Jetzt macht auch der Rhein-Kreis mit Frühe Hilfe statt späte Härte

Grevenbroich · Am Montag eröffneten Innenminister Herbert Reul und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke den neuen „Kurve kriegen“-Standort im Rhein-Kreis. Gemeinsam mit dem Fachkräfteteam der Initiative in Neuss stellten sie im Sitzungssaal des Kreishauses die Initiative, ihren Hintergrund, ihre Ziele und Leitgedanken sowie die Zielgruppe des Projekts „Kurve kriegen“ vor.

 Logo Initiative "Kurve kriegen"

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Foto: RKN

„Kurve kriegen“ ist dabei die kriminalpräventive Initiative der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, die kriminalitätsgefährdeten Kindern und Jugendlichen hilft, Wege aus der Kriminalität zu finden.

Innenminister Herbert Reul: „Zehn Jahre nach dem Start ist die Initiative zu einer echten Institution in Nordrhein-Westfalen geworden. Bis Ende 2021 wird sie in 35 von 47 Kreis-Polizeibehörden verankert sein. ,Kurve kriegen’ ist unser Gold-Standard im Kampf gegen Jugendkriminalität.“

Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss ist eine von zwölf Polizeibehörden im Land, bei der die Initiative „Kurve kriegen“ dieses Jahr an den Start geht. Das Team in Neuss besteht aus den zwei polizeilichen Ansprechpartnerinnen (Kriminalhauptkommissarin Stephanie Pampel und Kriminalhauptkommissarin Ira Klug vom Kriminalkommissariat „Prävention und Opferschutz“) sowie den pädagogischen Fachkräften (Sara Glanz vom „Sozialdienst Katholischer Männer“ in Neuss und Madeleine Geraths vom „Sozialdienst Katholischer Männer Rheydt“).

 „Kurve kriegen“ wurde im Jahr 2011 im Innenministerium des Landes auf Grundlage der Handlungsempfehlungen der Enquete-Kommission „Prävention“ entwickelt. Wissenschaftlich ist die Wirksamkeit der Initiative durch die Untersuchungen der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel und der „Prognos AG“ bereits bestens belegt.

Ein jugendlicher „Intensivtäter“ hinterlässt bis zu seinem 25. Lebensjahr durchschnittlich bereits 100 Opfer, die er bestiehlt, beraubt, verprügelt oder anderweitig schädigt. Damit einher gehen etwa 1,7 Millionen Euro an sozialen Folgekosten, die er in dieser Zeit direkt oder indirekt verursacht.

Ziel der Initiative ist es, mögliche „Intensivtäter“ schon frühzeitig zu verhindern. Und damit auch viele mögliche Opfer frühzeitig zu schützen. Das Motto lautet: Frühe Hilfe statt späte Härte!

(-gpm.)
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