In den vergangenen Wochen haben Marc, Felix & Co viele neue Leute kennengelernt: Das Jugendamt der Stadt war unter Führung von Christian Abels an der „Bahn“. Die Kapellener CDU mit Bürgermeister-Kandidat Tim Heidemann machte den Kids ihre Aufwartung. Und Vertreter sowie Mitarbeiter der Stadtbetriebe zeigten mehrfach ihre Präsenz.
Inzwischen haben die Kids, die nicht nur aus Kapellen selbst kommen, um ihre Fertigkeiten auf den Schanzen zu festigen, Hoffnung, dass ihre Arbeit Bestand haben kann: „Wir haben das ,Go‘ bekommen“, jubelt der eine. Sein Kollege formuliert vorsichtiger: „...sie wollen es uns wahrscheinlich erlauben.“
Allerdings gab es zwischendurch auch noch mal Aufregung: Das kleine Loch, das den Kids als „Erdquelle“ diente, bauten sie irgendwann zu einem Doppelsprung aus. „Das Loch war aber nach Ansicht der Stadtbetriebe zu tief“, berichten sie. Kleinere Kinder seien in Gefahr gewesen. Also hätten die Stadtbetriebe es wieder verfüllt und „geglättet“. Lennard (13) berichtet, dass der Mitarbeiter der Stadt betont habe, er habe es nur weggemacht, weil er den Auftrag dazu gehabt habe. Und es sei in der Tat zu tief gewesen, abends und für kleine Kinder eine Gefahrenquelle, so die Kapellener Jugendlichen weiter.
Als der Erft-Kurier vor Ort war, wurde gerade an der Ersatzrampe gearbeitet. „Wir renovieren das Ganze, damit wir unsere Jumps machen können“, gibt Noa zu Protokoll.
Der Vorschlag des Jugendamtes: Die freie Mountainbike-Strecke soll gemeinsam überplant und zusammen ausgebaut werden. Die Stadt würde damit auch die Verantwortung übernehmen.
Der Vorteil: Die „Bahn“ wäre im Bestand gesichert; die Jungs müssten keine Angst mehr haben, von heute auf morgen vertrieben zu werden. Der Nachteil: Einen „Relaunch“ würde es nur einmal im Jahr (nach gemeinsamer Absprache) geben. Und das, wo das „Buddeln“ und das Feilen an den „Jumps“ doch mit zum Reiz gehören.
In die Pflicht genommen werden die wilden Radler schon jetzt: Bäume und Büsche dürfen nicht zu schaden kommen. Und das Gelände muss pingelig müllfrei bleiben.
Die Eltern stehen voll und ganz hinter ihren Kids: „Ich bin grundsätzlich froh, dass sie das machen. So sind sie doch sinnvoll beschäftigt“, stellt eine der Mütter fest.
Und sie unterstützen ihre Kids – nicht zuletzt mit den Fahrrädern. Ein Vater kommentiert: ... nur noch E-Bikes seien teurer als die, mit denen ihre Kinder durch die Luft springen können.