1. Grevenbroich

Bequemlichkeit kostet halt ein wenig mehr: Zum Parkschein mit dem Handy

Bequemlichkeit kostet halt ein wenig mehr: Zum Parkschein mit dem Handy

„Wir wollen dem Bürger mehr Service bieten“, sagt Pressesprecherin Ines Hammelstein. Einen Service, der vielleicht praktisch, aber dennoch etwas teurer werden könnte: Denn seit Montag kann der Parkschein auch über das Smartphone gebucht werden.

„Ich werde weiterhin mit Kleingeld am Parkautomaten zahlen“, sagt Wolfgang Schmitz und zieht sich einen Parkschein an der Karl-Oberbach-Straße, „mit der App gebe ich zu viele Daten von mir preis.“ Die Karl-Oberbach-Straße ist nur ein Bereich der insgesamt elf, an denen künftig auch mit dem Smartphone der Parkschein bezahlt werden kann. Dabei wurden alle Standorte in der City berücksichtigt. Durch einen Aufkleber an den Parkscheinautomaten wird auf die Möglichkeit des „Handyparkens“ hingewiesen. „Es gibt zwei Möglichkeiten die Parkgebühren bargeldlos und ohne Registrierung zu buchen“, erklärt Mark Riedl, Vertriebsleiter von „sunhill technologies“, „zum einen über den SMS-Versand mit dem Kennzeichen und der Parkdauer an die 51 52 08 und zum anderen über die kostenlose ,Travi-App’, wo der Fahrer dann sogar zehn Minuten vor Ablauf des Parkscheins erinnert wird.“ Dadurch könne der Parkschein ganz bequem unterwegs verlängert werden – natürlich aber nur solange die Parkdauer möglich ist. „Unsere Zielgruppe sind vor allem die, die unter Umständen gar kein Bargeld dabei hat“, so Riedl weiter, „es soll dazu beitragen, dass viele nicht in Stresssituationen gelangen.“

Bereits an 100 Standorten gibt es die Option des Unternehmens „sunhill technologies“, den Parkschein über das Smartphone zu bezahlen. Grevenbroich ist im gesamten Rhein-Kreis die erste Stadt, die diesen modernen Zusatzservice anbietet. „Ich habe mein Handy jetzt im Auto vergessen“, meint Jürgen Fiedler, „ich würde es aber mit Sicherheit ausprobieren.“ Und darauf setzt das Unternehmen. „Wer es einmal ausprobiert hat, der bleibt meistens hängen“, berichtet Riedl. Für den Bürger kostet das dann bei der „TraviApp“ 14 Cent für die Transaktion und 14 Prozent der Parkgebühren – für die Stadt entstehen Kosten in Höhe von 120 Euro Servicegebühr pro Monat. Und für das Ordnungsamt bedeutet dies nicht automatisch mehr Arbeit.

„Unser System ist mit dem neuen verknüpft“, gibt Rita Blum von der öffentlichen Ordnung an, „hat ein Fahrzeug keinen Parkschein im Auto liegen, wird das Kennzeichen in das System eingegeben. Wurde ein Handyparkschein gelöst, wird der Vorgang abgebrochen.“ Technische Ergänzungen oder zusätzliche Beschaffungen seitens der Stadt war für das „Handyparken“ nicht nötig. Bei der App könne sogar mit der Zusatzfunktion „Zurück zum Auto“ der Weg zu dem Ort gefunden werden, an dem das Auto abgestellt wurde.

Alina Gries

(Kurier-Verlag)