Für den gelungenen Start: Tipps zur Einschulung

Grevenbroich/Jüchen · Für 4.713 I-Dötzchen im Rhein-Kreis beginnt mit dem Schulstart bald ein neuer Lebensabschnitt. Doch oft sind die Eltern aufgeregter als die Kinder selbst. Der Schulpsychologische Dienst des Rhein-Kreises gibt deshalb Tipps zur Einschulung.

Eltern unterstützen ihre Kinder beim Aufbau einer Tagesstruktur: Der Schulpsychologische Dienst des Rhein-Kreises gibt Tipps zur Einschulung.

Foto: RKN./kzenon

Welchen Rat gibt es für die Zeit vor der Einschulung?

Eltern sollten vermeiden, die Kinder unter Druck zu setzen. Stattdessen sollte die Vorfreude auf die Schule auf unterschiedliche Arten gefördert werden. Beispielsweise können die Eltern den Anfängern von eigenen schönen Erinnerungen aus der Schulzeit berichten oder gemeinsam das Packen und In-Ordnung-Halten der Schulsachen üben. Auch lassen sich ganz einfach beim Einkauf neue Buchstaben auf Schildern sowie neue große Zahlen beim Zählen der Stufen beim Treppensteigen entdecken.

Wie können Eltern ihre Kinder beim Start unterstützen?

Für Schulanfänger ist es hilfreich, wenn Eltern sie beim Aufbau der neuen Tagesstruktur unterstützen. Sie bietet den Kindern eine gute Orientierung zur Bewältigung des neuen Alltags. Dazu gehören gemeinsames Frühstücken, das Mitgeben eines gesunden Pausenbrots, das Einüben des Schulwegs und das Einplanen fester Hausaufgabenzeiten. Zusätzlich ist es zu Beginn sinnvoll, dass die Kinder mit den Eltern kontrollieren, ob sich auch alles Benötigte für den nächsten Tag im Tornister befindet. Zusätzlich fördert der Glaube an die Fähigkeiten der Kinder und die tiefe Zuneigung zu ihnen das Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit.

Was sollten Kinder bei der Einschulung können?

„Mein Kind kann schon bis 50 zählen“, „Und mein Kind kennt schon fast alle Buchstaben“ – diese und ähnliche Sätze werden Eltern vielleicht von anderen Eltern gleichaltriger Jungen und Mädchen gehört haben. Das ist jedoch kein Grund zur Beunruhigung, denn alle Kinder starten mit unterschiedlichen Voraussetzungen, mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen in der Grundschule.

Schulanfänger müssen vor der Einschulung nicht schon lesen, schreiben und rechnen können. Das lernen sie in der Schule. Stattdessen sollten sie in der Lage sein, Alltagsgegenstände richtig zu benennen und ihre Erlebnisse in vollständigen Sätzen zu erzählen.

Zudem sollten sie zur Erleichterung des Schulalltags selbstständig eigene Dinge verrichten können – wie zum Beispiel sich an- und auszuziehen, eine Schleife zu binden oder das Essgeschirr richtig zu handhaben.

Was sollten Eltern tun, wenn Schwierigkeiten auftauchen?

Der Übergang zum Lernen in der Schule fällt vielen Kindern weniger schwer als gedacht. Als Vorschulkinder haben sie bereits gelernt, sich auf bestimmte Aufgaben wie das Basteln, das Zuhören bei ihren Lieblingsgeschichten oder den Aufbau von Spielwelten über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren. Trotzdem ist das Kennenlernen von neuen Bezugspersonen, das Stillsitzen und Zuhören spannend und aufregend für die Kinder und muss nicht auf Anhieb reibungslos funktionieren.

Eltern sollten ihren ABC-Schützen zum einen die notwendige Zeit einräumen, sich an die Schule zu gewöhnen, und zum anderen immer ein offenes Ohr für Probleme haben und versuchen, diese gemeinsam zu lösen. Hilfreich ist es auch, Kinder zu ermutigen, mit einer vertrauten Lehrkraft über aufkommende Probleme zu sprechen.

Die stete Kommunikation untereinander ist dabei wichtiger als unüberlegtes, vorschnelles Handeln – auch und vor allem in der Corona-Pandemie, die kreative Lösungen nicht nur von Schulen und Eltern, sondern auch von Kindern erfordert.

Welche Empfehlungen gibt es zum Thema Schulweg?

Erstklässler sollten einen sicheren kurzen Schulweg so schnell wie möglich allein und ohne die Begleitung Erwachsener zu Fuß zurücklegen – idealerweise gemeinsam mit anderen Kindern aus der näheren Umgebung. Bewegung und Kontakt mit anderen Jungen und Mädchen fördert die körperliche Entwicklung, das soziale Miteinander als auch die Eigenständigkeit. Auf all das müssen Schulanfänger verzichten, wenn sie von ihren Eltern direkt mit dem Auto bis vor die Schule gefahren werden.

Informationen über den Schulpsychologischen Dienst

Der Schulpsychologische Dienst des Rhein-Kreises ist in Neuss, Grevenbroich und Dormagen mit Beratungsstellen und Sprechtagen präsent.

Er ist Ansprechpartner für Eltern, Schüler und Lehrkräfte bei Fragen im Zusammenhang mit der Schule. Die Fachkräfte verfügen unter anderem über psychologisches und sozialpädagogisches Wissen. Die Telefonnummer der Einrichtung lautet 02131/9 28 40 70, die Mail-Adresse schulpsychologie@rhein-kreis-neuss.de.

(-ekG.)