„Team welcome“ bereitet sich auf Flüchtlings-Ansturm vor Für ein Willkommen braucht‘s keine Sprache

Jüchen · Der Krieg in der Ukraine hält uns alle in Atem. Und immer wieder kommt die Frage auf: Wie können wir helfen? Denn die Ohnmacht, nichts tun zu können, belastet viele Menschen. Und so laufen die ersten Hilfsaktionen in Jüchen an.

 Ingrid Scholz blickt positiv gestimmt nach vorne: „Wir werden die Menschen unterstützen, die zu uns kommen.“

Ingrid Scholz blickt positiv gestimmt nach vorne: „Wir werden die Menschen unterstützen, die zu uns kommen.“

Foto: Ingrid Scholz/NN

Auch das „Team welcome“ beteiligt sich und bereitet sich darauf vor, dass wir bald Flüchtlinge aus der Ukraine in Jüchen aufnehmen werden. 

Wenn die Menschen nach Jüchen kommen, haben sie Schlimmes hinter sich: Sie haben ihr Zuhause verloren, mussten Menschen zurücklassen und haben einen Krieg sowie eine Flucht hautnah miterlebt. Umso wichtiger ist es, ihnen den Start in der neuen Heimat so angenehm wie möglich zu machen, sie zu unterstützen, ein eigenständiges Leben aufzubauen.

Hilfe gibt es unter anderem vom „Team welcome“, zu dem Ingrid Scholz gehört: „Wir haben im ersten Schritt Kontakt zur Stadt aufgenommen, die sich gerade um möglichen Wohnraum kümmert. Außerdem haben wir von der Privatinitiative einer Jüchener Familie gehört, die von den Maltesern unterstützt wurde.“ Hier wurden konkret Sachgegenstände wie Decken und Hygieneartikel gesucht und Ende der Woche in das Krisengebiet gefahren. „Wir hoffen, dass es noch einen weiteren Transport geben wird, den wir selbst unterstützen, werden aber auch unsere Breite nutzen, um zum Helfen aufzurufen“, so Scholz. Ansonsten bereiten sich die Ehrenamtler vor, indem sie sich auf die Ankunft der ersten Flüchtlingsfamilien einstellen. „Dabei ist uns wichtig, dass jetzt natürlich eine Welle aus der Ukraine ankommen wird. Aber die Flüchtlinge aus Syrien, Iran, Kongo oder Afghanistan kommen auch noch. Und wir möchten Menschen, die aus einem gewaltvollen Land kommen, hier bei ihrem Start helfen“, weiß die Jüchenerin zu berichten. Dazu gehöre auch, dass für den Anfang noch Dolmetscher gesucht werden, die der ukrainischen Sprache mächtig sind. Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte – ob als Dolmetscher oder in anderen Gebieten – kann gerne den Kontakt zum „Team welcome“ aufnehmen unter www.welcome-in-juechen.de.

Dabei könne jeder Ehrenamtler seinen Beitrag leisten. „Unser Ziel ist zu sagen ,Ihr seid willkommen‘ und das können wir auf viele Arten machen. Die Menschen merken, dass wir es ernst meinen. Dazu brauchen wir nicht mal die gleiche Sprache sprechen. Wir helfen bei der Integration und haben dabei in der Vergangenheit schon viele Erfolge erzielt“, berichtet Ingrid Scholz. Es gehe vielmehr darum, Brücken zu bauen: „Ganz sicher ist es auch ein tolles Zeichen, wenn wir Menschen aus Russland, die den Krieg verurteilen, als Unterstützung haben.“

Klar ist: 21 Ehrenamtler werden ihr Bestes geben und wissen: „Es ist eine gegenseitige Bereicherung, wenn wir Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern in Jüchen integrieren.“

Julia Schäfer 

Meistgelesen
Schon wieder!
Schon wieder!
Einbruch in ein Juweliergeschäft in Grevenbroich Schon wieder!
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort