„Stadt tut nichts“: Bürger-Initiativen enttäuscht über Krützens „Ignoranz“

Kapellen · Die Vereine „Rettet die Erft-Aue – Schutzgemeinschaft Kapellen-Wevelinghoven” und „Bürger-Initiative pro Ortsumfahrung Kapellen-Wevelinghoven (pro O)“ hatten Anfang Dezember 2015 einen Katalog mit 14 Forderungen zur Verbesserung der Verkehrssituation in Kapellen und Wevelinghoven an die Stadt Grevenbroich gesandt.

Jetzt, 15 Monate später, hat die Stadt – trotz mehrfachem Nachhakens der Bürger-Initiativen – immer noch keine abschließende Antwort gegeben. „Wir sind enttäuscht und haben den Eindruck, dass die Stadt ihre Antwort bis nach der Landtagswahl hinauszögern möchte“, sagte „pro O“-Vorsitzender Wolfgang Esser.

Auch Lothar Rübsam, Vorsitzender der Bürger-Initiative „Rettet die Erft-Aue“, kann seine Enttäuschung nicht verbergen: „Die Stadt stellt mit diesem Verhalten unter Beweis, dass sie kein offenes Ohr für die Probleme seiner Einwohner hat – das Ganze ist eine Farce!“

Der Katalog beinhaltete Maßnahmen, mit denen aus Sicht der Bürger-Initiativen kurzfristig eine Verkehrsberuhigung in den betroffenen Ortschaften herbeigeführt hätte werden können. Im Wesentlichen handelte es sich um Maßnahmen aus den Themenbereichen „Tempo runter“, „Lärm raus“, „Sicherheit rauf“ und „Umweltschutz einhalten“.

Bürgermeister Krützen hatte in einem Vorgespräch Ende vorvergangenen Jahres das gemeinsame Wirken der ursprünglich völlig entgegen gesetzte Ziele verfolgenden Bürger-Initiativen begrüßt und zeigte sich optimistisch, kostengünstig vorgeschlagene Veränderungen auch kurzfristig durchsetzen zu können: „Wenn man mir sagt: ,Das geht nicht’, dann entgegne ich: ,Dann zeigt mir, wie es doch gehen könnte’.“

Krützen hatte die Vorschläge und die Vorgehensweise der beiden Kapellener Vereine damals noch als Vorzeigeprojekt bezeichnete: „Die vorgestellten kurzfristigen Verbesserungen haben Charme und setzen ein eindeutiges Signal – die Stimmung ist optimistisch, alle ziehen an einem Strang.“

Nunmehr hat sich gezeigt, dass das alles hohle Phrasen waren und wer nicht mit an diesem Strang zieht: „Die Stadt Grevenbroich vermasselt ihren Bürgern durch ihre Ignoranz die Riesenchance, etwas an Lebensqualität zurück zu gewinnen und zeigt ihr wahres Gesicht“, sagte Wolfgang Esser.

-ekG.

(Kurier-Verlag)
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