Spatenstich für Erweiterungsbau Das Gymnasium wächst

Jüchen · Die Fünftklässler würden schon ganz gespannt darauf schauen, was sich vor den Scheiben ihrer Klassenräume tue, berichtet Hakan Ören, Schulleiter des Gymnasiums Jüchen. Und auch er verfolgt interessiert, wie schnell der ehemalige Lehrerparkplatz zur Großbaustelle wird. Denn dort fiel am Dienstag mit dem Spatenstich der offizielle Startschuss für den langgeplanten und dringend benötigten Erweiterungsbau.

Von links: Technische Dezernentin Sabine Janclas, Bauunternehmer Friedhelm Welter, Architekt Heinz Berger, Ingenieur Aymen Abid, Miriam Behr vom Amt für Gebäudewirtschaft, Bürgermeister Harald Zillikens, Schulleiter Hakan Ören und Bauausschuss-Vorsitzender Roland Weyer.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Im Jahr 2022 hatte der Rat der Stadt Jüchen im Rahmen des Schulentwicklungsplanes die dauerhafte Vierzügigkeit des Gymnasiums beschlossen. Im vergangenen Jahr gab es dann auch das Go der Bezirksregierung. Mit der obendrein stattfindenden Rückkehr zu G9 war eine Erweiterung des Gymnasiums unumgänglich. Denn auch wenn die Schule in den vergangenen Jahren in Ausnahmefällen immer wieder vierzügig lief, ist sie ursprünglich nur dreizügig geplant und gebaut worden.

Von der Bezirksregierung habe es daher Vorgaben gegeben, bis zu welchem Zeitpunkt die Stadt Jüchen die entsprechenden Räume schaffen müsse, erklärte Bürgermeister Harald Zillikens den Anwesenden aus Politik, Verwaltung und mehr beim Spatenstich. Durch den Erweiterungsbau wird der daraus resultierende Flächenbedarf gedeckt. „Wir haben dieses Gebäude lange und intensiv geplant, auch im engen Kontakt mit dem Gymnasium. Ich bin sehr froh, dass wir jetzt zur Tat schreiten“, freut er sich.

Die Fertigstellung ist für das zweite Quartal 2026 angesetzt, sodass ab dem Schuljahr 2026/27 dauerhaft vier Klassen pro Jahrgangsstufe parallel unterrichtet werden können. Zunächst erfolgen aufgrund der im Mai erteilten Teilbaugenehmigung die Erdarbeiten einschließlich der Herstellung der Grundleitungen, der Fundamente und der Bodenplatte.

Auf zwei Etagen wird der unabhängige Neubau eine Nutzfläche von insgesamt 1.900 Quadratmetern bieten. Es werden dort zwölf Klassenräume (Zillikens dazu: „Diese werden größer als im Bestandsgebäude, daher werden dort die größeren Klassen der Jahrgänge 5 bis 7 unterkommen.“), zwei Kunsträume, ein Digital Maker Space sowie ein Mehrzweckraum Platz finden. Letzterer habe bisher am Gymnasium gefehlt und werde künftig beispielsweise für Abiturprüfungen oder Veranstaltungen genutzt werden können. Zudem sind ein Büro für die Verwaltung und einige Nebenräume geplant.

Der ehemalige Lehrerparkplatz wird zur Großbaustelle. Voraussichtlich im zweiten Quartal 2026 soll der Erweiterungsbau fertig sein.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Das von Berger Architekten aus Grevenbroich geplante Gebäude wird als Effizienzgebäude 40 errichtet. Damit ist es qualifiziert für die KfW-Förderung „Klimafreundlicher Neubau Nichtwohngebäude – Kommunen“ in Höhe von knapp 150.000 Euro. Geheizt wird mit einer Luft-Wärme-Pumpe. Zusätzlich wird eine Photovoltaik-Anlage mit einer Nennleistung von voraussichtlich 88 kWp und einem 10 kW-Speicher errichtet. Für das Projekt sind Hausmittel von circa 13,3 Millionen Euro veranschlagt. Dazu gehören außerdem Maßnahmen am Bestandsgebäude, insbesondere im Bereich der Verwaltung, der Schulleitung und dem Sekretariat sollen Räume funktionaler gestaltet werden.

Der Erweiterungsbau des Gymnasiums ist Teil des größten Schulbauprojekts der Geschichte der Stadt Jüchen. Dazu gehören unter anderem auch die Errichtung zweier weiterer Gebäude zur Erweiterung der Gesamtschule beziehungsweise des gesamten Schulzentrums sowie die Erweiterung und Sanierung der Grundschule Hochneukirch/Otzenrath (dort solle der Startschuss der Maßnahmen voraussichtlich im nächsten Monat fallen) und der Gemeinschaftsgrundschule Jüchen. „Wir investieren mit unseren Schulbauprojekten in den nächsten Jahren ungefähr 80 Millionen Euro in die Schullandschaft“, erklärt Harald Zillikens, „mit dem Erweiterungsbau am Gymnasium setzen wir einen wichtigen und notwendigen Schritt unseres Schulentwicklungsplanes um. Eine moderne und zukunftssichere Schullandschaft ist eine Investition in die Förderung unserer Kinder“.

Dem kann auch Schulleiter Hakan Ören nur beipflichten, der zuversichtlich auf die Zukunft blickt: „Es ist ganz toll zu wissen, dass wir dank der Erweiterung den steigenden Schülerzahlen und der Rückkehr zu G9 gerecht werden können und mit der gleichen Qualität unterrichten können wie vorher. Das macht uns total glücklich.“ Bei dem Neubau handele es sich um „ein ganz attraktives Gebäude“, das die Möglichkeiten des Gymnasiums erweitere. Dank der guten Zusammenarbeit mit der Stadt Jüchen und allen Verantwortlichen, den vielen gemeinsamen Besprechungen, wisse man schon jetzt ganz genau, wie alles einmal aussehen werde, freut sich der Schulleiter auf das, was kommt. Nun heiße es nur noch Daumen drücken, dass der Zeitplan eingehalten werden könne.