Die überraschende Wiedergeburt eines verworfenen Bauprojektes

Selbst der Eigentümer war überrascht darüber, was da im Rahmen der SPD-Bürgerversammlung in Wevelinghoven aufploppte: Planungs-Dezernent Florian Herpel präsentierte als „mögliches Baugebiet“ einen Plan, der noch im vergangenen Jahr von der Politik mit dem Siegel „kein Interesse“ versehen worden war.

 Dieser Plan wurde von der Politik abgelehnt. Jetzt präsentierte ihn Dezernent Herpel dennoch bei einem Bürger-Treffen.

Dieser Plan wurde von der Politik abgelehnt. Jetzt präsentierte ihn Dezernent Herpel dennoch bei einem Bürger-Treffen.

Wevelinghoven. In der SPD-Bürgerversammlung unter der Leitung von Horst Gerbrand und Daniel Rinkert ging es um „Mevissen“ und um die Frage, wo man in den kommenden Jahren dem ständigen Wohnraumbedarf gerecht werden kann.

Und da verwiesen Florian Herpel und Planungsamt-Chefin Dorothea Rendel auf 54 Wohneinheiten, die im Bereich zwischen Römerstraße und „Am grünen Weg“ entstehen könnten. Das Gelände befindet sich dabei in der alten Trasse, die anfangs für die Umgehungsstraße L 361 n vorgesehen war, bevor diese dann auf die so genannte „Milch-Straße“ verlagert wurde.

Selbst der Eigentümer der Fläche, der zufällig an der Versammlung teilnahm, fiel aus allen Wolken. Nicht zuletzt auch deshalb, weil genau die Skizze präsentiert wurde, die er sich von einem Stadtplanungsbüro hatte entwerfen lassen. Und mit der er bei Rat und Verwaltung mehrfach krachend gescheitert war.

Im Jahre 2015 hatte er sein Konzept im Rathaus vorgestellt, war aber auf Ablehnung gestoßen. Und noch im vergangenen hatte der „Grundstücks-Arbeitskreis“ des Planungs-Ausschusses die Planung mit dem Kommentar „kein Bedarf“ rundum abgelehnt.

Dem Vernehmen nach gibt es so was wie „Miss-Stimmungen“ zwischen Stadt und Eigentümer, die sich unter anderem darin begründen, das letzterer nicht nur in der ursprünglichen Umgehungstrasse (hier plant er jetzt Flächen aufzuforsten), sondern auch im Bereich der „Milch-Straßen“-Trasse Grundstücke (vorsichtshalber ?!) aufgekauft hat.

Von Herpels Schachzug war er nun nicht minder überrascht, wie über das, was am nächsten Tag passierte: „Ich hatte über 90 Anrufe, die mich nach möglichen Bauplätzen gefragt haben“, berichtete er der Redaktion.

„Wir haben hier mit Grevenbroich eine Perle von Köln und Düsseldorf. Und die Stadt Neuss kämpft gerade um neue Wohnbauflächen. Wie groß das Interesse ist, zeigt sich auch darin, dass der erste Bauabschnitt ,An Mevissen’ schon jetzt zehnfach überzeichnet ist. In Grevenbroich fehlt es aber an der Planungssicherheit, dass man hier als Unternehmer auch wirklich was machen kann. Und die Politik müsste schneller in ihren Entscheidungen werden“, fasst der Eigentümer zusammen. Er nennt die Gemeinde Rommerskirchen als leuchtendes Beispiel. Ihr Bürgermeister würde sagen: „Kommt nach Rommerskirchen. Wir machen das.“ -gpm.

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