Seit zehn Jahren im Amt: Bürgermeister Martin Mertens Jubiläum in unruhigen Zeiten
Eckum · Ende Juni jährte sich der Amtsantritt von Bürgermeister Dr. Martin Mertens zum zehnten Mal. Grund genug für den Rathauschef, auf einige Highlights der vergangenen Dekade zurückzublicken. „Wir haben seitens der Politik und der Verwaltung keine Versprechen gemacht, die wir nicht halten konnten und dennoch Wichtiges für Rommerskirchen erreicht“, sagt der Bürgermeister.
Wohl am meisten Geld ausgegeben hat die Gemeinde seit 2014 für den Bereich Bildung und Sicherheit, sprich: die Schulen und KiTas sowie (nicht allein) die Feuerwehr. Mit der KiTa „Gillbach- Wichtel“ in Rommerskirchen, den „Kleinen Weltentdeckern“ in Butzheim und dem „Pfauenland“ in Widdeshoven sind drei neue Tagesstätten gebaut worden. Für mehr als drei Millionen Euro wurde 2022 der Anbau der Kastanienschule realisiert.
Ein Herzensanliegen Mertens‘ war die Errichtung einer Rettungswache in Butzheim. Hierfür hatte er seit Beginn des vergangenen Jahrzehnts als SPD-Fraktionschef im Gemeinderat wie als Kreistags-Abgeordneter keinen Konflikt – zunächst mit dem Kreis, dann mit den Kostenträgern – gescheut.
Mit der Eröffnung der Wache im Juli 2018 „haben wir die früher unzumutbar langen Wartezeiten bis zum Eintreffen eines Rettungswagens deutlich reduzieren können“, so der Rathauschef.
In Mertens‘ Amtszeit fällt auch der größte Teil des Bahnhofsumbaus: „Das jahrzehntelang vorherrschende Image eines ,Western-Bahnhofs’ ist der Bahnhof in Eckum endgültig los. Mein Vorgänger Albert Glöckner konnte gegen Ende seiner Amtszeit, in der der Bahnhof für ihn ein Dauerthema war, im April 2014 zumindest noch den Spatenstich für die Umgestaltung des Geländes vollziehen. Am 19. November 2015 schließlich erfolgte die Neueröffnung der Unterführung“, erinnert sich der Bürgermeister.
Die Treppenanlage der Unterführung war komplett erneuert worden, hinzu kamen über 200 Parkplätze und fast 200 Abstellplätze für Fahrräder. Treppen und Rampe wurden barrierefrei gestaltet. Ferner wurden zwei neue Bushaltestellen vor dem Bahnhofsgebäude sowie ein Wendehammer angelegt. Den Abschluss setzte dann die Bahn selbst mit dem Bau eines Aufzugs der Ende 2017 in Betrieb ging. Am 19. November 2015 schließlich erfolgte die Neueröffnung. Hinzu kamen über 200 Parkplätze und fast 200 Abstellplätze für Fahrräder.
Zudem wurden zwei neue Bushaltestellen vor dem Bahnhofsgebäude sowie ein Wendehammer angelegt. 2023 wurde auch die Mobilstation eröffnet: „In der befindet sich die erste Kinderarztpraxis überhaupt im Gemeindegebiet“, so der Bürgermeister.
„Anfang Oktober 2023 konnten wir dann gemeinsam mit Werner Lübberink, Generalbevollmächtigter der Deutschen Bahn im Land, das 125-Jahr-Jubiläum des Bahnhofs begehen“, erinnert sich Mertens.
„Sicherheit wird bei uns großgeschrieben. So setzen wir den bis 2026 geltenden Brandschutzbedarfsplan Stück für Stück um. Egal, ob es da dabei um ein neues Gefährt für den Katastrophenschutz oder einen neuen Kommandowagen für die Feuerwehr geht- wir scheuen da auch keine Kosten, wenn es für die Sicherheit der Bevölkerung nötig ist“, betont er.
Mit großer Mehrheit hat der Rat beschlossen, mit den Vorplanungen für ein neues Feuerwehrhaus in Rommerskirchen zu beginnen. „Die Überlegung, perspektivisch ein neues Feuerwehrhaus zu errichten, wird mit der Zielsetzung angestellt, der Feuerwehr vor dem Hintergrund wachsender Anforderungen an Personal und Hilfsgeräte durch ein neues Domizil eine langfristige Perspektive für mehrere Jahrzehnte zu bieten“, sagt der Bürgermeister.
„Unsere Gemeinde ist auf mittlerweile mehr als 14.000 Einwohner gewachsen, was noch längst nicht das Ende sein wird. Ich verweise hier nur auf das künftige Baugebiet ,Giller Höfe’. Wir müssen daher sowohl auf weitere Gewerbeansiedlungen als auch auf die Entwicklung im Freizeitbereich setzen“, sagt Mertens.
Als ein gelungenes Beispiel für den gesteigerten Freizeitwert der Gemeinde nennt er die Umgestaltung des Bahndamms 2020 bis 2022.
„Wir setzen aber auch auf weitere Gewerbeansiedlungen. Im Gewerbepark VII sind alle Grundstücke vermarktet, doch damit können wir uns nicht begnügen“, ist Mertens überzeugt.
Auch wenn die Gemeinde finanziell nicht aus dem Vollen schöpfen kann, ist der Haushalt seit vielen Jahren ausgeglichen. „Ich danke hier vor allem Kämmerin Susanne Garding-Maak und ihrem Team. Ohne sie wäre unsere auf die Zukunft ausgerichtete Politik nicht möglich“, so der Rathauschef.
Nachdem der neue Bauhof kürzlich im Rat auf den Weg gebracht wurde – er soll im Gewerbepark seinen Standort haben – gibt es noch viele andere Projekte, die in den kommenden Jahren in Angriff genommen werden sollen. Dies gilt für den Anbau der Gillbachschule ebenso wie für eine neue Turnhalle in Hoeningen, aber auch ein neues Feuerwehrhaus für den Löschzug Rommerskirchen, für das der Rat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben hat.
Nicht nur aktuell, sondern noch für etliche Jahre wird der Strukturwandel im Mittelpunkt stehen. Die Zeit bis zum Aus für die Braunkohle 2030 wird immer knapper und bislang gibt es nicht allzu viel Konkretes, welche Art von Betrieben und Unternehmen dann für die Arbeitsplätze sorgen können, die durch das Ende des Braunkohletagebaus wegfallen. „Der zu entwickelnde ,Kraftpark Nordrevier’ ist dabei ein zentrales Element für eine zufriedenstellende Lösung. Zeitgleich arbeiten wir an der Energiewende mit Hochdruck“, so der Bürgermeister
Nach wie vor verbesserungswürdig und auf der To-Do-Liste vpm Martin Mertens steht der ÖPNV. Kommendes Jahr startet das Pilotprojekt ,Kraftraum-Shuttle’, an dem auch die Gemeinde Rommerskirchen beteiligt ist.
„Als ich im Mai 2014 gewählt wurde, hätte ich mir niemals vorstellen können, einmal als Bürgermeister mit den Folgen einer weltweiten Pandemie, die einer Flutkatastrophe in unmittelbarer Nachbarschaft und die eines Krieges in Europa umgehen zu müssen. So schlimm all diese Ereignisse waren und sind, so sehr hat mich doch jeweils die Hilfsbereitschaft und das Miteinander gefreut: Man hilft sich und anderen bei uns in Rommerskirchen. Das gibt Hoffnung auch in schwierigen Zeiten“, blickt Mertens der Zukunft gelassen entgegen.