Abstruse Vorwürfe gegen Zillikens Kein Luxus, reine Arbeitssicherheit

Jüchen · Führende Wissenschaftler sprechen von der heutigen als der "postfaktischen Zeit": Fakten sind weniger wichtiger als Emotionen. Fehlaussagen werden im Internet so lange wiederholt, bis sie dann doch geglaubt werden.

Auf der anderen Seite werden zunehmend auch Kommunalpolitiker in den "sozialen Medien" verunglimpft, beschimpft, beleidigt, bedroht. Ein aktuelles Opfer: Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens.

"Zillikens hebt nun völlig ab" lautet eine Behauptung, die in diesen Tagen immer wieder "auf Runde" geschickt wird. Jüchens rührigem Bürgermeister wird — reduziert man die Texte um die Beleidigungen und Beschimpfungen — im Grunde genommen enorme Geldverschwendung vorgeworfen.

Zillikens kenne kein Maß, gebe das Geld der Gemeinde mit vollen Händen aus, lasse sein "Wahlkampfhelfer" vom Steuerzahler bezahlen. Behauptungen, keine Fakten.

Konkret geht es dabei in dieser Woche um die Renovierung des bürgermeisterlichen Vorzimmers. Die wäre so teuer, so heißt es in einem der verbreiteten Pamphlete, dafür könnten Familienväter ein ganzes Haus renovieren ...

"Aus Gründen der Arbeitsergonomie wird das gemeinsame Vorzimmer von Bürgermeister Zillikens und dem Technischen Dezernenten Duda umgebaut", liefert Gemeindesprecher Norbert Wolf dagegen die notwendigen Fakten. Technik, DV-Verkabelung, Beleuchtung und Schallschutz für die Arbeitsplätze der beiden Sekretärinnen entsprachen demnach nicht mehr den Anforderungen beziehungsweise den aktuellen Vorschriften.

Und weiter betont der Gemeindesprecher um sachliche Aufklärung bemüht: "Die Bodenbeläge konnte nicht mehr aufgefrischt werden, weil sie durch Feuchtigkeit aufgequollen waren." Durch einen nicht erkennbaren Wasserschaden hinter einem Einbauschrank hätte sich zudem schon in erheblichem Umfang Schimmel gebildet, der großflächig entfernt werden musste.

Die eigentlichen Büros des Dezernenten und des Bürgermeisters haben, wie auch alle anderen Büros im Rathaus, lediglich turnusmäßig einen neuen Anstrich erhalten, geht Wolf gegen die Vorwürfe vor. Auch das Mobiliar werde selbstredend weiter verwendet.

Nur die Ausstattung des gemeinsamen Vorzimmers wurde den Anforderungen, die sich aus der Schwerbehinderung eines Mitarbeiters und der eines Allergikers ergeben, den Anforderungen angepasst, heißt es in der Stellungnahme aus dem Jüchener Rathaus weiter.

Damit sollten alle Fragen geklärt sein, so dass in der kommenden Woche vorweihnachtlicher Frieden auch in Jüchen einziehen kann ...

(Kurier-Verlag)
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