Fusion der Kirchengemeinden Jüchen und Otzenrath/Hochneukirch „Wir sollten offen sein, auch für Neues“

Jüchen · Gut ein halbes Jahr ist es nun her, dass die Evangelischen Kirchengemeinden aus Jüchen und Otzenrath/Hochneukirch sich zusammenschlossen. Diese Fusion zu wagen, offen für Neues zu sein, sich zu verändern, sei notwendig gewesen, erklärt Pfarrer Horst Porkolab, um das Gemeindeleben in gewohnter Weise zu erhalten.

Pfarrer Horst Porkolab.

Pfarrer Horst Porkolab.

Foto: Evangelsiche Kirchengemeinde Jüchen

„Im Laufe der Geschichte sind wir mehr zusammengewachsen. Verselbstständigungen haben sich immer dann ergeben, wenn die Zahl der Gemeindemitglieder groß genug war, um eine eigene Pfarrstelle finanzieren zu können“, berichtet Pfarrer Porkolab, „doch die Gemeindemitgliederzahl geht zurück durch den demographischen Wandel, Kirchenaustritte und den Verlust von innerer und äußerer Beziehung zur Kirche. Auch die Finanzressourcen gehen zurück und auf diese Veränderung muss man reagieren.“

Alle sind sich einig: Zusammen ist man stärker. Gemeinsam werden mit dem neuen Presbyterium nun neue Wege beschritten, Traditionen dabei aber bewahrt. So bleibe das Gemeindeleben nach wie vor vor Ort. Porkolab: „Das Gros der Gemeindemitglieder wird immer bleiben, wo es sich heimisch fühlt, wo es eine Beziehung hat. Das gilt auch für die Mitarbeitenden und Ehrenamtler, die in den Kirchen und den Gemeindehäusern wirken.“ All diese Menschen tragen zur Lebendigkeit der Ortskirchengemeinde bei, betont der Pfarrer.

Einer dieser engagierten Menschen ist beispielsweise Patricia Heeck. Seit vielen Jahren ist sie in der Kirchengemeinde aktiv. Angefangen hat alles mit dem Kirchenchor. „Aus dem ersten Beschnuppern im Chor wurde dank der herzlichen Aufnahme durch die anderen Mitglieder sehr schnell ein Bleiben für viele Jahre. Das war der Startschuss für dieses und weitere Ehrenämter“, verrät sie. Ob Singen im Chor, die Mitarbeit im Stiftungsrat, kleinere Vorträge, die Gestaltung von Plakaten und Flyern – Patricia Heeck packt immer gerne an, wenn Unterstützung gebraucht wird.

 Patricia Heeck engagiert sich ehrenamtlich in der Evangeslischen Kirchengemeinde Jüchen.

Patricia Heeck engagiert sich ehrenamtlich in der Evangeslischen Kirchengemeinde Jüchen.

Foto: privat

Patricia Heecks Haupttätigkeitsfeld ist seit gut 20 Jahren aber das Layout der Gemeindezeitung und die Pflege der Homepage. Mit der Fusion erhielt die Gemeindezeitung übrigens auch ein neues Aussehen: Unter dem Titel „Gemeinsam in der Evangelischen Kirchengemeinde Jüchen“ wird seither über alles Wissenswerte informiert. Die Umgestaltung hat Patricia Heeck gerne begleitet, doch nun möchte sie diese Aufgabe in andere Hände geben: „Ein frischer Blick auf die Dinge kann sicher nicht schaden. Der Zeitpunkt für einen Wechsel ist einfach da. Wenn ich diese Aufgaben übergeben habe, werde ich mich wieder etwas mehr meinen Hobbies widmen können. Oder vielleicht lockt ja auch ein anderes Ehrenamt?“

Sie plant die Übergabe der Aufgaben im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zum Jahreswechsel 2023/2024. Ob dafür bestimmte Kenntnisse gebraucht werden, verrät Heeck: „Ideal wäre es natürlich, wenn bereits Kenntnisse aus dem Bereich des Desktop-Publishing und Anwendungskenntnisse von Content-Management-Systemen vorhanden wären. So eine Software ist aber kein Hexenwerk und mit einer guten Portion Beharrlichkeit und einer Affinität für Grafisches und Digitales lassen sich neue Dinge auch lernen. Der sichere Umgang mit dem PC ist aber schon Voraussetzung.“ Wer Interesse hat, in die Fußstapfen von Patricia Heeck zu treten, kann sich per Mail an redaktion.kirchengemeinde-juechen@ekir.de an sie wenden.

Heeck hofft, eine gute Nachfolge zu finden, denn sie weiß, wie wichtig das Ehrenamt für die Gemeinde ist: „Die Gemeinde als solche wäre nur ein Schatten ihrer selbst, gäbe es die Ehrenamtlichen nicht. Wie sollten bei allem Fleiß unser Pfarrer und die anderen Hauptamtlichen das auch stemmen? Ehrenamt ist aber nicht nur ein Geben der eigenen Zeit und Mühen. Man wird im Gegenzug durch ein reges Gemeindeleben, an dem man teilhaben kann, entlohnt und man lernt neue Menschen kennen und vernetzt sich.“

Nach Corona sei das auch endlich im gewohnten Umfang möglich. Das Gemeindeleben nehme nun wieder richtig Fahrt auf, freut sich Pfarrer Horst Porkolab, der zum Beispiel wieder auf die Durchführung von Gemeindefahrten hofft und von einem Gemeindefest im Stil eines Sommerfestes spricht.

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