Was tun gegen Vandalismus? Wenn der Spielplatz-Besuch zur Gefahr wird

Otzenrath · Es sollte ein gemütlicher Nachmittag mit Freunden auf dem Spielplatz in Otzenrath werden. Es endete mit blutigen Kinderhänden und einer großen Aufräum-Aktion. Doch was war das Problem? Mal wieder hatten Unbekannte auf dem Spielplatz scheinbar „gefeiert“ und danach Scherben hinterlassen.

 Die Kinder bauten kurzerhand ein Schild, um auf das Problem aufmerksam zu machen: „Wir wollen doch nur hier spielen!“

Die Kinder bauten kurzerhand ein Schild, um auf das Problem aufmerksam zu machen: „Wir wollen doch nur hier spielen!“

Foto: Kurier-Verlag GmbH/Julia Schäfer

„Unsere Kinder spielen gerne und oft hier auf dem Spielplatz“, berichten Natascha Vitus-Kasan und Martina Hütz. Doch leider müssen die Mamas fast immer erst einmal checken, ob auch dieses Mal Scherben an den Bänken und am Tisch sowie an den Stufen liegen. „Leider passiert das regelmäßig und wir wissen, dass nicht nur wir hier ständig Scherben wegräumen, sondern ganz viele Eltern“, erzählen die Otzenratherinnen.
In der vergangenen Woche war es besonders schlimm. Die Mütter sammelten Scherben auf — fünf Dosen kamen hinterher zusammen. Ganz kleine, feine Scherben, die auf dem Tisch und den Bänken verteilt lagen, konnten sie nicht mit den Händen entfernen.

Und trotz aller Vorsicht standen zwei weinende Kinder mit blutenden Händen vor den Müttern, die dann die Splitter ziehen mussten. „Es reicht uns langsam. Auch der Holztisch und eine Bank waren beschädigt. Wir haben alles der Stadt gemeldet und der Bauhof kam auch direkt am nächsten Tag. Aber es ist doch kein Zustand, dass Kinder sich verletzen, weil hier abends der Kinderspielplatz zum Treffpunkt wird, etwas zu trinken. Dagegen sagen wir ja nicht mal was, es darf nur nicht so ausarten, dass sich danach Kinder an den Resten dieser Treffen verletzen. Wenn hier alle naselang Bier- und Sektflaschen zertrümmert auf dem Spielplatz liegen, ist das einfach kein zumutbarer Zustand.“ Die Art und Verteilung der Scherben ließen leider auch darauf zurückschließen, dass die Flaschen nicht „nur aus Versehen“ fallen: „Dafür sind es auch leider viel zu viele immer und an so vielen Orten in dem Bereich verteilt.“

Doch was tun? Viele Anwohner kennen das Problem, versuchen einen Blick auf den Spielplatz zu halten. Denn es betrifft nicht nur die Familien, auch die Hundebesitzer sind gezwungen, den kleinen Weg, der am Spielplatz entlang führt, mit den Augen „abzuscannen“, ob mal wieder Scherben dort liegen.

Die Stadt Jüchen rät, sich bei Problemen immer zu melden. Aus dem Presseamt heißt es: „Die städtischen Spielplätze werden zusätzlich zu den Pflegearbeiten wöchentlich vom Bauhof kontrolliert. Dabei werden Verunreinigungen und Müll entfernt. Bei Bedarf, wenn zum Beispiel Hausmüll entsorgt wurde, werden die Abfallbehälter auch mehrmals in der Woche geleert. Eltern können Verunreinigungen telefonisch oder über den Mängelmelder unter https://www.juechen.de/Rathaus/M%C3%A4ngelmelder#M-ngel-melden-24 bei der Stadt melden. Die Reinigung erfolgt dann in der Regel am selben Tag, bei der Meldung von zum Beispiel Glasscherben binnen weniger Stunden. Abends und am Wochenende ist das Ordnungsamt im Stadtgebiet unterwegs und fährt dabei auch die städtischen Spielplätze an.“

Julia Schäfer

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