Die Preisverleihung zeige laut Penners, dass wahre Helden nicht immer Einzelpersonen sind, sondern oft ganze Teams und Gemeinschaften, die Solidarität, Verantwortung und Zivilcourage leben. Er betonte in seiner Ansprache, dass der Begriff „Held“ nicht nur auf heroische Einzelpersonen beschränkt ist, sondern auf Menschen, die gemeinsam Außergewöhnliches vollbringen und somit einen deutlich positiven „Fußabdruck“ in unserer Gesellschaft hinterlassen.

Die mit 5.000 Euro dotierte Spitzenposition ging an den Förderverein Löschzug Neuss Grimlinghausen, der sich für den Brandschutz in Grimlinghausen und Neuss sowie die Wasserrettung auf dem Rhein einsetzt. Auf Platz zwei freute sich der „Bürgerbus Korschenbroich“, der mit 3.000 Euro belohnt wurde. Dieser ermöglicht Mobilität für diejenigen, die der öffentliche Personennahverkehr nicht erreichen kann.

Außergewöhnlich stark vertreten waren diesmal Ehrenamtler aus Grevenbroich und Rommerskirchen: Besonders bemerkenswert war die Platzierung des Teams von „Aktion Herzkissen“ aus Grevenbroich und Rommerskirchen auf dem dritten Platz. Die Initiative näht Herzkissen für Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind. Die Aktion hat sich zu einer vielseitigen Unterstützung entwickelt, indem sie auch Mützen, Tücher, Portkissen und „Sorgenfresserchen“ für die Kinder der erkrankten Mütter herstellt.

Ihre Aktion findet Platz in den Räumen der Pfarrcaritas. Dort nähen viele fleißige Hände Herzkissen, weswegen die Bewerbung auch „Aktion Herzkissen“ heißt. Sie erstellen aber auch Chemo-Mützen, Drainagetaschen und Portkissen für 16 Kliniken im Land und damit auch für die heimischen Krankenhäuser in Grevenbroich, Dormagen und Neuss.

Aktuell nähen 80 Frauen verschiedener Nationalitäten Herzkissen, generationen- und konfessionsübergreifend. Nur eines zählt: Frauen helfen Frauen. Ziel der „Aktion Herzkissen“ ist, dass jede Frau, die an Brustkrebs erkrankt, ihr persönliches Herzkissen erhält.

Denn Brustkrebs ist mit rund 30,5 Prozent die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Über 70.000 Mal pro Jahr wird die Diagnose gestellt, jährlich sterben mehr als 17.500 Frauen an dieser Erkrankung. Nach den Operationen klagen viele Patientinnen über Druck und Wundschmerzen in den Achselhöhlen. Sie entstehen durch Schwellungen um die Wunde, durch Reibung und durch Druck beim Sitzen und Liegen.

Die Herzform ist bewusst gewählt. Sie schmiegt sich gut um die O-Narben, spendet aber auch Wärme und Trost. Viele Betroffenen haben Angst, nicht mehr am sozialen Leben teilhaben zu können und vor der Einsamkeit in schwerer Krankheit.

Dieses „herzliche“ Engagement wurde mit 2.000 Euro belohnt. Bianka Mischtal, stellvertretende Bürgermeisterin aus Rommerskirchen, und Edmund Feuster, stellvertretender Bürgermeister aus Grevenbroich, würdigten die „Aktion Herzkissen“ als herausragende „Heimat-Helden“. Sie betonten die Bedeutung solcher Initiativen für die Gesellschaft und bedankten sich herzlich bei allen Engagierten.

Neben den Hauptgewinnern wurden auch weitere „Heimat-Helden“ aus unserer Region unter den Top Ten ausgezeichnet. Gerd Broich aus Oekhoven erhielt 250 Euro für sein herausragendes Engagement bei der Initiative „Wir.Singen.Gemeinsam“, das das soziale Miteinander von Jung und Alt fördert.

Der Grevenbroicher Lutz Wingerath und das Team von „Herzensangelegenheiten“ wurden für ihre mobile Tierarztpraxis ausgezeichnet, die bedürftigen Menschen kostenlose Behandlungen für ihre Haustiere ermöglicht.

Auch die „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“, Ortsgruppe Grevenbroich, fand sich unter den Top Ten wieder. Das Team kümmert sich um die Pflege des Wildfreigeheges im Grevenbroicher Bend und informiert mit dem „SDW-Waldmobil“ über heimische Tierwelt und Umweltschutz.

Dominikus Penners betonte in seiner Schlussrede, dass die „Heimat-Helden“ die wahre Stärke der Gemeinschaft repräsentieren. Die Sparkasse Neuss als Initiator des Wettbewerbs würdigt mit dem „Heimat-Helden“-Preis das außergewöhnliche Engagement von Menschen, die sich für eine Sache einsetzen und dadurch die Welt zu einem besseren Ort machen.