Zwei Verletzte bei schweren Verkehrsunfällen (Update) Kollision mit Zug

Neurath/Kapellen · Bei zwei schweren Verkehrsunfällen binnen gut einer Stunde war die Feuerwehr Grevenbroich am Montagnachmittag gefordert. Auf einer Landstraße bei Neurath prallte ein Pkw gegen einen Baum. In Kapellen kam es an einem Bahnübergang zu einer Kollision zwischen einem Zug und einem Pkw. In beiden Fällen wurde jeweils eine Person verletzt.

 Bei Zweifaltern kollidierte ein Pkw mit der Regionalbahn.

Bei Zweifaltern kollidierte ein Pkw mit der Regionalbahn.

Foto: FW GV

Gegen 16 Uhr rückten die Kräfte auf die L 375 nahe dem Ortsteil Neurath aus. Dort war zwischen dem Kraftwerk Neurath und der B 59 ein Pkw frontal gegen einen Baum geprallt. Die ersteintreffenden Kräfte der ehrenamtlichen Löscheinheit Frimmersdorf/Neurath mussten die Fahrerin per Sofortrettung aus dem Fahrzeug befreien.

Die Frau wurde im Rettungswagen versorgt und per Hubschrauber schwerverletzt in eine Klinik geflogen. Die Straße blieb für rund zwei Stunden voll gesperrt.

Gut eine Stunde später kollidierte auf dem Hemmerdener Weg nahe dem Ortsteil Kapellen am Bahnübergang Zweifaltern ein Pkw mit einem Zug. Die Einsatzkräfte der hauptamtlichen Wache, die sich gerade auf der Rückfahrt vom Einsatz in Neurath befanden, wurden umgehend zur zweiten Unfallstelle entsandt. Als sie nur Minuten nach dem Alarm dort eintrafen, hatte sich der Fahrer des Pkw bereits aus dem völlig deformierten Wrack seines Wagens befreien können.

Er wurde von den Feuerwehrkräften erstversorgt und dann an den Rettungsdienst übergeben. Er kam mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus. Kräfte der Löscheinheit Kapellen kümmerten sich zeitgleich um die Insassen des Zuges. Bei der Sichtung stellte sich heraus, dass glücklicherweise weder der Lokführer noch die Passagiere verletzt wurden.

Nach einer ersten Unfallaufnahme am Zug durch die Bundespolizei und den Notfallmanager der Bahn konnte die Regionalbahn bis zum Haltepunkt Kapellen weiterfahren. Rund zweieinhalb Stunden nach dem Alarm war auch dieser Einsatz für die Feuerwehr Grevenbroich beendet.

Die umliegenden Straßen blieben für die Unfallaufnahme durch die Polizei weiter gesperrt. Bei beiden Unfällen wurden 50 Kräfte der hauptamtlichen Wache sowie der ehrenamtlichen Löscheinheiten aus Frimmersdorf/Neurath, Gustorf/Gindorf, Kapellen, Hemmerden sowie Stadtmitte tätig. In Neurath war zudem das Drohnenteam der Feuerwehr Jüchen als Unterstützung im Einsatz. Aussagen zum jeweiligen Unfallursache, zum Grad der Verletzungen sowie zur Schadenshöhe kann die Feuerwehr Grevenbroich nicht machen.

Zum Hintergrund:

Am Montag um kurz vor 17 Uhr fiel der Fahrer eines dunklen 5er BMW an der Langwadener Straße mit einem gefährlichen Überholmanöver Beamten des Verkehrsdienstes der Polizei im Rhein-Kreis auf. Der Wagen sollte daraufhin gestoppt und sein Insasse kontrolliert werden.

Doch der Fahrer gab Gas und flüchtete über die L 142 aus Wevelinghoven kommend in Richtung der Ortschaften Kapellen/Hemmerden. Dort versuchte er nahezu ungebremst den Bahnübergang an der Friedrichstraße, trotz geschlossener Halbschranke und rot leuchtender Ampelanlage, zu queren. Es kam zum Zusammenstoß mit einer Regionalbahn.

Der BMW wurde bei der Kollision nahezu vollständig zerstört. Der 45-Jährige erlitt nach ersten Erkenntnissen nur verhältnismäßig leichte Verletzungen, wurde aber vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

 Hierhin begleiteten ihn Polizeibeamte aus gutem Grund, denn möglicher Auslöser der waghalsigen Flucht könnte ein offener Haftbefehl über eine Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach wegen Drogendelikten gewesen sein. Dass der Mann aus Grevenbroich nicht über eine Fahrerlaubnis verfügte und offenbar unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln stand, könnte ihn überdies motiviert haben, sich der Kontrolle zu entziehen. Bei seinen Sachen fanden die Polizeibeamten zudem eine Substanz, bei der es sich um Amphetamin handeln dürfte.

 Zum Zweck der Unfallaufnahme sperrte die Polizei die Unfallstelle und leitete den Verkehr ab. Die Überreste des BMW stellte die Polizei zu Beweiszwecken sicher und lies sie durch ein Abschleppunternehmen bergen. Die Ermittlungen wegen unter anderem des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, der Straßenverkehrsgefährdung und des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz dauern an. Der 45-Jährige wird zeitnah einer Justizvollzugsanstalt überstellt.

(-ekG.)
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