Der Eichen-Prozessionsspinner lebt fast ausschließlich auf Eichen und stellt im Raupenstadium durch Fraßschäden nicht nur ein Problem für die Bäume dar, sondern ist darüber hinaus vor allem eine Gefahr für die Gesundheit von Menschen. Die in Gruppen auftretenden Raupen befinden sich oft an besonnten, frei stehenden Stiel- und Traubeneichen.
Es wird davor gewarnt, sich längere Zeit im Bereich von Eichen aufzuhalten, die vom Eichen-Prozessionsspinner befallen sind. Der Kontakt mit den mikroskopisch kleinen Gifthaaren der Raupe kann bei Menschen zu starken Reizungen und allergischen Reaktionen von Haut und Atemwegen führen und sollte daher unbedingt vermieden werden. Zu den Begleiterscheinungen können Schwindelgefühl, Fieber und Müdigkeit zählen. Abstandhalten zu den Raupen ist deshalb der beste Selbstschutz.
Eine Bekämpfung der Schädlinge ist somit vor allem dort wichtig, wo Menschen leben und es unvermeidlich ist, mit den Brennhaaren in Berührung zu kommen. Die Stadt Jüchen hat zur präventiven und akuten Bekämpfung des Eichen-Prozessionsspinners eine Fachfirma beauftragt, ausgewählte Eichen im Stadtgebiet mit einem mikrobiologischen Biozid zu behandeln. Das Mittel ist nützlingsschonend, für Bienen ungefährlich und besitzt eine gute Pflanzenverträglichkeit. Für Menschen ist der Einsatz des Mittels unbedenklich. Der Wirkstoff, der selektiv das Verdauungssystem der Raupen des Eichen-Prozessionsspinners zerstört, wird mit der Nahrung aufgenommen. Die Präventionsarbeiten werden voraussichtlich am 19./20. Mai durch die Fachfirma ausgeführt.
Wie erkennt man die Nester des Eichen-Prozessionsspinners?
Wer derzeit in der Natur unterwegs, stößt bereits an verschiedenen Stellen auf Raupen und deren „Nester“. Es liegt nahe, dabei an den Eichen-Prozessionsspinner und dessen gefährliche Brennhaare zu denken. Häufiger sind jedoch die Nester beziehungsweise Gespinste der Gespinstmotte zu finden: Die Raupen der Gespinst- und Knospenmotten verpuppen sich in markanten, „weiß-watteartigen“ Gespinsten, um sich in Schmetterlinge zu verwandeln.
Die Raupen und „Nester“ der Gespinstmotte sind für den Menschen jedoch unbedenklich. Sie fallen durch die teils großflächigen weißen Gespinste, die ganze Bäume und Sträucher umfassen können, stark auf. Auch punktuelle, weiße watte- und netzartige Gespinste, die einzelne Äste eines Buschs von außen „umweben“, kommen vor und sind ungefährlich.
Der Eichen-Prozessionsspinner kommt fast ausschließlich an Eichen vor. Die sehr kompakten „Nester“ befinden sich nahezu ausnahmslos an Baumstämmen und starken Ästen und können bis ein Meter lang sein. Auch die Anordnung der Tiere während ihrer „Prozession“ von den Gespinsten zu den Fraßstellen in der Baumkrone fällt sofort ins Auge.
Bitte melden Sie die „Nester“ des Eichen-Prozessionsspinners im Rathaus, damit Gegenmaßnahmen durchgeführt werden können. Vorkommen der Gespinstmotte müssen nicht gemeldet werden. Da sie für den Menschen vollkommen ungefährlich sind, werden seitens der Stadt Jüchen auch keine Maßnahmen gegen die Gespinstmotte oder deren Gespinste durchgeführt. Für Meldungen oder Rückfragen steht Ihnen Jan Martin von der Heide unter der Telefonnummer 02165/915-6101 beziehungsweise per Mail unter janmartin.vonderheide@juechen.de zur Verfügung.