Trotz regelmäßiger Kontrollen Keine Besserung an der Weyerstraße?

Jüchen · „Wir fühlen uns hier nicht mehr wohl“, berichteten Anwohner der Weyerstraße dem Top-Kurier im Februar dieses Jahres. Lautstarke Auseinandersetzungen, Vandalismus, sogar der Verkauf und der Konsum von Drogen wurden dort beobachtet. Stadt und Polizei wurden über die Zustände informiert und baten darum, solche Fälle direkt zu melden. Nun, über ein halbes Jahr später, scheint sich an der Situation an der Weyerstraße nichts geändert zu haben.

 Die örtlich zuständigen Polizeikräfte behalten die Weyerstraße weiter im Auge.

Die örtlich zuständigen Polizeikräfte behalten die Weyerstraße weiter im Auge.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

„Ganz im Gegenteil“, so ein Anwohner, „die Polizei ist teilweise mehrfach nachts vor Ort aufgrund von Ruhestörungen. Der offene Drogenhandel geht munter weiter.“ Immer wieder dieselben Autos und Menschen seien in der Gegend unterwegs. „Die Junkies stehen hier nervös rum und warten darauf, bis der Dealer die Tür öffnet...“ Polizei und Ordnungsamt würden immer wieder informiert werden, doch das habe die Situation bisher nicht verbessert.

„Die Verwaltung geht jedem Polizeibericht sowie jeder qualifizierten Meldung nach und leitet Bußgeldverfahren ein“, heißt es von Seiten der Stadt auf Nachfrage des Top-Kurier. Die Ahndung von Drogenverstößen obliege jedoch der Polizei. Bisherige Spontanüberprüfungen des Ordnungsamtes seien negativ geblieben. Eine Recherche der konkreten Einsatzzahlen für die „Einsatzörtlichkeit Weyerstraße“ der Polizei ergab, dass für die vergangenen fünf Monate rein objektiv betrachtet keine Verschlechterung der Situation beobachtet werden könne.

Das subjektive Empfinden der Anwohner unterscheide sich aber möglicherweise. „Konkrete Anzeigen zu Drogendelikten liegen im genannten Recherche-Zeitraum nicht vor. So gab es im September eine Meldung über die Wahrnehmung eines möglichen Betäubungsmitteldeliktes, welches bei Eintreffen der eingesetzten Beamten nicht bestätigt werden konnte“, so eine Sprecherin der Polizei weiter.

„Die objektive Wahrnehmungen der Polizei konzentrieren sich weiterhin insbesondere auf gemeldete Ruhestörungen und Streitigkeiten an der Weyerstraße. Verstöße gegen das Landesimmissionsschutzgesetz werden durch die Polizei verhindert und aufgenommen, fallen in der weiteren Bearbeitung in den Zuständigkeitsbereich der jeweiligen Kommune“, so die Erklärung. Kontrollen werden im Rahmen der Streife in der Umgebung regelmäßig durchgeführt.

„Darüber hinaus bittet die Polizei darum, dass Anwohner, die derart verdächtige Beobachtungen machen, unverzüglich die Polizei verständigen, damit unsere Beamten möglicherweise handelnde Personen auf frischer Tat antreffen können“, betont die Sprecherin, wie wichtig es ist, aufmerksam zu bleiben. Hilfreich hierbei seien dann immer eine gute Personen- und Ortsbeschreibung und gegebenenfalls eine angegebene Fluchtrichtung.

Die Sorgen und Nöte der Anwohner würden jedenfalls nicht ungehört bleiben. Die geschilderten Wahrnehmungen würden ernst genommen und die örtlich zuständigen Polizeikräfte seien sensibilisiert, den Bereich im Auge zu behalten.

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