Gustorf als die Keimzelle des heutigen Grevenbroichs

Grevenbroich · Das Thema wurde bisher überhaupt noch nicht behandelt: Wie und wann entstanden unsere Dörfer im heutigen Stadtgebiet Grevenbroich und der Gemeinde Rommerskirchen ?

 Der Titel zeigt die Lambertus-Kapelle Ramrath, einen Ausschnitt der „Woensam-Karte“ von 1536 (Grevenbroich und Elsen) und den Allrather Weihestein.

Der Titel zeigt die Lambertus-Kapelle Ramrath, einen Ausschnitt der „Woensam-Karte“ von 1536 (Grevenbroich und Elsen) und den Allrather Weihestein.

Buchautor Professor Hans Georg Kirchhoff beantwortet diese Fragen in seinem neuen Buch „Grevenbroich – Zur Frühgeschichte – Das Kreuz an der Erft“ Nach seinem bereits 2006 erschienenen Buch über die Grevenbroicher Stadtgeschichte ab etwa dem 13. Jahrhundert stellt der Band die Erweiterung der Stadthistorie dar, nämlich was in den 500 Jahren vor der eigentlichen Stadtgründung bei der Besiedlung unserer Gegend passierte. Vor 1.500 Jahren bestand das Gebiet an Erft und Gillbach hauptsächlich aus Wald, und der musste zunächst in mühevoller Handarbeit gerodet werden.

 Professor Hans Georg Kirchhoff.

Professor Hans Georg Kirchhoff.

Wann genau die Dörfer gegründet wurden, darüber gibt es kaum eine schriftliche Überlieferung; also musste Kirchhoff erst die Dorfgründungen einzeln „rekonstruieren“: Der Name des Ortes und des Pfarrpatrons sowie die Höhe des Einkommens des Pfarrers waren die wichtigsten Bausteine hierbei. „Die Kirche war über Jahrhunderte die einzige soziale Organisationsform, und zeitgleich mit der Dorfgründung wurde auch ein hölzernes Kirchlein erbaut und ein Pfarrer ernannt“, weiß Kirchhoff.

Zum Beispiel ist Allrath aufgrund der Endung „-rath“ im Ortsnamen erst relativ spät zwischen 1000 und 1200 nach Christus entstanden (davon zeugt auch die erhalten gebliebene steinerne Kirchengründungs-Urkunde aus dem Jahr 1117).

Die ersten Dörfer, die bei uns bestanden, waren wohl Rommerskirchen am Gillbach und Gustorf an der Erft. Von hier zogen die Einwohner dann an eine markante Stelle, einige Kilometer weiter, und dort musste ein Bach und auch eine Straße vorhanden sein.

Abgerundet wird das Buch durch einige Aufsätze über weitere Geschehnisse in dieser Zeit, zum Beispiel wie der Heilige Ludger vor 1.200 Jahren bei Helpenstein fast ein Kloster errichtet hätte, und wie im 12. Jahrhundert die Deutschordensherrschaft in Elsen entstand.

Der Band umfasst rund 150 Seiten und ist mit über 125 Bildern reich ausgestattet. Er ist leicht verständlich geschrieben, denn das ist die Spezialität von Professor Kirchhoff, der 2015 sein 85. Lebensjahr vollendet hat. Das Buch ist ab sofort zum Preis von 15 Euro in der „Mayerschen Buchhandlung“, im Bürofachmarkt Flassak und im „Museum der Niederrheinischen Seele“ erhältlich.

(Kurier-Verlag)
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