1. Jüchen

Männer planen für mehr Sicherheit auf Wegen, Frauen empfinden es anders!

Männer planen für mehr Sicherheit auf Wegen, Frauen empfinden es anders!

„Das Jahr 2016 hat mit der Silvesternacht begonnen und ist mit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin zu Ende gegangen“, leitet CDU-Landtagskandidatin Heike Troles die Veranstaltung „Mehr Licht ins Dunkel – mit Sicherheit“ ein, „wir sollten keine Angst haben und in Freiheit leben können.

Vor allem als Frau möchte ich mich frei bewegen dürfen.“

Im Ruhrgebiet wurde diese Aktion bereits ausgeführt – für die Schloss-Stadt hat das die Frauen-Union der CDU Grevenbroich „abgekupfert“. „Frauen haben ein anderes Sicherheitsempfinden als Männer“, meint Troles, „während Männer einen öffentlichen Raum als hell empfinden, kann er für Frauen bereits dunkel sein.“ Und da vor allem immer nur Männer die Sicherheitskonzepte für Städte entwerfen, sollte anhand eines Fragebogens das Sicherheitsempfinden der Frau erschlossen werden. Die Fragestellung: „Gibt es in Grevenbroich Orte, an denen bei Ihnen Unsicherheitsgefühle und Ängste aufkommen?“ soll dadurch genauer betrachtet werden. „Im Ruhrgebiet sind unsere Aufgaben Sicherheit und Ordnung“, erläutert Ina Scharrenbach, Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion zur Kölner Silvesternacht, „die Aktion ist ein Ausfluss der Kölner Silvesternacht. Wir möchten den Mädchen gerne das Vertrauen wiedergeben.“ 50 Städte und Gemeinden haben an der Fragebogen-Aktion teilgenommen.

„Derzeit sind wir noch am Sammeln und wollten ,Mehr Licht ins Dunkel – mit Sicherheit’ vor allem auch in die Städte hineintragen. Wo sind diese Angst-Räume und warum fühlt man sich unwohl?“ Scharrenbach wird im April den Abschlussbericht des Jahreswechsels vorstellen – die Datensammlung der Umfrage zum Sicherheitsempfinden sei derzeit in Bearbeitung. Und eben diese Unsicherheit schlägt nicht nur auf Großstädte wie Köln und Düsseldorf, sondern natürlich auch auf andere im Umkreis. „Das subjektive Sicherheitsgefühl hat abgenommen“, stellt auch Landrat und Leiter der Kreis-Polizeibehörde Hans-Jürgen Petrauschke fest, „in Grevenbroich gibt es keine erhebliche Steigerung.“ So genannte „Angst-Räume“ würde es in der City aber nicht geben. „Am Bahnhof herrscht Unsicherheit, das könnte zum einen auch an der ärztlichen Praxis vor Ort liegen“, so Petrauschke, „man kann den Menschen aber nicht verbieten, sich dort aufzuhalten.“ Eine Videoüberwachung würde nichts nützen, wenn sie nicht ausgewertet werden würde – es müsse mehr Licht her, betont er. Und auch die nachfrage nach mehr Sicherheitskräften müsse bewertet werden. „Pro Jahrgang werden 2.000 Polizisten eingestellt. Das reicht aber bei Weitem nicht, um den Abbau der pensionierten Beamten zu decken“, meint Ina Scharrenbach, „da stellt sich die Frage, was denn nun wirklich die Aufgabe der Polizei ist. Muss diese wirklich Objektschutz leisten, Schwertransporter begleiten oder Raser blitzen?“ Dies soll künftig besser definiert werden. Denn auch der Polizei seien oft die Hände gebunden. „Ehe es zur Konsequenz nach der ersten Straftat kommt, dauert es viel zu lange“, gab auch Hans-Georg Kroll, Fachanwalt für Strafrecht, an. Dennoch sei Deutschland ein Rechtsstaat, der im Grunde sicher sei, betonte Petrauschke. Bis die Sicherheit in Deutschland geklärt sei, werte die CDU die Fragebögen von der Veranstaltung aus, um ein geeignetes Sicherheitskonzept für Grevenbroich zu schaffen.

Alina Gries

(Kurier-Verlag)