Pheromonfallen für die weiße Rosskastanie Für den Erhalt der Blütenpracht

Aldenhoven · Zu Beginn des Laubaustriebes der drei weißen Rosskastanien am Ortsmittelpunkt von Aldenhoven hängte die BUND-Ortsgruppe Jüchen Pheromonfallen an die unteren Äste. Mit diesen sollen die Kastanienminiermotten-Männchen abgefangen werden.

Vom BUND Jüchen wurden die Pheromonfallen in den unteren Laubbereich gehängt.

Vom BUND Jüchen wurden die Pheromonfallen in den unteren Laubbereich gehängt.

Foto: Luzie Fehrenbacher

Auch die stark befallene weiße Rosskastanie zwischen Aldenhoven und Bedburdyck bekam eine Duftfalle als Unterstützung gegen den Miniermottenbefall. Im Spätherbst hatte die BUND-Ortsgruppe bereits das befallene Laub zusammengekehrt.

Mit dem Laub wurden auch die Miniermotten zur Kompostierungsanlage gefahren, die in den Blättern überwintert hätten und nun im Frühjahr geschlüpft wären. Die Weibchen legen die Eier im Frühjahr auf die Blätter. Nachdem die Raupen geschlüpft sind, dringen sie in die Blätter ein und fressen dort, gut geschützt vor Fressfeinden, in den Miniergängen. Auch das Verpuppen und Überwintern erfolgt innerhalb des Blattes.

Da das Laubkehren nie alle Mottenpuppen erfasst und die Vögel nie alle fliegenden Motten fangen können, wollte die Ortsgruppe dieses Jahr die Hilfe für die wenigen großen Bäume in Jüchen noch um eine weitere Strategie verstärken. Damit der Neubefall noch geringer ausfällt, testet sie dieses Jahr den Einsatz von Pheromonfallen.

Die Pheromonfallen locken die Männchen mit dem Duft der Weibchen in die Fallen. So soll die Fortpflanzung der Miniermotten merklich verringert werden. Je vitaler die Bäume über den Sommer kommen, desto größer ist ihre Chance, trotz Trockenheit und Hitze den Sommer mit grünen Blättern zu überleben. Je stärker die Schädigung ist, desto weniger grünes Laub bleibt ihnen zum Leben übrig. Zwar können die Bäume im Sommer nach einem kompletten Laubfall sogar nochmal neu austreiben, doch das kostet zusätzlich Kräfte, die eigentlich schon gebraucht werden, um die Folgen der Klimaveränderungen zu verkraften.

Von den Kastanienminiermotten werden nur die weißen Rosskastanien befallen. Ihnen versucht der BUND Jüchen im Überlebenskampf zu helfen, indem er das befallene Laub entfernt, Meisenkästen in die Bäume hängt und nun auch mit Lockstoffen die Männchen wegfängt.

In Jüchen stehen noch einige weiße Rosskastanien, die Hilfe bräuchten. Der BUND Jüchen ruft deswegen alle Jüchener um Hilfe für die weißen Rosskastanien auf. Wer den Bäumen zum Beispiel vor der Haustür helfen will, sollte das befallene Rosskastanienlaub zusammenkehren und in der Biotonne entsorgen. Das Baumtrio in Aldenhoven wird in Kürze aufblühen und mit seiner Blütenpracht als Wahrzeichen von Aldenhoven dank der Hilfen hoffentlich noch viele auch gesunde Jahre vor sich haben.

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