auch eigentlich gute Ideen sehr schnell verrissen werden.

„Bei direkter Demokratie würden wir nur noch Volksabstimmungen machen und es würden weniger Inhalte im Vordergrund stehen, sondern mehr emotional diskutiert werden“, ist sich der Bundestagsabgeordnete sicher. Das sieht auch Bürgermeister Zillikens so: „Wir haben immer Partikularinteressen, die bei direkter Demokratie durchschlagen. Aber es gibt auch so viele Möglichkeiten, sich zu beteiligen. Im Idealfall engagiert man sich selber politisch. Und wenn man das nicht tun möchte, haben wir ganz viele Formate der Bürgerbeteiligung.“ Daher rief er dazu auf, dass noch mehr junge Leute diese Chance der Partizipation nutzen.

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