Heiko Mohren: „Wir brauchen Dich!“

Die Stadtmitte-Einheit der Freiwilligen Feuerwehr möchte neue Mitglieder gewinnen. Denn immer weniger Bürger wollen sich ehrenamtlich 365 Tage im Jahr für die Feuerwehr engagieren. Einzelne Mitglieder stellen sich daher in einem Interview persönlich vor und berichten über ihre Beweggründe, in der Feuerwehr ehrenamtlich tätig zu sein.

 Heiko Mohren (31), SAP-Basisadministrator — Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Grevenbroich im Löschzug Stadtmitte.

Heiko Mohren (31), SAP-Basisadministrator — Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Grevenbroich im Löschzug Stadtmitte.

Die ausgesuchten Personen decken die gesamte Bandbreite der Mitglieder ab. Den Anfang macht Heiko Mohren.

Heiko Mohren ist seit 14 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr im Löschzug Stadtmitte tätig. Er bekleidet dort den Dienstgrad des Brandoberinspektors und ist gleichzeitig der Zugführer der Löscheinheit. Sein weiteres Hobby – neben der Feuerwehr – ist das Laufen.

Ich bin im Dezember 2001 in die Feuerwehr Grevenbroich eingetreten.

Ich bin damals durch Michael Koch, einen guten Freund, zur Feuerwehr gekommen. Michael war schon immer feuerwehrbegeistert und hat mich damals überredet, mal mit zum Übungsdienst zu kommen. Am Ende des ersten Dienstes haben mir die Technik und die Aufgaben gut gefallen und ich bin dabei geblieben.

Für meine Familie ist die Feuerwehr ein fester Bestandteil unseres gemeinsamen Lebens. Über die Jahre hinweg hat sich meine Familie daran gewöhnt, auch mal alleine zu einem Fest zu gehen oder eine Verabredung abzusagen, da ich noch im Einsatz bin. Das alles erfordert allerdings ein hohes Maß an Verständnis und Toleranz und führt auch schon mal zu traurigen Gesichtern.

Mein erster Einsatz war ein Garagenbrand an der Richard-Wagner-Straße in Orken. Ich bin damals mit dem LF8 (Löschgruppenfahrzeug) zum Einsatz ausgerückt. Ich war sehr nervös und aufgeregt und habe mir auf dem ganzen Hinweg meine Aufgabe überlegt.

Ich habe in der Feuerwehr Grevenbroich primär die Aufgabe, die Einheit Stadtmitte im Übungs- und Einsatzdienst zu führen. Außerdem untersteht mir die Leitung der Brandsicherheitswache, die bei großen öffentlichen Veranstaltungen den Brandschutz gewährleistet. Weiterhin engagiere ich mich in der Ausbildung des Feuerwehrnachwuchses in der Grundausbildung.

Wie auch im Berufsleben macht es mir grundsätzlich Spaß, Verantwortung zu übernehmen. Somit war für mich klar, dass ich auch in der Feuerwehr gerne eine Führungsaufgabe übernehmen wollte.

Die Einheit Stadtmitte ist im Stadtgebiet die Einheit, welche die meisten Einsätze abarbeitet. In der Regel sind wir in den vorigen Jahren 150 bis 180 Einsätze gefahren. Das bedeutet, dass uns der Funkmelder etwa jeden zweiten Tag von Zuhause, der Arbeit oder einer anderen Tätigkeit wegruft. Besonders hervorheben kann man die Vielfall der Einsätze für die Einheit Stadtmitte, denn hier sind die meisten Sonderfahrzeuge der Feuerwehr Grevenbroich angesiedelt.

In der Einheit Stadtmitte ist es wie in jedem Sportverein auch: Mit den einen Kollegen versteht man sich besser und viele neue Freundschaften entstehen, mit den anderen pflegt man nur Kontakt über die Feuerwehr. Besonders herausragend ist es aber, dass wir uns zum größten Teil vor der Feuerwehr nicht gekannt haben und trotzdem eine eingeschworene Mannschaft geworden sind. In dieser Mannschaft kann man sich immer, auch bei privaten Schwierigkeiten, aufeinander verlassen und bekommt immer Hilfe.

Grundsätzlich steht die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Grevenbroich jedem Bürger und jeder Bürgerin zwischen 18 und 60 Jahren offen, unabhängig von der Nationalität. Wichtig ist, dass man eine gute Gesundheit mitbringt und Interesse an und Engagement für die Feuerwehr zeigt. Außerdem sollte man dazu bereit sein, manchmal sein eigenes Wohl hinter das Wohl eines anderen zurückzustellen. Nur so ist es möglich, jemandem in einer Notsituation zu helfen. Außerdem, und das sage ich jedem, kann man selbst auch in Not geraten und ist dann froh, wenn Hilfe durch die freiwillige Feuerwehr oder auch durch eine der anderen ehrenamtlich getragenen Hilfsorganisationen kommt.

Meinen Arbeitgeber habe ich bereits im Vorstellungsgespräch über meine Tätigkeit in der Feuerwehr informiert, da ich zu diesem Zeitpunkt ja bereits Einheitsführer der Einheit Stadtmitte war. Mein Arbeitgeber unterstützt mich und meine Tätigkeit vollständig und stellt mich bei Einsätzen oder Fortbildungen bereitwillig frei.

Ich mag den Umgang mit der Technik und besonders die immer wieder neuen Herausforderungen im Einsatzfall, denn kein Einsatz ist wie der andere.

(Kurier-Verlag)
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