Landrat Petrauschke hält großen Kreisverkehr für möglich/Dezernent Florian Herpel traurig über „einige Eigentümer“ „Man kann ein Baugebiet nicht über eine einzige Straße erschließen!“

„Auf Anhieb hört sich das nicht falsch an.“ So lautet die Antwort von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke nach seiner Meinung zu einem großen Kreisverkehr mit zwei Bypässen vor „Mevissen“. Derweil bestätigt Planungs-Dezernent Florian Herpel in einer SPD-Versammlung den „Fakten-Check“ des Erft-Kurier.

 Die Skizze trägt den Titel „Erschließungsidee“. Sie macht deutlich, wie der Kreisverkehr (hier mit einem Bypass) aussehen könnte. Neben dem Baugebiet „An Mevissen“ spielen auch das geplante „Intersnack“-Logistikzentrum und die neue Feuerwache bei den Überlegungen eine Rolle. Einer zusätzlichen Anbindung an die K 10 (unterer violetter Pfeil) erteilte der Landrat bereits eine Absage.  Oben der Landrat, rechts derDezernent.

Die Skizze trägt den Titel „Erschließungsidee“. Sie macht deutlich, wie der Kreisverkehr (hier mit einem Bypass) aussehen könnte. Neben dem Baugebiet „An Mevissen“ spielen auch das geplante „Intersnack“-Logistikzentrum und die neue Feuerwache bei den Überlegungen eine Rolle. Einer zusätzlichen Anbindung an die K 10 (unterer violetter Pfeil) erteilte der Landrat bereits eine Absage. Oben der Landrat, rechts derDezernent.

Wevelinghoven. Wenn der große Kreisverkehr an der Kreuzung der L 361 mit der K 10 (er soll laut aktueller Diskussion das Neubaugebiet „An Mevissen“ und das „Intersnack“-Erweiterungsgelände erschließen helfen) kommen soll, dann müssen der Rhein-Kreis und das Landesstraßenbauamt dem Konzept zustimmen.

Planungs-Dezernent Florian Herpel betonte in der SPD-Bürgerversammlung am vergangenen Montag, dass die entsprechenden Anfragen laufen würden. Man stehe mit beiden Behörden im Kontakt.

Der Erft-Kurier fragte schon mal bei Landrat Petrauschke nach. Der stellte klar: „Man kann ein Baugebiet nicht über eine einzige Straße erschließen.“

Genau das aber sieht der ursprüngliche Rahmenplan für diesen Bereich vor: Das Baugebiet sollte demnach vier Zufahrten bekommen, die alle im Endeffekt auf der Grevenbroicher Straße münden. Das hatte Bürger-Proteste hervorgerufen, was wiederum zu der Idee eines großen Kreisverkehrs geführt hatte.

Dieser Idee steht auch Landrat Petrauschke nicht ablehnend gegenüber. Die Grevenbroicher Verwaltung müsse eine „intelligente Lösung finden“, betont er. Und: „Die Planer müssen das jetzt anpacken.“

Nichts hält der Landrat dagegen von einer einfachen Anbindung an die K 10 (Feldweg zum Blumen-Schneiden). Das würde nur einen neuen Gefahrenpunkt schaffen, ist er überzeugt.

Derweil wurden im Rahmen des SPD-Abends von Bürgern drastische Maßnahmen ins Gespräch gebracht: Die Anbindung von „Mevissen“ in Richtung Realschule soll nur für den Fahrradverkehr ausgebaut, ansonsten aber per Pfosten für Autos geblockt werden, regte einer an.

Harry Pulz (TV „Germania“) schlug speziell für den zunehmenden Verkehr in Richtung der geplanten Gesamtschule („Mehr Lehrer, mehr Schüler, mehr Mütter“) eine Fußgängerbrücke über die L 361 mit ausreichend Parkplätzen auf der anderen Seite der Landstraße an.

Ein anderer Hinweis: In Köln würden im Kampf gegen die „Helikopter-Eltern“ in den Halteverbotsflächen vor den Schulen Knöllchen in Höhe von 50 Euro kassiert, wenn dort eine Mutter halten wolle. „Warum geht das in Wevelinghoven nicht?“

Der „Fakten-Check“ im Erft-Kurier (27. März) hatte übrigens bei einigen Eigentümern aus dem „Mevissen“-Bereich für Unruhe gesorgt, denen aus der Politik mangelnde Kooperationsbereitschaft vorgeworfen wird.

Dezernent Herpel legte am vergangenen Montag nach: „Es ist traurig, dass es eine geringe Gesprächsbereitschaft der Eigentümer in einigen Bereichen dort gibt“, seufzte er. Wolle man warten, bis alle Grundstücke aus dem Rahmenplan zur Verfügung stehen, dann müsse man sich auf „noch langes Warten“ einstellen.

Sein Fazit: „Wir fangen jetzt mit dem an, was wir haben. Wir lassen uns nicht davon abhalten, dass einzelne Eigentümer nicht mitmachen.“ Folge sei, dass – wie berichtet – nach dem jetzt erschlossenen Bauabschnitt als nächstes der in Richtung Schule angegangen werden solle.

Aktuell soll ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben werden; das Artenschutzgutachten läuft schon (Erft-Kurier berichtete). „Das Bebauungsplanverfahren dauert in der Regel ein Jahr“, betonte Stadtplanungs-Chefin Dorothea Rendel bei der SPD.

In diesem Verfahren gibt es auch eine öffentliche Auslegung mit den entsprechenden Widerspruchsmöglichkeiten.

Gerhard Müller

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