Wie das Jugendamt wieder erfolgreicher werden soll Neuer Chef, neues Personal, neues Controlling im Anmarsch

Grevenbroich · Zu unbeweglich, zu teuer. Das bekam der Fachbereich „Soziale Dienste“ im Jugendamt immer wieder zu hören. 2019 wurde beim „Institut für Sozialplanung und Organisationsentwicklung“ ein Gutachten in Auftrag gegeben. Jetzt soll der Jugendhilfe-Ausschuss die Konsequenzen daraus ziehen.

 Florian Herpel (Foto) soll den Jugendbereich von Michael Heesch übernehmen.

Florian Herpel (Foto) soll den Jugendbereich von Michael Heesch übernehmen.

Foto: KV/-gpm.

Wenn der am Dienstag zusammenkommt, soll das „Fach-Controlling Jugendamt“, das vom besagten Institut entwickelt wurde, auf den Weg gebracht werden. Die von ihm geforderten zusätzlichen Stellen (wie berichtet kommen im Bereich Kinderschutz und Familienbetreuung sieben neue Mitarbeiter hinzu) begrüßt Heike Troles (CDU) als Vorsitzende des Jugendhilfe-Ausschusses ausdrücklich: „Ich bin froh, dass wir jetzt Schwarz auf Weiß haben, dass dieser Bereich unterbesetzt war“, betont sie. Und fügt an, dass sie sich freut, dass die Mitarbeiter jetzt „viel mehr in die Beratung der Familien einbringen können. Dass die Familien nicht mehr in kürzester Zeit wie eine Nummer abgehandelt“ werden müssten.

Das Mehr an Beratungszeit soll — darauf hatte schon Bürgermeister Klaus Krützen gegenüber dem Erft-Kurier hingewiesen — auch helfen, Geld zu sparen. Gerade für die Unterbringung der Kinder, die aus den betroffenen Familien geholt wurden, seien hohe Kosten entstanden. Im Klartext impliziert dies die Vermutung, dass eine Heimunterbringung (zu) schnell angeordnet wurde.

 Heike Troles, Vorsitzende des Jugendhilfe-Ausschuss, ist gespannt auf Herpels neue Ideen.

Heike Troles, Vorsitzende des Jugendhilfe-Ausschuss, ist gespannt auf Herpels neue Ideen.

Foto: CDU

Ob es dadurch zu schwierigen Situationen gekommen sei, könne sie nicht beurteilen, kommentiert Troles eine entsprechende Nachfrage der Erft-Kurier-Redaktion. „In die Fälle selber sind wir als Politiker nicht involviert. Ich freue mich aber, dass es jetzt die Zeit gibt, die betroffenen Familien wirklich an die Hand zu nehmen“, so die Vorsitzende wörtlich. Als Landtags-Abgeordnete weiß sie zudem, dass Grevenbroich hier kein Einzelfall sei: „Invielen Kommunen gibt es zu wenig Zeit für Beratung und Betreuung.“ Das soll sich jetzt ändern. Und nach der Sommerpause 2022 soll dann Bilanz gezogen werden, wie erfolgreich die Neuaufstellung war.

(Gerhard Müller)
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