Es ist in vier große Fachbereiche gegliedert: Technik, Wirtschaft und Verwaltung, Gesundheit und Soziales sowie Ernährungs- und Versorgungsmanagement.
Schulleiterin Simone Außel berichtet: „Unsere Schule wird hauptsächlich von Schülern besucht, die einen höherwertigen Abschluss erwerben wollen oder eine Berufsausbildung absolvieren. Seit vielen Jahren bieten wir unterschiedliche vollzeitschulische Bildungsgänge und Fachklassen des dualen Systems an.“
Offiziell beginnt die Geschichte des BBZ Grevenbroich am 1. April 1962, als die Schule den Namen „Berufs- und Berufsfachschulen des Landkreises Grevenbroich” erhielt. In diesem Jahr wurde auch die „ländliche Fortbildungsschule für Jungen und Mädchen“ aus unterschiedlichen Gemeinden in die Kreis-Berufsschule integriert.
Aufgrund des steigenden Schüleraufkommens wurde bereits 1963 eine zweijährige Handelsschule eingerichtet, später kamen eine Berufsfachschule für Kinderpflegerinnen, eine Berufsfachschule für Hauswirtschaft, eine Fachoberschulklasse für Technik und eine Fachschule für Sozialpädagogik sowie Werkstätten und Fachräume hinzu. Ab 1977 wurde eine „Höhere Handelsschule für Abiturienten“ angeboten.
Der Rhein-Kreis investiert fortlaufend in die Infrastruktur der Schule. So wurde zuletzt die Lehrküche umfassend saniert und bietet nun mit modernen Geräten, smarter Technologie und einer effizienten Arbeitsplatzgestaltung optimale Lern- und Arbeitsbedingungen. Darüber hinaus wurde die Kfz-Werkstatt grundlegend modernisiert und in ein modernes Aus- und Fortbildungszentrum für Fahrzeugtechnik umgebaut.
Simone Außel hebt hervor, dass die Schüler am BBZ Grevenbroich durch eine breite Aufstellung die Möglichkeit haben, ihre schulische Laufbahn individuell zu gestalten: „Sie können mit dem ersten Schulabschluss zum Beispiel in der Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung starten und im beruflichen Gymnasium Wirtschaft und Verwaltung die Allgemeine Hochschulreife erreichen. Wir in der Schulleitung und auch das Kollegium bemühen uns, die individuellen Bedürfnisse zu erkennen und entsprechend zu fördern.“
Frühen Kontakt zur Job- und Studienwelt erhalten die BBZ-Schüler durch ein zweiwöchiges Praktikum in der Stufe 11, Besuche von Unternehmen in den Klassen, Besuche der Hochschulen in Düsseldorf sowie die Teilnahme an mehreren Jobmessen wie der „Vocatium“ in Düsseldorf.
Das Wirtschaftsgymnasium vermittelt Kenntnisse in BWL, VWL und Verwaltung; der anwendungsbezogene Matheunterricht beinhaltet beispielsweise Kostenkalkulation. Im vergangenen Schuljahr haben 31 Schüler die „Allgemeine Hochschulreife“ erreicht: 18 von ihnen im Wirtschaftsgymnasium und 13 im Beruflichen Gymnasium Erzieher/-in.
Wichtig ist: Die jungen Menschen sollen nicht nur solide Fach- und Methodenkenntnisse erwerben, sondern auch Fähigkeiten wie Kommunikation, Selbstständigkeit, Belastbarkeit und Verlässlichkeit entwickeln. So ist der Unterricht am BBZ handlungsorientiert aufgebaut und zielt auf den Erwerb umfassender Kompetenzen ab.
Schulleiterin Simone Außel erläutert: „Lernaufgaben sind praxisnah und umfassen die Planung, Durchführung und Auswertung realitätsnaher Arbeitsprozesse. Dabei integrieren wir die betriebliche Praxis durch Praktika, Betriebsbesichtigungen, Fallstudien und Kooperationen mit dualen Partnern in den Unterricht.“ Beispiele hierfür sind die praxisintegrierte PIA-Erzieherausbildung sowie Auslandspraktika und internationale Projekte.
Bildung für nachhaltige Entwicklung wird am BBZ Grevenbroich in die Praxis umgesetzt. So setzen sich die Schüler im Unterricht und in Projekten gezielt mit den Themen der Verbraucherbildung auseinander. Das BBZ ist Mitglied der Netzwerke „Fairtrade School“, „Schule der Zukunft“ und „Verbraucherschule“ und wurde für seine engagierte Arbeit entsprechend ausgezeichnet. So beteiligt sich die Schule an den Frühjahrsputztagen der Stadt Grevenbroich und am Umweltmarkt Grevenbroich und organisiert Recyclingaktionen zum Beispiel von alten Handys und Jeans. In Hochbeeten werden Kräuter und Gemüse angebaut, die in der Schulküche zum Einsatz kommen.
Neue Bildungsangebote gibt es seit 2023 in den Bereichen Gastgewerbe (Fachkraft Küche) und Kinderpflege in praxisintegrierter Form (Staatlich geprüfte/r Kinderpfleger/in), um den wachsenden Bedarf in diesen Berufen abzudecken.
Seit vorigem Jahr neu ist das Angebot einer zweijährigen Berufsfachschule „Sozialassistenz“ mit den Schwerpunkten Erziehung, Bildung und Betreuung von Grundschulkindern.