Viele Maßnahmen im Stadtgebiet umgesetzt Stadt Jüchen will fußgänger- und fahrradfreundlicher werden

Jüchen · Das Thema nachhaltige Mobilität, insbesondere das Radfahren, hat sich die Stadt Jüchen schon länger auf die Fahne geschrieben. So wird beispielsweise mit Aktionen wie dem Stadtradeln, der Europäischen Mobilitätswoche und Co. darauf aufmerksam gemacht und mit verschiedenen Konzepten an Verbesserungen der Nahmobilität gearbeitet. Ein nächster Schritt soll nun die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte sein.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Bereits 2020 stellte die Stadt den Aufnahmeantrag bei der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS), bei der der Rhein-Kreis Neuss und auch die Nachbarstadt Grevenbroich schon länger Mitglieder sind. Einige Voraussetzungen gilt es für die Aufnahme zu erfüllen. Daher fand im April 2022 eine erste Vorbereisung in Form einer Fahrrad- und einer Fußwegetour mit Vertretern der Verwaltung, des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums, der Bezirksregierung Detmold, der AGFS sowie der lokalen Fahrradverbünde statt. „Dabei wurden verschiedene Kritikpunkte geäußert, die sich von kurzfristig durchführbaren Maßnahmen wie beispielsweise dem Entfernen von Umlaufgittern bis hin zu größeren baulichen Projekten wie Kreuzungsumbaumaßnahmen erstrecken“, heißt es vonseiten der Stadt.

33 Maßnahmen wurden im Zuge der Vorbereisung identifiziert, von denen 23 kurzfristig umgesetzt werden können. Von diesen wurden elf Stück bereits angepackt, dazu gehört unter anderem das Entfernen von Umlaufgittern auf dem Scheulenbendgraben sowie die Erneuerung von Fahrbahnmarkierungen in Gierath „Im Broich“. „Die verbliebenen zwölf kurzfristig umsetzbaren Vorhaben wurden bereits angeordnet beziehungsweise beauftragt und werden in den nächsten Wochen durch die Stadt Jüchen beziehungsweise externe Behörden (zuständige Straßenbaulastträger) umgesetzt“, so die Stadt weiter.

Zehn Maßnahmen seien aufgrund der Komplexität nur langfristig umsetzbar. Dazu gehört beispielsweise der Umbau der Kreuzung in Schaan sowie die Fahrbahndeckensanierung in Herberath. „Teilweise, sofern es sich um städtische Maßnahmen handelt, werden diese in den kommenden Jahren in der Haushaltsplanung berücksichtigt und anschließend umgesetzt“, heißt es, „bei größeren baulichen Maßnahmen, bei denen es sich um einen Eingriff in eine übergeordnete Straße handelt, ist eine Abstimmung mit dem entsprechenden Straßenbaulastträger erforderlich“. Mehrere Jahre könne es unter Umständen dauern, bis es hier zu einer konkreten Umsetzung komme.

Bei drei langfristigen Maßnahmen, wie zum Beispiel der Verkehrsführung für Fahrradfahrer an der Kreuzung An der Landstraße / L 116 in Gierath, wird es provisorische Zwischenlösungen geben, die zu einer Verbesserung der Verkehrssituation führen sollen, bis die endgültigen Umbaumaßnahmen durchgeführt werden können.

Die bereits umgesetzten Maßnahmen und Lösungsansätze zur Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs werden bei der im April anstehenden Hauptbereisung präsentiert. Ob die Stadt Jüchen auch Teil der AGFS wird, entscheidet sich dann im Anschluss. Der Mitgliedsbeitrag, der ab dem Zeitpunkt der Aufnahme in die AGFS entsteht, beträgt 2.500 Euro pro Jahr. Mitglieder der AGFS erhalten unter anderem Zugang zu exklusiven Fördermitteln und können auf ein großes Netzwerk für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zurückgreifen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort